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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Beschäftigungen habe. Ich unterrichte Geschichte an der Marineakademie in Annapolis. Gelegentlich halte ich Vorlesungen am Naval-War-College in Newport, und ab und zu bin ich nebenbei als Berater tätig.»
    «Das ist alles?» fragte Ashley mit einem freundlichen Lächeln — war es freundlich? fragte Ryan sich. Was mochten sie bisher, in den rund fünfzehn Stunden, die seit dem Anschlag vergangen waren, alles über ihn herausgefunden haben, und worauf spielte Ashley an? Du bist kein Bulle, dachte Ryan. Was bist du genau? Wie dem auch war, er mußte bei seiner Tarnung bleiben, derzufolge er einen Beratervertrag mit der Mitre Corporation hatte.
    «Und der Zweck Ihres Besuchs in Großbritannien?» fuhr Owens fort.
    «Urlaub und Recherchen. Ich sammle Material für ein neues Buch, und Cathy mußte dringend ausspannen. Sally geht noch in den Kindergarten, und deshalb beschlossen wir, erst jetzt zu fahren, nach den großen Ferien.» Ryan nahm eine Zigarette aus der Schachtel, die Wilson liegengelassen hatte. Ashley zückte ein goldenes Dunhill-Feuerzeug und gab ihm Feuer. «In meinem Jackett - wo immer es sein mag - finden Sie Empfehlungsschreiben für Ihre Admiralität und das Königliche Marinecollege in Dartmouth.»
    «Wir haben die Briefe», bemerkte Owens. «Ich fürchte, sie sind ziemlich unleserlich, und das Jackett werden Sie wohl auch als Totalverlust abschreiben müssen. Was das Blut nicht ruinierte, haben Ihre Frau und der Sergeant aufgeschnitten. Wann sind Sie also in Großbritannien eingetroffen?»
    «Es ist doch noch Donnerstag, oder? Hm, wir sind Dienstagabend vom Dulles International bei Washington gekommen. Gegen halb acht. Gegen halb zehn waren wir im Hotel, bestellten eine Kleinigkeit zu essen aufs Zimmer und gingen dann sofort zu Bett. Fliegen ist immer eine Strapaze für mich - die Zeitverschiebung oder was weiß ich. Ich war sofort weg.» Das stimmte nicht ganz, aber Ryan fand, daß sie nicht alles wissen mußten.
    Owens nickte. Sie hatten also bereits erfahren, warum Ryan das Fliegen haßte. «Und gestern?»
    «Ich bin gegen sieben aufgewacht, glaube ich, und habe mir Frühstück und eine Zeitung kommen lassen und dann bis gegen halb neun einfach faul im Bett gelegen. Anschließend habe ich mich für vier Uhr mit Cathy und Sally im Park verabredet und bin mit einem Taxi zur Admiralität gefahren, die ganz in der Nähe war, wie sich herausstellte. Ich hätte ebensogut zu Fuß gehen können. Ich hatte wie gesagt einen Einführungsbrief für Admiral Sir Alexander Woodson, den Mann, der für das Marinearchiv verantwortlich ist - er ist übrigens schon im Ruhestand. Er führte mich in einen muffigen Keiler unter dem Keller hinunter. Er hatte die Sachen, die ich brauchte, schon für mich heraussuchen lassen. Ich mußte einige Funkspruchmappen durchsehen. Admiralitätsfunksprüche zwischen London und Admiral Sir James Somerville. Er befehligte Anfang 1942 Ihre Indische-Ozean-Flotte, und das gehört zu den Dingen, über die ich schreibe. Also saß ich die nächsten drei Stunden über verblichenen Durchschlägen von Marinedepeschen und machte Notizen.»
    «Auf dem hier?» Ashley hielt Ryans Schreibunterlage hoch. Jack riß sie ihm förmlich aus der Hand.
    «Gott sei Dank!» rief er aus. «Ich war sicher, es wäre verlorengegangen.» Er klappte sie auf, stellte sie auf den Nachttisch und tippte einige Anweisungen ein. «Ha! Es funktioniert noch!»
    «Was ist das eigentlich?» wollte Ashley wissen. Alle drei standen auf, um es zu betrachten.
    «Das ist mein Baby», sagte Ryan und griente. Aufgeklappt gab die Schreibunterlage eine schreibmaschinenähnliche Tastatur und eine gelbe Flüssigkristallanzeige frei. In geschlossenem Zustand sah sie aus wie eine teure Schreibunterlage, gut zwei Zentimeter dick und in Leder gebunden. «Ein Cambridge Datamaster-Minicomputer, Modell C. Ein Freund von mir stellt sie her. Er hat einen Mikroprozessor MC-68000 und einen Zwei-Megabyte-Blasenspeicher.»
    «Könnten Sie das übersetzen?» fragte Taylor.
    «Entschuldigung. Es ist ein tragbarer Computer. Der Mikroprozessor macht die eigentliche Arbeit. Zwei Megabytes bedeutet, daß der Speicher bis zu zwei Millionen Buchstaben faßt, also genug für ein ganzes Buch, und da es ein Blasenspeicher ist, gehen die Informationen nicht verloren, wenn man ihn abschaltet. Ein Junge, mit dem ich zur Schule ging, hat sich selbständig gemacht und fabriziert diese kleinen Wunderwerke. Er bat mich um ein bißchen Startkapital. Zu Hause benutze

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