Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
viktorianische Zeit nicht allzu sehr schätzen, aber Charles Dickens' Unterschrift ...»
    «In der Tat. Ich würde es natürlich gern sehen.»
    «Das ließe sich machen.»
    «In diesem Augenblick beugte Watkins sich zu ihm, und unser Mann in dem Schmuckgeschäft konnte ihn nicht mehr sehen», sagte Owens zu Ashley.
    »Er kann also eine Nachricht übergeben haben.»
    «Gut möglich.» Owens schaltete das Tonbandgerät ab. Der Rest des Gesprächs war belanglos.
    «Als er letztesmal in Irland war, ist er nicht nach Kerry gefahren. Er war die ganze Zeit in Cork. Er besuchte drei Antiquare, trank ein paar Halbe in einem Pub und übernachtete in einem Hotel», berichtete Ashley.
    «Ein paar Halbe?»
    «Ja, wenn er in Irland ist, trinkt er, aber in London rührt er keinen Tropfen an.»
    «Hat er in dem Pub jemanden getroffen?»
    «Das wissen wir nicht. Unser Mann stand nicht nahe genug bei ihm. Er hatte Anweisung, sehr vorsichtig zu sein, und er tat gut daran, daß er unentdeckt blieb.» Ashley schwieg einen Moment und überlegte. «Ich hatte den Eindruck, daß Watkins das Buch bar bezahlte.»
    «Ja, das ist auffällig. Wie die meisten von uns zahlt er gewöhnlich mit Scheck oder Kreditkarte, aber nicht, wenn er alte Bücher kauft. Aus den Bankunterlagen geht hervor, daß er noch nie einen Scheck auf diesen Laden ausgestellt hat, obgleich er dann und wann größere Beträge abhebt. Wir haben noch nicht nachprüfen können, ob sie sich mit den Summen decken, die er bei Cooley bezahlt.»
    «Sehr sonderbar», dachte Ashley laut. «Jedermann ... Nun ja, irgend jemand muß wissen, daß er dort Kunde ist.»
    «Schecks sind datiert», bemerkte Owens.
    «Vielleicht.» Ashley war nicht überzeugt, aber er hatte genügend Ermittlungen dieser Art durchgeführt, um zu wissen, daß man nie alle Antworten bekam. Einige Einzelheiten blieben immer ungeklärt. «Ich habe mir gestern abend noch mal Geoffs Militärakte angesehen. Wußten Sie, daß vier Männer von seiner Abteilung getötet wurden, als er in Irland war?»
    «Was? Das macht ihn zu einem noch wahrscheinlicheren Kandidaten!» Owens hielt es nicht für eine gute Nachricht.
    «Das habe ich auch gedacht», bekräftigte Ashley. «Ich habe gleich einen von unseren Jungs in Deutschland auf einen ehemaligen Kameraden von ihm angesetzt - sein ehemaliges Regiment gehört jetzt zur britischen Rheinarmee. Der Mann führte eine Abteilung in derselben Kompanie und ist jetzt Oberstleutnant. Er hat gesagt, Geoff habe es damals sehr schwergenommen und laut darüber geschimpft, daß sie am falschen Ort seien und das Falsche täten und dabei gute Männer verlören. Aufschlußreich, nicht wahr?»
    «Noch ein Leutnant mit einer Patentlösung», stöhnte Owens.
    «Ja - wir ziehen ab und lassen die Iren allein mit ihrem Problem fertigwerden. Wie Sie wissen, gibt es in der Army noch ein paar Leute, die so denken.»
    Commander Owens wußte, daß es überall im Land Leute gab, die so dachten. «Trotzdem reicht es als Motiv nicht aus, oder?»
    «Aber es ist besser als nichts.»
    Der Kriminalbeamte lachte. «Was hat der Oberstleutnant Ihrem Mann sonst noch gesagt?»
    «Geoff scheint in Belfast eine unruhige Zeit gehabt zu haben. Er und seine Männer sahen eine Menge. Sie waren da, als die Army von den Katholiken willkommen geheißen wurde, und sie waren da, als das Klima umschlug. Es war für alle eine böse Zeit», fügte Ashley überflüssigerweise hinzu.
    «Immer noch nicht sehr viel. Wir haben einen ehemaligen Nachwuchsoffizier, der jetzt im Foreign Office sitzt. Er war nicht gern in Nordirland. Er kauft zufällig alte Bücher von einem Burschen, der drüben aufwuchs und nun ein vollkommen legales Geschäft in London hat. Sie wissen, was jeder Anwalt sagen würde: reiner Zufall. Wir haben nichts, was sich als konkretes Indiz bezeichnen ließe. Beide Männer haben eine blütenweiße Weste.»
    «Sie sind die Leute, die wir suchen», beharrte Ashley.
    «Das weiß ich.» Owens war ein bißchen verblüfft, als er es zum erstenmal aussprach. Sein Verstand sagte ihm, daß es ein Fehler war, aber sein Instinkt sagte, daß es stimmte. Es war kein neues Gefühl für den Leiter der Antiterror-Abteilung, aber es bereitete ihm abermals Unbehagen. Wenn sein Instinkt ihn trog, suchte er am falschen Platz und hatte die falschen Leute im Visier. Aber sein Instinkt trog ihn fast nie. «Sie kennen ja die Spielregeln, und nach den Spielregeln habe ich nicht mal genug, um zum Polizeipräsidenten zu gehen. Er würde mich

Weitere Kostenlose Bücher