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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sie die Macken ausgebügelt?»
    «Mehr oder weniger. Jedenfalls genug für einen Praxisversuch.»
    «Meinetwegen», sagte Griffin und lehnte sich zurück. «Schießen Sie los.»
    «Ich mache mir vor allem Sorgen um die alten Kisten. Wenn wir anfangen, sie zu ersetzen, wird das Problem noch schlimmer werden. Wir hatten letzten Monat diese Verunreinigung ...»
    «O ja.» Griffin richtete den Blick zum Himmel. Die meisten Umspanner, die gegenwärtig in Betrieb waren, enthielten als Kühlmittel PBBs - Polybrombiphenyle. Sie waren zum einen gefährlich für die Techniker, die bei der Arbeit Schutzkleidung tragen mußten, es aber oft nicht taten. PBBs waren ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für die Männer. Schlimmer war, daß das Unternehmen die giftige Flüssigkeit ab und zu loswerden mußte. Die Entsorgung war erstens kostspielig, und zweitens konnte beim Transport alles mögliche passieren, und der Papierkrieg für die ganze Prozedur drohte ebenso zeitraubend zu werden wie der Schreibkram für den Atomreaktor der Firma. Westinghouse experimentierte nun mit einem Transformator, der anstelle von PBBs eine vollkommen träge chemische Substanz enthielt. Er war zwar teuer, würde aber auf lange Sicht große Summen einsparen - und er würde ihnen die Umweltschützer vom Hals schaffen, was noch viel verlockender war als die finanziellen Vorteile. «Alex, wenn Sie die Dinger betriebsreif machen, werde ich persönlich dafür sorgen, daß Sie einen neuen Firmenwagen bekommen!»
    «Hm, ich würde gern einen ausprobieren. Westinghouse wird ihn uns unentgeltlich überlassen.»
    «Klingt gut», bemerkte Griffin. «Aber haben Sie wirklich die Macken ausgebügelt?»
    «Sie sagen es, abgesehen von gelegentlichen Spannungsschwankungen. Sie sind nicht sicher, was sie verursacht, und möchten ein paar Versuche in der Praxis machen.»
    «Wie groß sind die Schwankungen?»
    «Kaum der Rede wert.» Alex holte einen Notizblock aus der Schublade und las die Worte vor. «Es scheint an der Umgebung zu liegen. Offenbar passiert es nur dann, wenn sich die Lufttemperatur schnell ändert. Falls das stimmt, müßte es relativ leicht zu beheben sein.»
    Griffin dachte einige Sekunden darüber nach. «Okay, wo wollen Sie ihn ausprobieren?»
    «Ich habe einen Verteiler unten im Anne Arundel County ausgesucht, südlich von Annapolis.»
    «Das ist ziemlich weit weg. Warum ausgerechnet da?»
    «Es ist das Endstück einer Leitung. Wenn der Trafo aussetzt, wird es nicht vielen weh tun. Außerdem ist eins von meinen Teams nur dreißig Kilometer weiter stationiert, und ich habe die Männer mit dem neuen Ding vertraut gemacht. Wir werden es installieren, und ich lasse es die ersten paar Monate jeden Tag von ihnen überprüfen. Wenn es klappt, können wir im Herbst welche in Auftrag geben und nächstes Frühjahr anfangen, sie aufzustellen.»
    «Okay. Wo ist es genau?»
    Dobbens faltete seine Karte auf Griffins Schreibtisch auseinander. «Hier.»
    «Teure Gegend», sagte der Außendienstleiter zweifelnd.
    «Ach, hören Sie, Boß!» maulte Alex. «Wie würde es denn aussehen, wenn wir alle unsere Experimente bei armen Leuten machten? Außerdem» - er lächelte - «sind alle diese Grünen doch sehr wohlhabend, nicht?»
    Dobbens hatte sich gut überlegt, was er sagen würde. Griffin schimpfte immer wieder über «die Grünen aus der Park Avenue». Der Außendienstchef hatte eine kleine Farm und ließ sich nicht gern von reichen Städtern Vorträge über die Natur halten.
    «Okay, meinetwegen. Wie schnell können Sie ihn installieren?»
    «Westinghouse kann ihn bis Ende nächster Woche liefern. Ich könnte ihn drei Tage später an die Leitung gehen lassen. Ich möchte, daß mein Team alle betreffenden Leitungen prüft, und wenn möglich möchte ich selbst dabeisein. Natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben.»
    Griffin nickte. «Wenn doch alle meine Ingenieure so wären wie Sie. Die meisten Collegeleute, die wir neuerdings kriegen, haben Angst, sich die Finger schmutzig zu machen. Sie halten mich auf dem laufenden?»
    «Selbstverständlich, Sir.»
    «Machen Sie weiter so, Alex. Ich habe in der Direktionsetage schon von Ihnen berichtet.»
    «Vielen Dank, Sir.»
    Dobbens verließ das Gebäude und fuhr in seinem zwei Jahre alten Firmenplymouth nach Hause. In der Gegenrichtung war Rush-hour. Er brauchte eine knappe Stunde. Sean Miller war gerade aufgestanden, trank Tee und sah fern. Alex fragte sich, wie man den Tag mit Tee beginnen konnte. Er machte sich einen

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