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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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veränderten Machtverhältnisse zu Hause brachte es weiterhin seine Vorteile mit sich, der zweite Sohn des obersten Scheichs der Emirate zu sein. Pooh Bear verfügte über gute Kontakte zu internationalen Geheimdienstkreisen sowie über enorme Summen eigenen Geldes - mehrere Millionen Dollar -, das er für seine Zwecke einsetzen konnte.
    Eine Woche lang führte Pooh Bear ausführliche Telefongespräche, stellte Nachforschungen an, zahlte Bestechungsgelder und sprach mit Mossad- Spähern, offiziellen und nicht ganz so offiziellen. Für eine Viertelmillion Dollar erwarb er eine Sammlung von Telefongesprächen hochrangiger Mossad-Angehöriger, die von der CIA abgefangen worden waren.
    Das Wichtigste, was er bei alldem über Benjamin Cohen erfahren hatte - einst unter dem Namen Archer bekannt, obwohl Pooh ihn nur unter dem Namen Stretch kannte, den er von Lily bekommen hatte -, war, dass er »wegen Hochverrats zu einem Feind der Nation Israel der Kategorie 5 « erklärt worden war.
    Auf Israels Kategorie-5-Liste, die den schlimmsten Feinden des Landes vorbehalten war, befand Stretch sich in illustrer Gesellschaft.
    Doch trotz seiner Geheimdienstkontakte, der abgehörten Telefonate und der großzügigen Bestechungsgelder konnte Pooh Bear nicht in Erfahrung bringen, wo die Staatsfeinde der Kategorie 5 inhaftiert waren. Niemand wusste das. Weniger wichtige Gefangene wurden in Militär- oder Hochsicherheitsgefängnissen untergebracht. Aber nicht die 5er Kategorie. Wenn sie eingesperrt wurden, wusste niemand, wo sie inhaftiert waren, und wenn sie hingerichtet wurden, bekam niemand mit, wo oder wie diese Hinrichtungen stattgefunden hatten.
    Pooh wusste nur eines sicher: Fiel ein Staatsfeind der Kategorie 5 den Israelis in die Hände, verschwand er so spurlos, als hätte er nie existiert.
    Deshalb schmiedete er einen Plan.
    Er würde einen israelischen Staatsfeind der Kategorie 5 ausfindig machen und ihn dem Mossad ausliefern - allerdings nicht, ohne vorher noch etwas anderes zu tun.
    Der Mann, den er ins Visier nahm, war Wolfgang Linstricht.
    Am Himmel über Rio explodierten Feuerwerkskörper.
    Zehn Minuten nach dem Einläuten des neuen Jahres - das Feuerwerk war noch in vollem Gang - trat Pooh Bear in einem schäbigen Hafenhotel die Tür von Zimmer 6 ein.
    Wolfgang Linstricht stieß die Frau von sich, sprang nackt aus dem Bett und griff nach der Pistole unter seinen Kleidern - aber Pooh Bear war schneller. Er musste furchterregend ausgesehen haben für den alten Deutschen: ein stämmiger, dunkeläugiger, dunkelhäutiger Araber mit einem mächtigen schwarzen Bart, der in das schäbige Hotelzimmer stürmte. Pooh schleuderte Lin-stricht mit einem gezielten Tritt zu Boden, bevor dieser nach seiner Pistole greifen konnte, und rammte dem Deutschen einen Taser in die Rippen.
    Unter heftigem Zucken sackte der Deutsche zu Boden. Die Prostituierte kreischte.
    »Verschwinde«, knurrte Pooh Bear sie an.
    Die Frau raffte ihre Kleider zusammen und huschte nach draußen. Pooh Bear stand jetzt in dem schwülen kleinen Zimmer allein über dem bewusstlosen Deutschen.
    Er zog eine Kapsel aus der Hosentasche - sie war so groß wie eine gewöhnliche Kopfschmerztablette -, schob sie Linstricht in den Mund und hielt ihm die Nase zu, damit er sie schluckte.
    Dann rief Pooh Bear den Mossad an.



 
NUKLEARFORSCHUNGSZENTRUM DIMONA WÜSTE NEGEV, ISRAEL 
10. JANUAR 2008, 5:30 UHR
     
    Zehn Tage später lag Pooh Bear in den Hügeln der Wüste Negev, in der öden Mitte Israels, flach auf dem Bauch.
    Zweihundert Meter vor ihm stand eine riesige militärische Anlage, deren Kernstück eine zwanzig Meter hohe silbern schimmernde Kuppel war. Um die Kuppel waren ein Dutzend lagerhausähnlicher Bauten, zwei Betonschornsteine und ein Gewirr aus Satellitenschüsseln und Funkantennen angeordnet. An jeder Ecke des Geländes befanden sich Luftabwehrstellungen, die - wie Pooh festgestellt hatte - rund um die Uhr besetzt waren.
    Es war das Nuklearforschungszentrum Dimona, das Herz des israelischen Kernwaffenprogramms, dessen Existenz Israel seit den 1960er Jahren weder bestätigt noch dementiert hatte.
    Wie Pooh Bear nur zu gut wusste, besaß Israel Atomwaffen -es waren sogar um die zweihundert -, und sie wurden hier in Dimona hergestellt, das aus diesem Grund die am schärfsten bewachte Einrichtung des Landes war.
    Umso eigenartiger fand es Pooh deshalb, dass ihn der pillengroße GPS- Sender, den er Wolfgang Linstricht die Kehle hinuntergeschoben hatte, ausgerechnet

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