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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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fast tausend Jahre lang mit geradezu manischer Besessenheit errichtet hatten, weltbekannt.
    Die Osterinsel.
    Von ihren rätselhaften Moai ging schon seit langem eine ungeheure Faszination aus. Mit einer Höhe von bis zu elf Metern waren sie in jedem Sinn des Wortes kolossal. Jede Statue blickte mit gerecktem Kinn, den Kopf zum Himmel erhoben, landeinwärts (einzige Ausnahme war eine Siebenergruppe, die aus unerfindlichen Gründen nach Südwesten ausgerichtet war).
    Aufgrund ihrer schieren Größe, ihrer eigenartigen langgezogenen Köpfe und der extremen Abgelegenheit der Insel hatten die Statuen seit ihrer Entdeckung durch die Europäer am Ostersonntag des Jahres 1722 Anlass zu zahlreichen Spekulationen gegeben.
    Die meisten Fachleute waren sich darin einig, dass die Moai tote Häuptlinge darstellten, aber im Lauf der Jahre wurden auch Stimmen laut, dass die Steinstatuen für außerirdische Besucher standen - eine Theorie, die aufgrund der Tatsache an Gewicht gewann, dass die Köpfe der frühesten Statuen nicht langgezogen sind. Im Gegenteil, die frühesten Moai sehen ganz und gar nicht menschenähnlich aus.
    Dazu kommt noch der Umstand, dass die ursprünglichen Bewohner der Osterinsel Polynesier waren, dass aber nirgendwo in ganz Polynesien der Bau riesiger Steinstatuen bekannt ist.
    Aufgrund dessen haben einige Forscher die Hypothese aufgestellt, dass die ältesten Statuen bereits auf der Insel waren, als die ersten Polynesier dort eintrafen.
    Das warf eine wesentlich tiefgreifendere Frage auf: Wer schuf diese frühesten Statuen?
    Leider wurde mit der Ankunft der Europäer die historische Spur zurück in die Vergangenheit unwiederbringlich gekappt. Im 19. Jahrhundert verschleppten spanische Sklavenschiffe die letzten Bewohner der Osterinsel auf die peruanischen Guanoinseln, wo sie beim Abbau des begehrten Vogeldungs elend zugrunde gingen. Und mit ihnen ging auch alles
    überlieferte Wissen über die Statuen - insbesondere die frühesten - für immer verloren.
    Wolf betrachtete die sturmumtoste Insel, die hinter einem dichten Regenschleier vor ihm lag.
    War er vorher schon extrem ungehalten gewesen, geriet er vollends außer sich, als er dreißig Minuten später auf der Insel eintraf.
    Auf dem einzigen Flugplatz der Insel stand eine schwarze Tupolew-144.
     
     
     
OSTERINSEL, PAZIFISCHER OZEAN 
20. MÄRZ 2008 (GRÜNDONNERSTAG) 17:30 UHR 
30 MINUTEN VOR ABLAUF DER LETZTEN FRIST
     
    Im Lauf des Nachmittags hatte der chinesische Flottenverband mit den zwei Flugzeugträgern bei peitschendem Regen und stürmischer See die Osterinsel umstellt. Die Mao Zedong ankerte vor der Nordwestspitze, die China im Süden, nicht weit vom Flugplatz der Insel.
    Die kleine Stadt Hanga Roa, die einzige größere Ansiedlung auf der Osterinsel, erschien geradezu winzig angesichts der vor ihr ankernden China. Chinesische Soldaten strömten an Land und erteilten den 3000 Bewohnern der Insel Anweisung, in ihren Häusern zu bleiben - das war nicht weiter schwer, denn wegen der extremen Regenfälle verspürte niemand das Bedürfnis, sie zu verlassen.
    Auf Wolfs Anweisungen hin entfernte sich die Mao Zedong wieder ein paar Kilometer von der Nordwestspitze der Insel, da von Norden her ein Vier- Wellen-Tsunami anrückte; bei seinem Eintreffen würden zunächst die Küstengewässer zurückweichen und den Meeresboden freilegen. Deshalb musste der Flugzeugträger weit genug von der Küste entfernt sein, um nicht auf Grund zu laufen.
    Um den Himmel nach Eindringlingen abzusuchen, starteten vier MiG-26-Abfangjäger und ein Aufklärungsflugzeug von dem Flugzeugträger.
    Und schließlich, was das Wichtigste war, landete Wolf mit einem kleinen Trupp chinesischer Fallschirmjäger auf der Steilküste an der Nordwestspitze der Insel. Sonarortungen hatten nämlich ergeben, dass sich, ähnlich den Zugängen zum Zweiten und Dritten Eckpunkt, am Fuß eines der Kliffs ein großer Unterwassereingang befand. Auf einem Hügel über der Steilküste sah Wolf die Überreste einer einsamen Moai-Plattform, die unter dem Namen Ahu Vai Mata bekannt war.
    Die umgestürzte Statue, die vor der bühnenartigen Plattform lag, war eine der ältesten Statuen der Insel und gehörte zu den vier Figuren, die im Gegensatz zu allen anderen Moai aus Basalt waren. Sie stammte aus der Frühzeit dieser Kultur, als die Statuen kleiner und die Gesichter noch nicht so langgezogen waren. Es war eine der Figuren, von denen angenommen wurde, dass sie schon vor der Ankunft der Polynesier auf

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