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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Gegenstand umfasst hielt und Visionen bekam - und an Laotses Theorie, dass mit Sehen die Fähigkeit gemeint sein könnte, seinen eigenen Tod zu sehen.
    Das war er also, sein Tod.
    Aber das hieß nicht, dass er nicht versuchen sollte, sich dagegen anzustemmen.
    Mit blutender Brust und schmerzendem Körper hob Jack unter Aufbietung seiner letzten Kräfte Lily vom Boden hoch und schaffte es, sie hinkend und wankend gerade noch rechtzeitig ans sichere Ende des Balkons zu tragen, bevor die Hali mit einem kolossalen Knall auf ihn hinabstürzte.
    Der schwere Jumbojet knallte etwa drei Meter von der Befestigungsmauer entfernt auf den langen Balkon und durchschnitt ihn wie ein Messer - worauf sich der ganze Balkon von der Befestigung löste und genau in dem Moment in den Abgrund stürzte, in dem Jack und Lily unter der herabfallenden Hali auf den letzten Stumpf des Balkons sprangen.
    Sobald Jack wieder festen Boden unter den Füßen hatte, wirbelte er herum - gerade noch rechtzeitig, um seinem Vater ein letztes Mal in die Augen sehen zu können.
    Die Hände vor Frustration zu Fäusten geballt, drehte sich Wolf, der immer noch am Ende des Balkons lag, herum - und sah mit entsetzt aufgerissenen Augen, wie die Halicarnassus herabstürzte.
    Und in diesem flüchtigen Moment sah Jack das Aufblitzen bestürzten Begreifens im Gesicht seines Vaters: dass ihm seine ungezügelte Machtgier endgültig zum Verhängnis geworden war. Es war sein hemmungsloses Streben nach der Macht der letzten Säule, das ihn in diese ausweglose Lage gebracht hatte. Sein Wunsch nach uneingeschränkter Macht würde ihn das Leben kosten.
    Vom Aufprall des schweren Flugzeugrumpfs aus seiner Verankerung gerissen, stürzte der Balkon mit Wolf in den Abgrund.
    Wolf fiel.
    Er schaute nach oben und sah, wie die auf dem Kopf stehende Pyramide des Sechsten Eckpunkts rasend schnell von ihm zurückwich und immer kleiner wurde. Dann versperrte ihm der hinter ihm in die Tiefe stürzende Schatten der Halicarnassus, die nur noch eine Tragfläche hatte, den Blick auf sie.
    Auch er hatte diese Szene schon einmal gesehen - zur gleichen Zeit wie Jack, als sie beide mit blutverschmierten Händen die Dritte Säule umklammert hielten. Aber weil damals Wolfs Blut auf der Säule gewesen war und nicht das von Jack, war es Wolfs Tod gewesen, den sie in diesem Moment gesehen hatten.
    Und so stürzte jetzt Jack West sen., besser unter dem Namen Wolf bekannt, in das bodenlose Dunkel unter dem Sechsten Eckpunkt und wurde wie die Allmacht verleihende Säule, die vor ihm in den Abgrund gefallen war, nie mehr gesehen.
    Den Eckpunkt wieder zu verlassen dauerte einige Zeit, aber nach all den Monaten, in denen er nichts anderes getan hatte, als der Himmelsuhr hinterherzuhetzen, hatte es Jack nicht eilig.
    Als Lily, noch etwas benommen und durcheinander, wieder zu sich kam, konnte sie sich nicht mehr an die mörderische Zurschaustellung ihrer Macht erinnern.
    Iolanthe half Jack, seine Brustwunde zu verarzten, und legte ihm einen Verband an, während er sich ein Schmerzmittel spritzte.
    Anschließend trugen sie mit Alexanders Hilfe Carnivores inzwischen vollständige Sammlung von Säulen und Ramses-Steinen aus dem Eckpunkt. Iolanthe unternahm keinen Versuch, sie zu stehlen oder an sich zu bringen.
    Sie schien eine stillschweigenden Übereinkunft mit Jack getroffen zu haben: Solange sie keinen Ärger mehr machte, käme sie mit dem Leben davon.
    Sie legten die Tauchausrüstungen an, die Carnivore und seine Männer benutzt hatten, um durch das unter Wasser liegende Portal des letzten Eckpunkts zu kommen.
    »Hast du schon mal mit Ausrüstung getaucht?«, fragte Lily Alexander.
    Der Junge sagte kein Wort. Seit er Lily derart brutal hatte wüten sehen, schien er geradezu in Ehrfurcht erstarrt vor ihr. Er schüttelte nur den Kopf.
    »Hier, ich zeige dir, was du machen musst«, sagte sie.
    »Wie willst du an den chinesischen Kriegsschiffen vorbeikommen?«, wandte sich Iolanthe an Jack.
    Jack schenkte ihr keine Beachtung, sondern stellte nur sein Funkgerät an. »Bist du da draußen, J. J.?«
    Ein kurzes Rauschen.
    »Allerdings, Jack«, kam Sea Rangers Stimme über Funk. »Inzwischen warte ich schon mehrere Tage. War mir nicht mehr sicher, ob du überhaupt noch mal auftauchen würdest.«
    »Wie du siehst, haben wir es zurückgeschafft«, antwortete Jack müde. »Sind gerade dabei, aufs offene Meer hinauszutauchen. An der Nordwestspitze.«
    »Schwimmt einfach nach draußen und lasst euch von der Strömung

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