Jack West 03 - Der fünfte Krieger
denen sie sich verschanzt haben! Dort gibt es einen alten Zugang zum Salzbergwerk von Uqaba, das sich unter diesem Plateau befindet.«
»Ein Salzbergwerk ...« Muniz' Verstand begann fieberhaft zu arbeiten.
Unter diesem Plateau gab es ein Salzbergwerk? »Wo sind die anderen Zugänge dazu?« »Es ist riesig, Herr General. Es gibt mehr als ein Dutzend Zugänge. Einige sind fast zwanzig Kilometer entfernt. Der nächste 46
ist im Tal nebenan, gleich bei dem Flugzeug. Ein zweiter Zugang befindet sich in den anderen Ruinen.«
Muniz bekam große Augen, als ihm dämmerte, was Jack vorhatte.
Jack hatte sich nicht zufällig hier in Aroham verschanzt. Er hatte sich in voller Absicht in diese Ruinen zurückgezogen. Er hatte die Pattsituation ganz bewusst an dieser Stelle herbeigeführt, um durch die unterirdischen Gänge des Salzbergwerks unbemerkt zu seinem Flugzeug gelangen zu können, während sie mit Verhandlungen ihre Zeit vergeudeten ...
Muniz tobte: »Halten Sie das Flugzeug auf, sofort...«
» General!«, rief ein dritter Soldat aufgeregt, der ein Gerät zur Strahlungsmessung bediente. »Geigerzähler und passive Radiometer zeigen plötzlich übermäßige Ausschläge! Die Kofferbombe ging gerade in die Vorlaufphase! Er hat die Bombe aktiviert... «
»Können wir noch rechtzeitig an sie rankommen?«, fragte Muniz.
»Nein, die Vorlaufphase beträgt fünf Minuten. In dieser Zeit schaffen wir es nicht, sie zu erreichen und zu entschärfen. Das Ding wird hochgehen. Unser Freund Captain West hat gerade die Detonation einer Atombombe eingeleitet.«
»Alle zurückziehen!«, brüllte Muniz. »So weit wie möglich. Die Explosion wird uns nicht erreichen, aber die Druckwelle sehr wohl. Los! Los! Schnell! Dieser Mann ist wahnsinnig.«
Die israelischen Soldaten zögerten nicht lange und zogen sich, so schnell ihre Fahrzeuge sie fuhren, nach Norden zurück.
Gleichzeitig hob im angrenzenden Tal die große schwarze 747 vom Boden ab und stieg in Richtung Westen in den Himmel, um auf schnellstem Weg zur nächsten Grenze zu fliegen, der Grenze nach Ägypten.
Fünf Minuten später ging die kleine Kofferatombombe hoch.
Der Lichtblitz war blendend hell.
Ihm folgte ein kolossaler Knall, der den Boden erzittern ließ, und dann stieg über der Wüste Negev wie eine aus der Gefangenschaft befreite überirdische Kraft ein gewaltiger Atompilz auf.
In den fünf Minuten, die ihnen zur Verfügung gestanden hatten, war es Muniz und seiner Truppe gelungen, sich zwölf Kilometer vom Zentrum der Explosion zu entfernen. Für sie sah der Atompilz aus wie ein am südlichen Horizont aufragender Wolkenkratzer. Dank der begrenzten Größe der Bombe störte der elektromagnetische Impuls der Detonation ihren Funkverkehr nur geringfügig.
Eine Weile starrte Mordechai Muniz die etwa achtzig Stockwerke hohe Wolke, die in den Himmel stieg, einfach nur an.
Sein Leutnant kam an seine Seite. »Herr General, was sollen wir jetzt tun?« Muniz knirschte mit den Zähnen. »Trommeln Sie ein paar F-15-Jäger zusammen. Geben Sie ihnen Befehl, diese 747 zu stellen und verdammt noch mal vom Himmel zu holen.«
Daraufhin starteten vom nächsten Luftwaffenstützpunkt zwei F-15- Kampfflugzeuge, und zwanzig Minuten später hatten sie die Halicarnassus eingeholt, die sich längst in ägyptischem Luftraum befand und über die Sinai-Halbinsel floh.
Vielleicht hat West geglaubt, er wäre in Sicherheit, sobald er die Grenze überquert hat, dachte Muniz. Vielleicht hat er geglaubt, unsere Jäger ziehen sich zurück, sobald er sich über ägyptischem Territorium befindet.
Taten sie aber nicht.
Die israelischen F-15-Jäger drangen einfach in den ägyptischen Luftraum ein, und die vordere Maschine feuerte zwei Sidewinder-Raketen auf den fliehenden Jumbo ab.
Beide Lenkwaffen trafen ihr Ziel.
Und die große schwarze 747 bäumte sich mitten im Flug auf, brach in der Mitte auseinander und explodierte in einem orangefarbenen Feuerball am Himmel. Ihre Trümmer zogen lange schwarze Rauchfahnen hinter sich her, als sie mit ungeheurer Geschwindigkeit in die Tiefe schössen und gegen einen felsigen Berg auf dem Sinai krachten.
Die Halicarnassus existierte nicht mehr.
Angehörige der ägyptischen Luftraumüberwachung sollten später melden, dass am Morgen drei illegale Radarsignaturen in den ägyptischen Luftraum eingedrungen waren: zwei F-15-Jäger und eine zivile Passagiermaschine.
Die zwei Kampfflugzeuge verließen den Luftraum kurz nach ihrem Eindringen wieder, während
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