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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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Verbotene Sehnsucht
    Wild und ungezähmt... Der Amerikaner Samuel Hartley wirkt bei Mrs. Conrads Londoner Teegesellschaft so fehl am Platz wie ein Jaguar inmitten von Hauskatzen.
    Fasziniert kann Lady Emeline nicht Nein sagen, als er sie spontan bittet, seine Schwester in die Gesellschaft einzuführen. Denn gegen jede Vernunft fühlt sie sich magisch von Samuel angezogen. Und heimlich sehnt sie sich bald nur noch nach einem: dass er endlich ihre Leidenschaft entfesselt! Doch als sie schon glaubt, das Samuel ihre Gefühle erwidert, erfährt Emelie den wahren Grund für seine Englandreise. Will er sie nur erobern, um eine alte Rechnung zu begleichen?
    PROLOG
    Es war einmal vor langer, langer Zeit, da kamen vier Soldaten nach vielen Jahren des Kriegs nach Hause. Eins, zwei! Eins, zwei! Eins, zwei!, konnte man den schweren Klang ihrer Stiefel weithin hören, als sie erhobenen Hauptes nebeneinander einhermarschierten und weder nach links noch nach rechts sahen. Denn so hatten sie gelernt zu marschieren, und es ist nicht leicht, mit den Gewohnheiten langer Jahre zu brechen. Die Kriege und Schlachten waren vorüber, doch ich weiß nicht, ob unsere Soldaten sie gewonnen oder verloren haben, und vielleicht ist das auch gar nicht von Bedeutung. Ihre Uniformen waren zerlumpt, ihre Stiefel mehr Löcher als Leder, und nicht einer der Soldaten kehrte als der Mann zurück, als der er aufgebrochen war.
    Nach einer Weile gelangten sie zu einer Wegeskreuzung, und hier blieben sie stehen und überlegten, wohin sie gehen sollten. Eine Straße führte nach Westen, der Weg schien gerade und gut gepflastert. Eine Straße ging gen Osten, in einen dunklen und geheimnisvollen Wald hinein. Und eine Straße zeigte nach Norden, wo einsames Gebirge sich düster auftürmte.
    „Nun, Kameraden", sagte der größte der Soldaten, nahm seinen Hut ab und kratzte sich den Kopf. „Sollen wir eine Münze werfen?"
    „Nicht nötig", meinte der Soldat zu seiner Rechten. „Mein Weg liegt hier." Und er wünschte seinen Kameraden Lebewohl und marschierte gen Osten. Ohne sich noch einmal nach ihnen umzusehen, verschwand er in dem dunklen Wald.
    „Mir sagt dieser Weg zu", meinte der Soldat zu seiner Linken und zeigte auf die hohen Berge, die in der Ferne aufragten.
    „Und ich", rief der große Soldat lachend, „ich nehme natürlich den leichten Weg, denn so habe ich es immer gehalten. Aber was ist mit dir?", fragte er den letzten Soldaten. „Welchen Weg unrst du nehmen?"
    „Ach, ich", seufzte jener. „Ich glaube, ich habe einen Stein im Schuh und werde mich erst mal hinsetzen und ihn herausholen, denn er plagt mich schon seit Meilen." Er ließ seinen Worten Taten folgen, setzte sich auf einen nahen Fels und klopfte seinen Stiefel aus.
    Der große Soldat setzte seinen Hut wieder auf. „Dann ist es also entschieden."
    Die verbliebenen Soldaten gaben einander zum Abschied die Hand und gingen jeder seines Weges. Aber welche Abenteuer sie erwarteten und ob sie wohlbehalten nach Hause fanden, kann ich euch noch nicht erzählen, denn dies ist nicht ihre Geschichte.
    Dies ist die Geschichte des ersten Soldaten, der in den dunklen Wald gegangen war.
    Sein Name war Eisenherz ...
    Eisenherz

1. KAPITEL
    Eisenherz verdankte seinen Namen einer sehr seltsamen Begebenheit. Denn wenngleich seine Arme und Beine, sein Gesicht und auch der Rest seines Leibes ebenso waren wie bei allen anderen Menschen, so war sein Herz es doch nicht. Es war aus Eisen und saß außen auf seiner Brust. Dort schlug es tapfer, stark und stetig ... Eisenherz
    London, September 1764
    "Es heißt, er sei davongelaufen", raunte Mrs. Conrad verschwörerisch.
    Lady Emeline Gordon nahm einen Schluck Tee und schaute über den Rand ihrer Tasse zu dem fraglichen Gentleman hinüber. Er wirkte hier so fehl am Platz wie ein Jaguar inmitten zahmer Hauskatzen: wild, voller Leben und etwas unzivilisiert.
    Gewiss nicht der Mann, den sie auf den ersten Blick für einen Feigling hielte.
    Emeline überlegte, wer er wohl war, und dankte derweil dem Himmel für sein Erscheinen auf der Teegesellschaft. Mrs. Conrads Salon war sterbenslangweilig gewesen - bis er hereinspaziert gekommen war.
    „Bei dem Massaker am 28. Regiment, drüben in den Kolonien", fuhr Mrs. Conrad atemlos fort. „Damals, 1758. Einfach davongelaufen. Dass er sich nicht schämt!"
    Emeline wandte sich wieder ihrer Gastgeberin zu und hob schweigend eine Braue.
    Unbeirrt erwiderte sie Mrs. Conrads Blick, und so entging ihr auch nicht jener Moment,

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