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Jäger der Schatten

Jäger der Schatten

Titel: Jäger der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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Awale davon abgehalten habt, das Reinigungsritual zu vollziehen.«
    »Reinigung? Er wollte sie umbringen!«, protestierte Skyler. »Erklärt mir, wie es möglich sein kann, dass Mord Teil Eurer Arbeit ist.«
    »Als der Orden von Pater Linardi gegründet wurde, wurden uns von den Gesegneten zwei Anweisungen gegeben. Eine davon lautete, die Welt auch weiterhin von den Kindern der Mätresse zu reinigen.«
    »Die Mätresse?«, fragte Jack.
    Der Priester nickte. »Sie war Luzifers erste menschliche Braut. Es heißt, er gab ihr das Geschenk des ewigen Lebens, doch sie wurde von den Pertruvianern vernichtet.«
    »Wer sind die Gesegneten?«, fragte Skyler.
    »Vampire, wie ihr es seid. Unsere Gründungsväter.«
    »Du willst mir erzählen, dass Blue Bloods den Mord an Menschen genehmigt haben? An unschuldigen Frauen?«, fragte Skyler entrüstet.
    »Sie wurden mit der Triglyphe gebrandmarkt«, sagte der Priester und senkte den Kopf. »Sie tragen die Nephilim in sich. Seit Hunderten von Jahren halten wir uns streng an unsere Mission. Wir bewachen das Tor. Wir verfolgen die Verseuchten.«
    »Das Tor ist eine Lüge. Der Höllenschlund ist nichts weiter als ein künstlich geschaffener Ort. Es gibt dort kein Tor«, erklärte Skyler.
    Der Priester stockte. »Es ist eine heilige Stätte. Das kann nicht sei n …«
    »Aber es ist so«, sagte Skyler. »Wir waren dort.«
    »Ihr habt das Tor betreten?« Pater Arnoldi warf Ghedi einen strengen Blick zu. »Das ist nicht erlaubt.«
    Wie Jack vermutet hatte, war den menschlichen Torhütern aufgetragen worden, sich von der Höhle fernzuhalten.
    Ghedi senkte beschämt den Kopf. »Es war notwendig. Das Mädchen war dort.«
    »Wir wurden absichtlich dorthin geführt. Wer auch immer Mari-Elena entführt hat, wollte, dass wir erfahren, dass das Tor nicht echt ist«, erklärte Jack. »Sie verspotten uns.«
    »Ghedi sagte, dass Pater Baldessarre sich um bestimmte Dinge Sorgen gemacht hat. Stimmt das?«, fragte Skyler.
    Die Priester rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her. Ihnen war sichtlich unbehaglich zumute.
    »In letzter Zeit wurden zu viele entführt. Jedes Jahr waren es meist nur ein oder zwei Mädchen gewesen. Doch jetzt hören wir ständig Berichte darüber und es ist immer dasselbe. Die Mädchen werden entführt und wenn wir sie finden, tragen sie das Zeichen.«
    »Wir sorgen dafür, dass ihr Mari-Elena nicht tötet!«, warnte Skyler.
    Der alte Priester sah sie finster an. »Sie trägt einen gefährlichen Feind in sich. Es ist besser für sie, wenn sie stirbt.«
    Skyler erinnerte sich an etwas. Als sie Ghedi gebeten hatte, seine Verbindung zu ihrem Großvater zu erklären, hatte er ihnen vom Tod seiner Mutter erzählt. »Ghedi, deine Mutter, sie wurde auch entführ t …«
    »Ja.« Ghedi nickte. »Sie trug das Zeichen. Es war in ihre Haut eingebrannt. Und ihr Bauch wuchs. Sie wurde von Visionen und Anfällen heimgesucht. Sie sprach von der Hölle.«
    »Du hast uns erzählt, dass sie bei der Geburt gestorben sei und dass die Priester dich als Waise aufgenommen haben. Aber die Petruvianer töteten sie, oder? Und sie haben dich danach mitgenommen.«
    Ghedi leugnete es nicht.
    »Und trotzdem hasst du sie nicht?«, fuhr sie verwundert fort.
    »Meine Mutter war verdammt, Skyler. Und das Kind hätte nicht leben können. Nicht in dieser Welt.«
    »Wir werden euch nicht erlauben, Mari-Elena etwas anzutun«, sagte Skyler. »Es muss einen Weg geben, sie zu heilen.«
    Das Gespräch endete in einer Sackgasse und das Treffen wurde vertagt. Zurück in ihrem Zimmer durchstöberte Skyler Lawrences Aufzeichnungen.
    »Ich habe eine Verbindung zwischen Pater Linardi, dem ersten Petruvianer, und Katharina von Siena gefunden.« Sie hielt ein Bündel Briefe hoch. »Ich dachte nicht, dass sie wichtig sein könnten, aber jetzt glaube ich es doch. Jack, das sind Liebesbriefe. Linardi war Katharinas menschlicher Vertrauter. Sie hat ihm aufgetragen, das falsche Tor zu bewachen. Was bedeutet, dass das echte Tor noch irgendwo hier sein muss.«
    Aufgeregt band Skyler die Blätter zusammen. »Katharina bewachte das echte Tor und benutzte die Petruvianer als Köder.«
    »Aber die Croatan wissen, dass das Tor nicht echt ist. Und wenn sie Frauen entführen, bedeutet das, dass die Kraft des echten Tors, wo auch immer es sich befindet, geschwächt worden ist«, sagte Jack.
    »Hätten die Dämonen dann nicht schon längst die ganze Gegend hier heimgesucht?«
    »Nicht unbedingt. Was hat Ghedi gesagt? Die Rebellen, die

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