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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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nicht gehorchen.
    Phalen kichert. Seine Stimme klingt in Bandits Ohren leise und selbstgefällig. »Du bist stark, verehrter Schamane, ein würdiger Gegner, aber ich habe durch die Verbrüderung mit dem Transzendentalen zuviel Macht gewonnen.«
    Dann steht Amy plötzlich neben Phalen. Sie schreit ihn an, wobei sie ein dickes Buch wie eine Keule schwingt und Phalen am Kopf trifft
    Phalen schwankt und grunzt. Die kosmetische Maske, die sein Gesicht bedeckt, verrutscht und fällt zu Boden, so daß die gräßlichen Züge darunter zum Vorschein kommen. Phalen schreit vor Wut auf, und das Gewicht seiner Magie läßt plötzlich nach. Bandit hebt die Flöte und zwingt sich, einen Schritt vorwärts zu machen, und dann beginnt die letzte Runde ihres Kampfes. Seine besonderen Zauber entfalten sich, sammeln Energie, nehmen die Astralgestalt eines riesigen bepelzten Waschbärs an, der sich wie ein Schatten erhebt und dann aufrecht auf zwei Beinen hinter Phalen steht.
    Phalen scheint die Macht zu spüren, die sich hinter ihm sammelt, und dreht sich um, doch dann wirkt der Zauber.
    Der riesige Waschbär schlägt Phalen seine Pfoten ins Gesicht, zerrt daran und verschwindet dann. Phalens schriller Schmerzensschrei erhebt sich hoch und laut. Er hebt die Hände vor seine blutigen Augenhöhlen und taumelt.
    Bandit springt vor und schnippt mit den Fingern. Der antike Schreibtisch kippt zur Seite und prallt gegen die Wand. Phalen schreit: »NEEEEIIIIN!«, doch da singt Bandit bereits die letzten Worte der Macht und treibt den Schaft seiner Flöte wie einen Speer in Phalens Körper.
    Phalens Schrei steigert sich zu einem donnernden Schmerzgebrüll. Die Lebensenergie, die Phalens Körper entweicht, taucht den Astralraum in ein weißes Licht - ein reines, strahlendes, blendendes Weiß. Eine wogende Flut orangefarbener Kugeln ergießt sich aus ihm, einstmals verlorene Seelen, die jetzt frei sind, ihrer Bestimmung zu folgen, jede ihrer Natur entsprechend.
    Phalen fällt zu Boden, und sein Körper schmilzt, fällt förmlich in sich zusammen, von der Macht des Lebens verbrannt und geschmolzen.
    Dann kommt das Roggoth'shoth, das Herz der Dunkelheit, das Übel. Es ist ein schwarzes, bösartiges Ding. Seine Astralgestalt hat eine vage Ähnlichkeit mit dem Zerrbild einer Fledermaus mit Fangzähnen und Hörnern. Es kommt schreiend heraus, auf dem Weg zurück zu den höllischen Metaebenen, denen es einst entsprungen ist, aber dann geht irgend etwas schief.
    Etwas, mit dem Bandit nicht gerechnet hat.
    Die Wesenheit manifestiert sich, nimmt eine körperliche Gestalt an. Sie saust gedankenschnell an Bandit vorbei. Er hört Amy aufschreien. Als er herumfährt, sieht er sie zurücktaumeln und zusammenbrechen, während sich die Wesenheit an ihrem Gesicht festklammert. Als Bandit sich bückt, um die Kreatur wegzureißen, öffnen sich Amys Augen. Sie glühen feuerrot.
    Das Übel hat ihre Aura vergiftet.
    »Drek«, flüstert Bandit.

82
     
    Der Schacht ist glatt und kühl, mit Beton verkleidet. Metallsprossen dienen als Leiter. Monk greift nach oben, um Minx' Knöchel festzuhalten, bis sie sich losreißt, dann macht er es noch einmal und noch einmal und...
    »Hör auf, du Kick!« Minx kichert. Dann hört sie auf zu klettern. Monk lugt an den entzückenden Rundungen ihrer wohlgeformten Kehrseite vorbei und sieht, wie sie ihr üppiges gelocktes Haar ausschüttelt, dessen Farbe von Rot zu Rotorange zu Rotgold und wieder zurück wechselt. Vielleicht hundert Meter über ihrem wunderbaren Kopf ist ein schwacher Lichtschimmer und das Ende des Schachts zu sehen. Monk erinnert sich an diesen Schacht. Er befindet sich auf der Newarker Seite des Hudson. Noch etwa eine Stunde, dann sind sie zu Hause.
    Minx flüstert: »Hör mal... hast du gerade etwas gehört?«
    »Was denn?«
    »Ich weiß nicht genau.«
    »Echt?« sagt Monk, indem er angestrengt nach oben sieht.
    »Weißt du was?« sagt Minx leise. »Ich habe plötzlich so ein komisches Gefühl. Als wäre dem Meister etwas passiert. Als wäre er zum Beispiel gestorben.«
    Monk ist verwirrt. »Ich dachte, du hättest gesagt, wir würden auch sterben, wenn der Meister stirbt.«
    »Ja, das habe ich, nicht?«
    »Und?«
    »Ich hätte schwören können, ich meine... ich dachte...« Minx zögert, dann dreht sie sich so weit um, daß sie zu ihm hinuntersehen kann, vorbei an den strammen, runden, üppigen Wölbungen ihrer Brüste. Dann kichert sie. »Du Kick, vielleicht hab ich auch nur was Falsches gegessen.«
    Was Falsches

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