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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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scheint.
    »Mögen Geister gegen Geister kämpfen«, murmelt Bandit.
    »Jawoll.« Der Herdgeist streckt einen Arm aus, Zeigefinger voraus. Energie wogt durch den Astralraum.
    »Meister!« ruft Vorteria.
    Doch da hat Vorteria den Schild, der Phalen schützt, bereits fallen gelassen, um sich selbst zu schützen. Lebensenergie blitzt und knistert. Herdgeist und Vertraute führen einen Krieg mit der Lebenskraft ihrer eigenen Existenz, und der Kampf verspricht sehr lange zu dauern, da die beiden sich ziemlich ebenbürtig zu sein scheinen.
     
    Bandit huscht an der Vertrauten vorbei, um Phalen direkt anzugreifen, und läuft direkt in den Zauber, den Phalen vorbereitet hat.
    Nicht gut.
    Die Energie trifft ihn wie eine Flutwelle, umgibt ihn, lastet auf ihm, ganz besonders im Bereich seines Kopfes. Sofort fühlt sich sein Kopf an, als werde er von einem Dutzend wahnsinniger Zwerge mit Streitäxten bearbeitet. Es ist eine ziemliche Ablenkung. Der Zauber scheint darauf abzuzielen, ihn zu verwirren oder vielleicht auch seinen Willen zu brechen. Darüber hinaus ist er sehr mächtig. Bandit nimmt an, daß Phalen nicht mit den explosiven, Feuerbälle und Druckwellen produzierenden pyrotechnischen Zaubern vertraut ist, denen man manchmal auf der Straße begegnet. Gut so.
    Bandit taumelt ein paar Schritte zurück. Die Last des Zaubers erschwert das Denken. Erschwert die Überlegung, was er jetzt tun soll. Er muß doch einen Weg kennen, diesen Zauber abzuwehren. Irgend etwas Cleveres. Schnell.
    Bevor es zu spät ist.

77
     
    Das Labyrinth der Tunnel endet vor einem schmalen Gang, der direkt in das Grundgestein gehauen zu sein scheint, und dieser Gang hört nach zwanzig Metern einfach auf. Brian seufzt tief, da er annimmt, daß dies endlich das Ende ist, und sich fragt, ob Art und er sich verirrt haben, doch dann sieht er, daß Art hochsieht.
    »Wir sind da, Junge«, sagt Art.
    »Ja? Wo ist ›da‹?«
    »Dreimal darfst du raten.«
    Die felsige Decke ist weniger als einen Meter über ihnen. Direkt über Arts Kopf befindet sich eine rechteckige Aussparung im Fels, in die eine rechteckige Tür oder Luke eingelassen ist.
    Art holt etwas aus seinem Rucksack und dreht sich zu Brian um. »Kannst du damit umgehen?«
    Der Gegenstand in Arts Hand ist tellerförmig und hat einen Durchmesser von zwanzig Zentimetern. Auf dem Rand steht in durchbrochenen Druckbuchstaben ARMTECH SAD-190. Außerdem gibt es eine Warnung, die besagt, daß der Umgang mit Sprengstoff ausschließlich qualifiziertem Personal Vorbehalten bleiben sollte. Brian fragt: »Hast du einen Zünder?«
    Art zieht einen aus der Tasche. Er hat ungefähr die Größe einer Zigarettenschachtel. Ein Armtech DD-7-Zeitzünder, der auf eine Verzögerung von dreißig Sekunden voreingestellt ist.
    »Laß mich nur eine Frage stellen.«
    Art preßt die Lippen aufeinander, runzelt die Stirn und sagt dann: »Okay, Junge. Eine Frage. Schieß los.«
    »Diese Wesen, die wir umlegen... Ich weiß nicht, was das für Wesen sind, und vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Darum geht es gar nicht. Mir geht es darum, daß ich für das städtische Wasseramt arbeite, und ich habe jetzt seit mindestens ein paar Stunden kein Wasserrohr mehr gesehen. Ich bin nicht mal sicher, ob wir noch in Manhattan sind. Was ich wissen will, ist... woher weißt du, daß diese Dinger mit den roten Monsteraugen eine Gefahr für die Wasserversorgung des Plex' sind?«
    Art verzieht das Gesicht, dann zeigt er mit dem Finger auf Brians Gesicht. »Hast du irgendeinen Schimmer, Junge, wie diese Wesen das geworden sind, was sie sind?«
    »Nicht den leisesten.«
    Arts Finger kommt ein wenig näher. »Nimm mal an, sie sind ansteckend. Nimm mal an, sie vermehren sich, indem sie ganz normale Leute anstecken. Und jetzt nimm mal an, sie stecken den ganzen Plex an. Was dann?«
    Brian denkt darüber nach und sagt dann: »Dann würde es wohl keine Rolle mehr spielen, ob sie sich an der Wasserversorgung zu schaffen machten oder nicht.«
    »Genau«, sagt Art. »Weil es keine Wasserversorgung mehr gäbe. Es wäre keiner mehr übrig, der sich darum kümmert.«
    Brian zögert. »Dann wären wir arbeitslos.«
    Art nickt.
    »Weiß die Gewerkschaft davon?«
    Art funkelt ihn an, gibt Brian die Mine und den Zünder und verschränkt dann seine Hände zu einer Hühnerleiter. Brian hängt sich seine Waffe um, setzt einen Fuß auf Arts Hände, wird nach oben befördert und hebt ein Knie auf Arts Schulter. Die Mine hat einen Gelatine-Boden, der

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