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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Kreis um Razvan und die Gruppe bildeten, bevor sie auf ihren Flügeln laufend auf sie zukamen. Wieder andere hielten zähnefletschend auf ihre Gesichter zu.
    Genau unter Razvans Füßen tat sich ohne Vorwarnung die Erde auf, spie einen riesigen Wurm mit weit geöffnetem Maul aus, der seine messerscharfen Zähne in Razvans Knöchel grub. Für den Bruchteil einer Sekunde schwebte der Riesenwurm in der Luft, ehe er - Razvan fest im Maul - wieder im Erdreich verschwand.

6
    I vory zückte zwei gefährlich aussehende kreisrunde Waffen mit geschliffenen Edelsteinkernen und streckte ihre Arme aus, um die Wölfe aufzunehmen.
    Die Hände vor das Gesicht geschlagen, sprang sie in das Loch, verwandelte sich sofort in Dunst, um dem Wurm nachzujagen, der Razvan immer tiefer unter die Erde zog.
    Sieh mich an. Ich bin bei dir.
    Nein! Kehr um. Er darf dich nicht bekommen.
    Dasselbe gilt für dich. Ivory blendete alles aus, was gerade an der Oberfläche geschah. Gregori würde sich seinen Weg durch Xaviers Mutationen kämpfen und den Prinzen retten; er konnte nicht anders. Für sie war im Moment nur wichtig, ihren Seelenpartner aus den Klauen des dunklen Magiers zu retten.
    Ich kann mich nicht verwandeln, um zu entkommen.
    Du hast das Monster ja gesehen, das extra dafür geschaffen wurde, um durch die Erde zu gleiten. Einer seiner Giftzähne, der in der Mitte, hindert dich daran, deine Gestalt zu wechseln. Ivory wusste das genau, denn sie benutzte dasselbe Gift in Verbindung mit ihren eigenen Chemikalien für die Ummantelung ihrer Waffen, um zu verhindern, dass die Vampire ihre Form veränderten. Hör auf zu strampeln. Verhalte dich so ruhig wie möglich, damit du möglichst wenig von dem Gift abbekommst. Bleibe mit meinem Geist verbunden. Du musst mir vertrauen.
    Ivory konnte spüren, dass er gewillt war, ihren Anweisungen nachzukommen. Vermutlich kostete es ihn einiges an Überwindung, nicht länger gegen den Wurm anzukämpfen, der ihn immer tiefer in die Erde herabzog. Durch ein unterirdisches Tunnelsystem raste der Wurm nach unten, bedacht darauf, seine Beute so schnell wie möglich bei seinem Herrn abzuliefern.
    Seit dem Verlust seines Vaters und seiner Schwester vertraute Razvan niemandem mehr. Sein Leben, seine Seele in ihre Hände zu legen hätte er sich nicht vorstellen können. Nie zuvor hatte er sich selbst völlig in den Schutz von jemand anderem begeben.
    Ich vertraue dir.
    Die Tatsache, dass fast alles an einem Wurm wie diesem giftig war, machte den Kampf gegen ihn höchst gefährlich. Die zahllosen Stacheln, die ihm aus der zähen Haut wuchsen und mit denen er sich vorwärts oder rückwärts durch das Erdreich schraubte, und auch die doppelte Reihe gezackter Zähne waren vergiftet. Ein einziger Hieb seines nicht minder giftigen Schwanzes, dessen Ende mit einem Widerhaken ausgestattet war, reichte aus, um jeden Knochen im Körper eines Kriegers zu brechen.
    Verschließ deine Ohren, Razvan. Das Geräusch, das gleich ertönt, ist nur schwer erträglich. Eine bessere Beschreibung dessen, was sich gleich abspielen würde, fiel Ivory nicht ein. Ihr blieb nichts anderes übrig, als etwas zu tun, damit der Wurm das Tempo drosselte und möglicherweise die Orientierung verlor. Dir bleiben nur Sekunden, um das Gift aus deinem Körper zu pressen und deine Gestalt zu wandeln, wenn er von dir abgelassen hat. Sei bereit. Es sind nur Sekunden. Ivory hoffte inständig, ihm die Dringlichkeit der Situation klargemacht zu haben, sodass er ihren Anweisungen genau folgen würde.
    Das Messer in der einen Hand, die Arme nach Razvan ausgestreckt, ihren Blick mit seinem verbunden, begann sie zu singen.
    Ich rufe das Element der Luft an,
    trommle im Einklang mit dem Herzschlag des Bösen, das sich
    durch das Erdreich gräbt.
    Tonhöhe und Harmonien, findet euch zusammen,
    helft, die Sinne des teuflischen Wesens zu verwirren.
    Die Töne, die sie von sich gab, krochen durch die Gehörgänge des Wurms, drangen in seinen Kopf ein, machten ihn schwindelig, bis er nicht mehr wusste, wo und wer er war. Sogar die Erde zitterte, als wollte sie sich gegen die Schallwellen wehren. Ivory behielt den Rhythmus bei, variierte jedoch die Tonhöhe. Die Vibrationen in der Erde veränderten sich, wodurch der Lehm, der sie alle umgab, nach innen stürzte. Das Wurmloch brach zusammen und füllte sich mit Erde. Der Boden schüttelte sich, zitterte. Dreck und Lehm regneten herab.
    Halte Augenkontakt mit mir, sagte Ivory, die zu Razvan in den Tunnel schwebte. Und

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