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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ausbreitete, der von den beiden Scheiben aufstieg. Er hörte, wie Ivory innerlich zählte. Er konnte ihre Anspannung förmlich spüren, genau wie den Moment, in dem sie lospreschte.
    Der Wurm riss das Maul auf, um zu husten. Der Hals zog sich zusammen, die Muskeln kontrahierten hinter ihnen und schlossen den Eingang, während sie in hohem Bogen ausgespuckt wurden.
    Weiter, weiter. Ohne zu zögern raste Ivory durch die Erde hindurch an die Oberfläche. Tief beeindruckt von Ivorys Wissen und ihrer besonnenen Art, heftete Razvan sich an ihre Fersen.
    Sobald wir oben sind, werden uns die Fledermäuse attackieren. Versuche, so dicht wie möglich beim Prinzen hervorzubrechen, um ihm zusätzlichen Schutz zu geben. Alle Kreaturen, die Xavier erschaffen hat, sind darauf programmiert, immer den ranghöchsten Karpatianer anzugreifen.
    Razvan spürte die Erschütterung des Bodens, die von dem Kampf des Wurms gegen sein Schicksal herrührte. Nicht mehr lange und der Tunnel würde vollends zusammenbrechen.
    Schneller, befahl Ivory. Übernimm die Führung.
    Mochte sein, dass Ivory eine der versiertesten Kriegerinnen war, denen er je begegnet war, und dass niemand ihr das Wasser im Kampf gegen Xavier reichen konnte, aber das war noch lange kein Grund für ihn als Karpatianer und als ihr Gefährte zuzulassen, dass sie ihm Rückendeckung gab.
    Flieg weiter. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Oberfläche, ließ er sie wissen. Was auch immer dort oben auf uns warten mag, ist lange nicht so teuflisch wie das, was ich all die Jahre in mir getragen habe. Pass auf dich auf.
    Er wird es auf den Prinzen abgesehen haben, wiederholte Ivory noch einmal. Der sicherste Weg, das karpatianische Volk zu zerstören, ist der, den Prinzen auszulöschen.
    Als Razvan an die Oberfläche kam, vernahm er sofort die Geräusche eines heftigen Kampfes. Donner krachte, Blitze fuhren vom Himmel herab, schlugen in die Erde ein und trafen auf die ungeheure Masse der Fledermäuse am Boden. Die auf Flügeln laufenden und zähnefletschenden Fledermäuse wogten hin und her. Fleischfresser. Razvan kannte diese Art Fledermäuse. Es waren Mutationen, die Xavier gezüchtet hatte. Er kannte sie aus den Höhlen, in denen Xavier sich häuslich niedergelassen hatte. Er setzte sie dort als Wachen ein, die sofort Alarm schlugen, wenn etwas nicht stimmte, und damit sie ihn mit dem Blut der Tiere versorgten, die sie töteten und in die Höhlen schleppten.
    Schulterzuckend schoss Ivory aus der Erde und breitete die Arme aus. Die Wölfe sprangen von ihrem Rücken mitten in die Fledermäuse, bissen ihnen reihenweise die Köpfe ab, während sie sich zum schützenden Kreis um den Prinzen vorkämpften. Ivory folgte ihnen, zog eine ihrer zahlreichen selbstgefertigten Waffen und warf sie Razvan zu, ehe sie nach einer anderen griff.
    Erstaunt stellte Razvan fest, dass das eigenartige Gewehr Licht statt Kugeln abfeuerte. Es war das erste Mal, dass er in einen Kampf verwickelt war, in dem der Schnee mehr rot als weiß war. Voller Bewunderung folgte er Ivory, die todesmutig mit ihrer Waffe eine breite Schneise in das Meer aus Fledermäusen schlug.
    »Am besten zielst du auf die Hälse«, wies sie ihn an, ehe sie lautstark nach Gregori rief. »Gregori, wir stoßen zu euch!«
    Als eine der Fledermäuse sich in Razvans Wade festbiss, kam ihm Blaez, der zweitgrößte Wolf, zu Hilfe, packte die bösartige Kreatur mit dem Maul und warf ihren blutigen Körper achtlos beiseite.
    Gregori schleuderte Blitze auf die Fledermäuse, um ihnen einen Weg zu bahnen. Um Ivory den Rücken freizuhalten, folgte Razvan ihr dichtauf durch das Meer der Fledermäuse und schoss dabei in einem weiten Bogen weiter um sich.
    Wenn Ivory merkte, dass die Wölfe zurückblieben, zischte sie ihnen einen Befehl zu.
    Sie werden euch bei lebendigem Leib fressen. Kommt! Kaum hatte sie die Arme seitlich vom Körper ausgestreckt, sprangen die Wölfe über die pelzige Masse auf dem Boden und verschmolzen mit Ivory.
    Diese lief unbeirrt weiter durch das Getier auf das kleine Grüppchen zu, das mit vereinten Kräften dagegen ankämpfte, überrannt zu werden. Die Karpatianer konnten sich nicht einfach auflösen und ihren menschlichen Freund Gary im Stich lassen. Als Dunstschleier waren sie kaum in der Lage, ihn zu beschützen.
    »Sorg dafür, dass der Prinz nicht mit dem Boden in Berührung kommt«, rief Ivory Gregori trotz des Lärms zu. »Der eigentliche Angriff wird von unten kommen. Die Fledermäuse sind nichts weiter als ein

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