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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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für einen See halten konnte.

    Lilys Vater, Dr. Whitney, hatte das Sanatorium absichtlich auf einer versteckten Insel eingerichtet, die überwiegend aus Marschland bestand, von der Vegetation überwuchert und noch weitgehend unberührt war. Die Insel lag so tief in diesem Gewirr von Kanälen verborgen, dass selbst die ansässigen Jäger nur eine unbestimmte Vorstellung davon hatten, wo genau sie sich befand. Lily hatte die detaillierte Landkarte in den Unterlagen der Stiftung gefunden, doch trotz der Karte und seinem untrüglichen Orientierungssinn hatte Nicolas alle Mühe, die richtige Insel zu finden. Er suchte immer noch danach, als die Nacht anbrach und der Bayou in sein dunkles Tuch hüllte, was seine Mission nicht gerade erleichterte. Zweimal hatte er das Boot durch hüfttiefe, mit Schlingpflanzen durchsetzte Kanäle ziehen müssen, und auch wenn ihm jetzt gelegentlich ein silberner Schimmer Mondlicht zu Hilfe kam, konnte er kaum unterscheiden, ob die dunklen Schatten im Wasser Alligatoren oder treibende Äste waren.
    Als vor ihm eine kleine Insel auftauchte, sah Nicolas hinter einer dichten Baumreihe einige Vögel aufsteigen. Augenblicklich begann seine Haut zu prickeln, und sein Magen verkrampfte sich. Er stellte den Motor ab. Er ließ das Boot treiben, blieb ganz ruhig sitzen und lauschte den abendlichen Geräuschen. Bis vor kurzem noch hatten die Insekten gesummt, die Frösche gequakt. Jetzt waren sie verstummt. Im nächsten Moment glitt Nicolas tiefer ins Boot, um nicht so leicht entdeckt zu werden. Wenn nötig, würde er auch ins Wasser steigen – er hatte schon mehr als einmal die Bekanntschaft von Alligatoren gemacht –, aber er wollte seine Waffen nach Möglichkeit trocken halten.
    Nicolas hielt sich von der Mole und dem Anlegesteg fern und auch von dem ausgetretenen Pfad, der zur Inselmitte
führte. Er wusste, dass das Gelände der Insel größtenteils sumpfig und vermutlich mit Wasserlöchern durchsetzt war, in die ein unaufmerksamer Wanderer leicht stürzen konnte, doch es erschien ihm sicherer, sich querfeldein seinem Ziel zu nähern, als den Pfad zu nehmen, der möglicherweise bewacht wurde. Nein, er war ganz sicher, dass dort jemand hinter einem Busch auf der Lauer lag.
    Er lenkte das Boot in eine kleine Bucht, einige hundert Meter von der Mole entfernt und hinter einer Biegung verborgen. Dort stieg er ins knietiefe Wasser, zog das Boot ans Ufer und vertäute es an einem Baum. Um jedes verräterische Geräusch zu vermeiden, ließ er sich viel Zeit, als er durch den Schlamm bis ans Ufer watete. Auch hier war der Untergrund morastig. Zwischen den Bäumen wucherten alle Arten von Gräsern, Blumen und Büschen.
    Nahezu lautlos, wie er es als Junge gelernt hatte, schlich Nicolas durch die Nacht. Er war in einem Reservat aufgewachsen und hatte den größten Teil seiner Kindheit mit seinem Großvater verbracht, einem Schamanen, der an die alte Ordnung glaubte. Instinktiv mied er trockene Zweige und Blätter, und dank seiner telepathischen Fähigkeiten gelang es ihm, das Wild davon abzuhalten, seine Anwesenheit zu verraten, während er das sumpfige Marschland durchquerte und auf das höher gelegene Gelände zusteuerte, auf dem das Sanatorium stand.
    Plötzlich ertönten in der Ferne Schüsse. Vögel flatterten kreischend auf und erhoben sich wie eine Wolke in den nachtschwarzen Himmel. Nicolas rannte in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren. Hier oben standen die Bäume und Büsche sehr viel dichter beisammen. Sie waren offensichtlich bewusst so angepflanzt worden, dass
sie eine breite Hecke bildeten und den Blick auf das große Gebäude verwehrten. Gerade als er sich durch eine dichte Schilfgraspflanzung drängte, hörte er das leise Knacken eines Funkgeräts und ging sofort in Deckung. Unbeweglich verharrte er in der Hocke, bis er die exakte Position des Wachpostens ermittelt hatte.
    Die Nacht verstärkte jeden Laut, ganz besonders über dem Wasser. Der Posten allerdings war mehr daran interessiert, was sich in dem Gebäude abspielte, und achtete weniger auf das Wasser. Sein Blick war geradeaus nach vorn auf das erhöhte Gelände gerichtet, und zweimal hörte Nicolas ihn leise fluchen und sah, wie er mit der Hand über seine Waffe strich.
    Langsam atmete Nicolas aus. Das hier waren keine Amateure. Keine Junkies, die auf Geld aus waren. Nein, das hier war eine professionelle Säuberungsaktion. Ein Team, das sich mit militärischer Präzision bewegte, hart und blitzschnell zuschlug und nur

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