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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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ihrer Gunst gestanden.
    »Nein, neu nicht. Eigentlich viel schlimmer. Unser Vater ist wieder aufgetaucht.«
    »Oh …«
    »Ja, Kord hat sich gemeldet. Er ist aus dem Knast raus und arbeitet jetzt für so einen komischen Wohltätigkeitsverein. Du weißt schon, die ›Helfenden Hände‹, die sich um unsere bedürftigen Mitbrüder kümmern.«
    »Halleluja?«
    »Ich weiß nicht, könnte sein, dass er im Gefängnis das Licht gesehen und zu Gott gefunden hat. So was soll’s ja geben. Aber Nerissa hat ihn, als er angerufen hat, ziemlich barsch darauf hingewiesen, dass er bei uns nicht erwünscht ist.«
    »Und wie siehst du das? Ich meine, er ist dein Vater, nicht?«
    »Ich brauche ihn nicht, Feli. Ich kenne ihn kaum. Er ist aus unserem Leben verschwunden, als ich fünf war. Aber Finn hat deshalb wieder mit ihr gezankt. Er meint, er hätte das Recht darauf, ihn zu sehen. Ich glaube, er bedeutet ihm mehr als mir.«
    »Er kann ihn ja besuchen, wenn er sich bei euch nicht blicken lassen soll.«
    Feli hatte mit Finn nie darüber gesprochen, aber es ging ihr eben durch den Kopf, dass die ständigen Auseinandersetzungen zwischen ihm und seiner Mutter wohl daher rühren mochten, dass er seinen Vater vermisste. Nerissa konnte sehr unversöhnlich sein.
    Für Kristin schien das Thema jedenfalls erledigt, sie schwärmte weiter von ihrer zukünftigen Beschäftigung bei der Frauenzeitschrift, in der ihre Mutter Moderedakteurin war.
    »Und das Allerschärfste ist, dass sie meine Idee verwenden will. Du weißt doch, zu der mich dein Kopftuch inspiriert hat.«
    Feli erinnerte sich an diesen Moment. Sie hatte das Tuch, das sie im vergangenen Jahr geschenkt bekommen hatte, hin und wieder um den Hals geschlungen getragen und damit die Aufmerksamkeit einiger Mitschülerinnen erregt. Vor allem von denjenigen, die ihre Haare bedeckt trugen. Es war allerdings auch ein ausgesprochen schönes Seidentuch. Es schimmerte in braunen, rötlichen und cremefarbenen gewundenen Mustern, hier und da waren kleine grüne Steinchen aufgestickt. Allerdings waren vier mit Goldfäden eingefasste Löcher darin. Feli wusste zwar ganz genau, wozu sie dienten, aber das konnte sie selbst ihrer besten Freundin nicht verraten. Also gab sie an, dass die zu einer besonderen Form der Drapierung gehörten, von der sie aber dummerweise vergessen hatte, wie sie funktionierte.
    »Also wird Nerissa einen Kopftuch-Wettbewerb ausrichten?«
    »Bandana-Contest. Hört sich besser an, meint die Werbetante. Aber im Prinzip ist es das. Es werden diejenigen ausgewählt, die auf die eleganteste Art ein Kopftuch tragen können. Die Muslimas werden uns die Bude einrennen. Aber du könntest mit deinem Tuch auch eine Chance haben. Hast du es schon mal um den Kopf gebunden?«
    Hatte sie, aber trotzdem schüttelte Feli den Kopf.
    »Ich bin weder elegant noch habe ich Lust, mich aufzubrezeln.«
    Kristin verdrehte ob dieser Abfuhr zwar theatralisch die Augen, aber sie schien nicht verärgert zu sein.
    »Ja, ja, du wirst immer mehr zum Naturburschen. Wie Finn auch. Der kraucht schon seit Tagen mit Rudi durch den Wald und versucht, das Schlimmste zu verhindern.«
    Feli grinste. Rudi war gemeinhin auch bekannt als »The Master of Desaster«. Derzeit bereiteten sich Finn und er unter Nathan Walkers Aufsicht auf die Prüfung für den Jagdschein vor, und wann immer Finn vorbeikam, berichtete er von den unzähligen Missgeschicken, die Rudi mit geradezu boshafter Aufdringlichkeit zu verfolgen schienen.
    »Musste Rudi wieder auf Bäume klettern, um den aufgescheuchten Wildschweinen zu entkommen?«
    »Er ist vom Hochsitz gekippt. In die Brombeeren gefallen.«
    »Autsch.«
    »Finn hat ihn rausgehäkelt. Rudi hat Glück gehabt, war nur ordentlich zerkratzt.«
    »Und was hat der Förster dazu gesagt.«
    »Nichts. Nathan Walker ist nach Kanada abgereist. Eine Familienangelegenheit. Komm, wir fahren einkaufen – ich will auch so ein Kopftuch, wie du es hast. Ich werde nämlich an dem Contest teilnehmen.«
    »Und darum muss ich dich jetzt in die Stadt fahren?«
    »Ganz genau. Dafür hat man doch eine Freundin mit dem Motorrad-Führerschein.«
    »Wenn ich man bloß auch ein Motorrad hätte«, grummelte Feli.
    »Das hör ich von Finn auch ständig. Aber für heute tut’s auch sein Roller.«
    Ergeben seufzte Feli auf.
    Aber eigentlich war die Idee gar nicht so schlecht. Immerhin durfte sie, seit Finn studierte, über seinen Roller verfügen, wann immer sie ihn brauchte.

6. Master of Desaster
    Finn bewegte sich

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