Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
Er griff in seine Tasche und zog eine kleine Ampulle hervor. Aus der anderen Tasche kam eine in ein Taschentuch eingewickelte Spritze zum Vorschein. Merten nahm sie und stach sie durch den Verschluss der Ampulle. Langsam zog er sie auf. Nachdem sie etwa zur Hälfte gefüllt war, steckte er die Ampulle wieder ein. Er nahm den Schlauch zu Herzogs Arm und zog ihn etwas zu sich heran. Mit der hauchfeinen Kanüle stach er in den Schlauch.
Mit einem lauten Knall flog hinter Merten die Tür auf, und zwei Männer mit Tüchern vor dem Gesicht stürzten herein. Merten ließ vor Schreck die Spritze los und drehte sich blitzschnell um. Er griff zu seiner Waffe, aber noch bevor er sie ziehen konnte, sprang einer der Männer auf ihn zu. Er landete vor Merten auf dem Boden und trat ihm mit einem gezielten Kick die Beine weg. Merten landete krachend auf den Fliesen und stöhnte laut auf. In dem Moment, als er sich wieder aufrichten wollte, war auch schon der zweite Mann bei ihm. Mit einem mächtigen Faustschlag mitten ins Gesicht schickte er Merten ins Reich der Träume.
Der andere war sofort aufgestanden und wandte sich zu Herzog um. Er sah die Spritze, die immer noch in dem Schlauch steckte, und schnellte hinüber, um sie herauszuziehen. Merten hatte es nicht mehr geschafft, sie zu injizieren. Als die Lage endgültig unter Kontrolle war, drückte einer der Männer auf den Alarmknopf. Kaum eine halbe Minute später hörten sie auf dem Flur schnelle Schritte, und ein Arzt stürmte ins Zimmer. Als er die beiden maskierten Männer sah, schreckte er zurück und wollte laut um Hilfe rufen. Einer der Männer packte ihn von hinten am Kragen und hielt ihm den Mund zu. Sie zeigten dem Arzt die Spritze und erklärten dem vollkommen verwirrten Mann, was passiert war. Als der Arzt sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, ließen sie ihn los. Sofort ging er zum Bett und wechselte den Zugang zu Herzogs Arm. Alles war gut gegangen. Nichts vom Inhalt der Spritze war in sein Blut gelangt. Das war Rettung in letzter Sekunde. Nachdem der Arzt alles noch einmal sorgfältig kontrolliert hatte, drehte er sich wieder zu den beiden Maskierten um. »Wer sind Sie? Was war hier überhaupt los? Was ist das für ein Mann da auf dem Boden? Lassen Sie mich zu ihm, ich muss nach ihm sehen!« Einer der Maskierten stoppte den Arzt. »Das hat Zeit. Ich sage Ihnen jetzt, was Sie zu tun haben. Sie gehen jetzt und rufen sofort beim BKA in Meckenheim an. Dort verlangen Sie Dr. Kurz zu sprechen. Egal, wo der sich im Moment aufhält, machen Sie klar, dass es äußerst wichtig ist und Sie ihn sofort sprechen müssen. Informieren Sie ihn über den Anschlag auf Herzog. Er muss sofort hierher kommen.« Der Maskierte lachte plötzlich. »Sagen Sie ihm, dass ein Präsent auf ihn wartet. Mit besten Empfehlungen.« Als die Maskierten den Arzt weggeschickt hatten, verschnürten sie den immer noch ohnmächtigen Merten mit einer Rolle Klebeband wie ein Paket und legten ihn vor die Tür in den Flur. Genau so schnell wie sie gekommen waren, verschwanden die beiden wieder.
Zwei schwarze Limousinen rasten mit Blaulicht über die Autobahn. Im vorderen Wagen saß Dr. Kurz, der Leiter des BKA Meckenheim. Vor wenigen Minuten war der Anruf der Uniklinik Bonn eingegangen. Ein weiterer Mordanschlag auf Herzog war verübt worden. Den wirren Angaben des anrufenden Arztes hatte man nicht recht folgen können. Jede Sekunde konnte also zählen. Als die Limousinen kurz darauf mit quietschenden Reifen vor der Klinik hielten, standen zwei Männer an einem der Fenster im Gebäude und beobachteten das Szenario. Die beiden grinsten sich an. In aller Seelenruhe nahmen sie ihre Sachen, verließen das Zimmer und gingen über eine Seitentreppe aus dem Gebäude. Sie hatten den Leiter des BKA aus einem der beiden Wagen springen sehen und die Anweisung, alles weitere ihm zu überlassen. Er war geprüft worden und galt als vertrauenswürdig. Damit war Herzog vorerst in Sicherheit. Die Aufgabe der beiden Grabritter war erledigt.
Dr. Kurz und seine Männer liefen quer durch den Eingangsbereich und stürmten mit schussbereiten Waffen die Treppe hoch zur Intensivstation. Als sich die Schleuse vor ihnen öffnete, stockten sie. Ein Trupp von Ärzten und Krankenschwestern stand auf dem Flur um einen Mann herum. Er war von oben bis unten mit Klebeband eingewickelt. Kommissar Merten, der sich soeben erst von dem vernichtenden Kinnhaken erholte, hörte plötzlich Stimmen. Als er langsam die Augen
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