Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
seinem wichtigsten Buchhalter zusammen. In fast allen Zimmern waren Leute damit beschäftigt, Bautrupps, Maschinen und verschiedene Materialien zu ordern. Der Conte hatte in der Suite eine kleine Zentrale eingerichtet, von der aus er alle Vorbereitungen für die langersehnte Bergung des Goldes aus dem alten Stollenlabyrinth treffen konnte. Es war ihre derzeit wichtigste Operation, und er wollte unbedingt selbst vor Ort sein, um die Leitung des Projektes zu übernehmen. Alles musste ohne die geringsten Zwischenfälle ablaufen. Advokato Alfredo Ragusa, der Hauptbuchhalter der Vigianis, war heute Morgen mit der ersten Maschine aus Rom in Stuttgart angekommen, hatte sich dort sofort in ein Taxi gesetzt und war nach Freiburg gefahren. Nun saß er dem Conte gegenüber und ließ sich Vollmachten für verschiedene finanzielle Transaktionen von ihm unterschreiben. Auch für einige Bargeldübergaben musste entsprechend Geld zur Verfügung gestellt werden. Wie immer hatte der schmächtige Mann mit der Halbglatze und den scharfen Augen alles akribisch vorbereitet und ging die Unterlagen zusammen mit dem Conte durch. Zwischendurch machte er sich immer wieder ein paar Notizen.
»Was ist mit dem Geld für den General, Conte?«, fragte er. Ferruccio blickte hoch zu Guiseppe, seinem Vertrauten und Bodyguard. In der Nähe an einen Tisch gelehnt stand der furchteinflößende Mann mit dem kantigen Gesicht und schnalzte mit der Zunge. Aus einem Sekretär holte er eine Landkarte. Er ging hinüber zum Conte und zeigte mit dem Finger auf einige Gebiete im östlichen Kongo. »Der General hat alle Vorgaben erfüllt. Diese zwei Gebiete, in denen wir die Schürfrechte erworben haben, sind bereits vollkommen gesäubert. Die letzte Lieferung der Mädchen von dort ist auch eingetroffen. Alle Abnehmer haben bereits bestätigt, dass die Ware in Ordnung ist. Nur eines der Mädchen … !« Guiseppe machte eine Handbewegung quer über seine Kehle. Als hätte diese Information keinerlei Bedeutung sah Ferruccio wieder hinüber zu seinem Buchhalter. »Also gut, Ragusa. Reneri soll sich ins Flugzeug setzen und hinfliegen. Der General bekommt dreißig Millionen Dollar. Das Geld ist ohnehin bald wieder da. Die Waffengeschäfte, die er damit tätigt, laufen zum großen Teil über unsere Leute.« Ferruccio blickte wieder zu Guiseppe. »Noch einmal zu den Mädchen. Du hast gestern gesagt, Madame de Man habe da etwas angedeutet. Was ist das für eine Videoaufzeichnung, die sie uns verkaufen will? Der Bodyguard grinste. »Wir haben uns die Aufzeichnung angesehen, Conte. Es geht dabei um das eben besagte Mädchen. Die Aufzeichnung zeigt unseren Kriminalrat Marquart vom BKA in Meckenheim. Was darauf zu sehen ist … !?«
Guiseppe ging hinüber und flüsterte Ferruccio Vigiani etwas in sein Ohr. Der Conte verzog verächtlich sein Gesicht. »Schön, sehr schön. Die letzten Minuten hat Madame also herausgeschnitten!« Guiseppe presste die Lippen aufeinander. »Sie hat uns genau erzählt, was in den letzten Minuten der Aufzeichnung passiert , und sie würde es wohl kaum wagen, uns zu bescheißen.« Ferruccio überlegte nicht lange. »Wir kaufen diese Aufnahme. Wer weiß, bei welcher Gelegenheit sie uns noch dienlich sein kann. Ab sofort gehört dieser Marquart mit Haut und Haaren uns. Sollte er eines Tages auf den törichten Gedanken kommen, sich gegen uns zu stellen und vielleicht so schlau sein wollen, sich hinter der Justiz zu verstecken, damit wir nicht an ihn herankommen, … mit der Geschichte wäre er selbst in einem Hochsicherheitsgefängnis ein toter Mann. In diesem Falle müssten wir selbst noch nicht einmal einen Finger krumm machen. Ein winziger Tipp würde ausreichen. Für Kinderficker haben die Jungs im Knast ein wirkliches Herz. Na schön! Ragusa, schicken Sie jemanden mit zwanzigtausend Euro zu Madame de Man. Sie weiß, was sie dem Boten dafür zu geben hat. Sonst noch etwas, meine Herrn?« Guiseppe hob die Hand. »Marquart hat sich bei uns gemeldet. Angeblich waren ein paar Leute aus dem BKA dabei, uns auf die Spur zu kommen. Er hat uns, wie er meint, ein paar Stolpersteine aus dem Weg geräumt. Andererseits aber wohl doch nicht so ganz. Ein Kriminalrat Herzog, der den Fall mit unserer Leiche bearbeitet, hat überlebt und liegt derzeit im Koma. Marquart will die Sache aber zu Ende bringen. Er hat um einen Vorschuss gebeten, weil er dadurch Auslagen hat und dringend ein paar Verpflichtungen begleichen müsse.« Der Conte grinste seinen Bodyguard
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