Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
verließ die Zelle.
Korte telefonierte. Danach warf er noch einen Blick auf den toten Kommissar und folgte dann Dr. Kurz. Als er ihn einholte, waren sie bereits draußen vor dem Gebäude angelangt. Der Leiter des BKA blieb stehen und drehte sich zu Korte um. »Herzog muss am Leben bleiben. Er ist unsere einzige Chance zu erfahren was hier läuft. Was ist eigentlich mit Hauptkommissar Kerner? Gibt es irgendeine Spur von ihm?« Korte schüttelte den Kopf. »Nein, so wie ich von Kriminalrat Marquart gehört habe, weiß niemand, wo er steckt. Aber ich könnte ja mal sehen, ob ich etwas herausfinde. Wenn Sie mich fragen, hat Kriminalrat Marquart sich bis jetzt kein Bein bei den Nachforschungen ausgerissen.« Dr. Kurz zog eine Augenbraue hoch. »Kommissar Korte, Sie sind erst kurze Zeit bei uns. Ich halte Sie für einen guten Ermittler. Sie sollten sich allerdings solche Bemerkungen verkneifen. Kriminalrat Marquart mag nicht einfach sein. Seine Erfolge können sich aber durchaus sehen lassen.« Kurz ging weiter. Dann blieb er wieder stehen und drehte den Kopf etwas zur Seite. »Andererseits kann es aber vielleicht nicht schaden, wenn sich ein Mann mehr darum kümmert.« Korte hatte verstanden und grinste. Sie gingen weiter zum Wagen und fuhren zurück ins BKA.
Kommissar Bange klopfte an die Tür. Von drinnen hörte er Marquarts mürrische Stimme. »Ja.« Bange ging hinein und sah Marquart in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch. »Die Sache ist erledigt. Merten hält den Mund. Für immer.« Marquart blickte etwas zweifelnd von seinen Akten auf. »Das ist ja mal eine gute Nachricht, Bange. Wenn’s denn auch wirklich so ist!? Trotzdem müssen wir uns immer noch um Herzog kümmern. Wir können nicht einfach abwarten, ob er es schafft oder nicht.«
Es klopfte. Die Tür ging auf und Marquarts Sekretärin, Frau Kniel , kam herein. »Entschuldigen Sie die Störung, Herr Kriminalrat, aber Kommissar Korte rief eben an. Es soll sofort ein zweiter Mann für die Bewachung von Kriminalrat Herzog abgestellt werden.« Marquarts Gesicht verfärbte sich rot. Er brüllte Frau Kniel an. »Was ... wer hat was gesagt? Kommissar Korte? Raus jetzt und verbinden Sie mich sofort mit diesem Korte.« Marquarts Sekretärin verließ fluchtartig das Büro. Einen Moment später schellte Marquarts Apparat. Frau Kniel meldete sich mit ängstlicher Stimme und stellte das Gespräch zu Korte durch. Marquart stand unter Volldampf.
Wie von Sinnen brüllte er in sein Telefon. »KORTE! Was fällt Ihnen eigentlich ein, eigenmächtig in meine Dienstpläne einzugreifen. Fehlt Ihnen irgendetwas? Sind Sie krank?« Korte hielt sein Handy ein Stück von sich weg. Als er nichts mehr hörte, meldete er sich wieder. »Herr Kriminalrat, Sie haben es wohl noch nicht gehört. Kommissar Merten wurde heute Nacht in der Untersuchungshaft ermordet. Es ist zu befürchten, dass es auch noch ein weiteres Attentat auf Kriminalrat Herzog geben wird.« Marquart sprang vor Wut fast ins Telefon. »Was hier zu befürchten ist und was nicht, das entscheide immer noch ich, Herr Kommissar, und Sie bewegen jetzt sofort Ihren Arsch zu mir ins Büro. Es scheint mir, Sie sind mit Ihren Aufgaben etwas überfordert. Ich bin sicher, in unserem Archiv gibt es Dinge zu erledigen, die sich weniger verwirrend auf Ihr Gemüt auswirken.« In der Leitung blieb es kurz still, dann hörte Marquart Kortes Stimme wieder. »Hier sitzt jemand neben mir, der möchte Sie gerne sprechen, Herr Kriminalrat.« Marquart holte gerade Luft für seinen nächsten Anfall, da hörte er die Stimme von Dr. Kurz. »Herr Dr. Marquart, ... die Anweisung, die Sie erhalten haben, stammt von mir, und Sie werden sie auf der Stelle befolgen. Ich mache Sie ganz persönlich für den Schutz von Herzog verantwortlich. Ach ja, noch etwas, Herr Dr. Marquart. Kommissar Korte ist bis auf Weiteres mir persönlich unterstellt. Sie können ihn also aus Ihren Dienstplänen vorerst streichen. Guten Tag, Herr Dr. Marquart.« Es knackte in der Leitung. Das Gespräch war beendet. Entgeistert sah Marquart auf den Hörer. Krachend schlug er ihn auf die Station. Mit wirrem Blick sah er zu Bange. »Kurz, dieser aufgeblasene Wichser. Zum Teufel mit ihm. Bange, Sie werden jetzt erst einmal der zweite Mann vor Herzogs Zimmer. Unternehmen Sie vorerst nichts. Ich muss nachdenken.« Bange machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch Marquart ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. »Verschwinden Sie endlich, oder muss ich Ihnen zuerst Feuer
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