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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Kamin. Mit der Hand deutete er auf den anderen. „Setzen Sie sich. Das lange Stehen strengt mich an, und ich will mir vom Hochsehen keine Genickstarre holen.“
    Gehorsam folgte Victor dem Wunsch und setzte sich ihm gegenüber. Aufmerksam betrachtete er den älteren Mann und wartete darauf, dass er wieder das Wort ergriff. William ließ unterdessen den Inhalt seines Glases kreisen und betrachtete versonnen das flüssige Gold darin. Dann begann er zu erzählen, seine Stimme klang dabei liebevoll und weich.
    „Ihre Mutter war eine atemberaubende Frau, aber sie war leider nie sehr mutig. Hätte sie eher einen Schlussstrich gezogen und nicht erst an jenem Abend, könnte sie noch leben. Wir hätten noch ein paar glückliche Jahre zusammen verleben können, stattdessen habe ich mich in die Arme einer Hyäne geworfen und nun nicht die Kraft, mich aus dieser Hörigkeit zu lösen.“ Er lächelte Victor kurz zu. „Aber was rede ich. Sie haben ja am eigenen Leib erfahren, wie unwiderstehlich sie sein kann, wenn sie es darauf anlegt. Eine Verführerin mit der Seele eines Dämons.“
    Victor stimmte diesem Vergleich uneingeschränkt zu, als dumpfes Klatschen die Stille durchbrach.
    „Bravo, William. Eine außerordentlich gelungene Vorstellung eines gehörnten und vernachlässigten Ehemannes.“
    Victor riss den Kopf zur Seite und erblickte Charlotte, die lässig am Türrahmen lehnte und mit spöttisch verzogener Miene die Szene auf sich wirken ließ. Sie lächelte süffisant.
    „Nur schade, dass du Victor nichts davon erzählst, wie verdammt unfähig und lasch du im Bett bist“, lästerte sie unverfroren. „Du hast mich mit deiner mangelnden Potenz förmlich in Victors Arme getrieben. Allerdings bin ich dir im Nachhinein sogar dankbar. Hättest du nicht seine Mutter gevögelt, wäre er nie auf die Idee gekommen, sich an dir zu rächen, indem er mit mir ins Bett steigt.“
    Victor ballte die Finger zu steinharten Fäusten. Jeder Muskel in seinem Körper war zum Zerreißen angespannt. Gott, dieses Weib widerte ihn so sehr an!
    „Halt den Mund, Charlotte, oder ich schwöre, ich vergesse mich“, zischte er.
    Sie verdrehte die Augen, als sie seine Warnung hörte. „Darling, bitte. Du brauchst kein Mitleid mit ihm zu haben“, säuselte sie und trat näher.
    Sie trug ein hellblaues Wickelkleid aus Seide, das ihre zarte Figur wie eine zweite Haut umschmeichelte. Das Haar war wie üblich im Grace-Kelly-Style im Nacken zusammengerollt. Irisierend schimmernde Perlen um den Hals rundeten die elegante Aufmachung ab. Ihre gesamte Erscheinung strahlte kühle Perfektion aus. Sie sah reiner aus als ein Engel, wie ein leuchtender Fixstern am Himmel, doch jeder Anwesende im Raum, einschließlich ihr selbst, wusste, welche Abgründe sie in sich vereinte. Victor fühlte, wie klirrende Kälte durch seine Adern rann, während er in diese frostig glitzernden Augen sah. Er war heilfroh, sie los zu sein.
    In diesem Moment schlich sich Paige wieder in seine Gedanken, und sein Gehirn sandte scharfe Schmerzwellen durch seinen Körper, die alle in einem heftigen Ziehen in seiner Magengegend endeten, weil er von so starken Zweifeln geplagt wurde. Charlotte hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und ihn komplett verunsichert. Wütend erhob er sich mit einer fließenden Bewegung aus dem Sessel und lief auf sie zu. Ganz dicht vor ihr blieb er stehen. Ihr betäubendes Parfüm nahm ihm die Luft zum Atmen, als er mit bedrohlich sanfter Stimme flüsterte:
    „Keine Sorge, ich habe kein Mitleid mit deinem Mann“, ging er auf ihren gemeinen Kommentar von eben ein. „Er wird schon bald von deiner grässlichen Gegenwart erlöst sein, während ich weiterhin das Pech haben werde, dir auf irgendwelchen Veranstaltungen begegnen zu müssen. Ich kann dir nicht sagen, wie froh ich bin, dass mir das Schicksal Paige geschickt hat. Das wird es mir leichter machen, deinen Anblick zu ertragen.“
    Charlotte war offenbar überrascht über seinen ätzenden Tonfall und die nicht minder säurehaltigen Worte, die er für sie übrig hatte. Blinzelnd versuchte sie, darüber hinwegzutäuschen, dass sie wohl mit einem anderen Wiedersehen gerechnet hatte.
    „Bist du dir sicher, dass sie zu dir zurückkommt? An deiner Stelle würde ich mich schon mal mit dem Gedanken anfreunden, dass sie mit diesem heißen Staatsanwalt zurück nach Dallas fliegt.“
    „Das wird sie nicht“, widersprach er, obwohl er sich nicht wirklich sicher war.
    Charlotte lachte bösartig. „Du armer

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