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Jagdhaus in Der Eifel

Titel: Jagdhaus in Der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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Endstücken.
    Kommissar Freiberg hatte inzwischen die Aktentasche geöffnet und das Plastiktütchen herausgenommen. Er übernahm das Apportel und hielt es mit der linken Hand dem Anwalt entgegen. Mit der anderen Hand zeigte er ihm den Splitter.
    »Herr Rechtsanwalt, ein solcher Splitter fehlt an dieser Stelle im Apportierholz. Er wurde bei der Obduktion im Haar der toten Brigitte Fournier gefunden.«
    »Herr Kommissar, ich habe nichts zu erklären!« Mehr vermochte Dr. Mensenhoff in diesem Augenblick nicht zu sagen.
    Kommissar Freiberg gab Lupus das Apportel zurück und trat einen Schritt vor. »Frau Nattinger, ich beschuldige Sie des Mordes an Brigitte Fournier. Ausgeführt durch einen tödlichen Schlag mit diesem Apportierholz. Sie sind vorläufig festgenommen.«
    Erst durch diesen Satz wurde Hedwig Bessener die ganze Wahrheit bewußt. Sie schluchzte einmal auf, schlug die Hände vor das Gesicht, barg ihren Kopf an Sempers Schulter und suchte bei ihm Halt.
    »Hedi, komm, laß uns gehen, wir werden hier nicht mehr gebraucht.« Hans Semper blickte fragend den Kommissar an.
    Freiberg nickte zustimmend und sagte: »Eine Bitte habe ich noch. Sie sind mit den Hunden vertraut. Können Sie die Tiere vorläufig unterbringen und versorgen? Frau Nattinger wird mit uns fahren müssen.«
    Hans Semper zögerte. Jetzt mußte er Anne Rose doch noch ansehen. Sie neigte nur den Kopf und gab den Tieren ein Zeichen mit der Hand.
    Semper fiel es schwer, den vertrauten Ton zu finden. »Pascha – Nero! Auf, ihr Burschen! Auf zur Jagd!«
    Die beiden Hunde gehorchten freudig und liefen voran, als er und Hedwig Bessener den Ort des Unheils verließen. »Ich werde die Hütte verkaufen«, sagte er. »Die Forstverwaltung ist schon lange daran interessiert.«
    »Und wir werden nie wieder hierher zurückkommen«, flüsterte Hedwig Bessener. »Vielleicht verblaßt eines Tages die schreckliche Erinnerung, und wir können ein wenig glücklich werden – ohne einen Dritten.«
    Er zog sie leicht an sich und beschleunigte den Schritt. Hauptkommissar Freiberg sah ihnen nach. Dann sagte er: »Herr Rechtsanwalt, ich möchte Sie bitten, Dr. Nattinger zu informieren. Es wird auch einiges andere zu regeln sein. Ihre Mandantin fährt mit uns.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun«, erwiderte Dr. Mensenhoff. Zu Frau Nattinger gewandt sagte er dann: »Ich kann Sie in dieser Sache nicht mehr vertreten und werde einen Kollegen bitten, das Mandat zu übernehmen – wenn Sie nicht anders entscheiden. Ich fahre jetzt auch zurück.«
    Sie nickte stumm.
    Kommissar Freiberg geleitete sie zum Dienstwagen. Ahrens ging voran und sicherte die beiden Hintertüren gegen ein Öffnen von innen. Anne Rose Nattinger setzte sich auf den rechten Rücksitz. Sie schloß ihre Augen und legte den Kopf zurück. Sie blieb stumm während der ganzen Fahrt.
    Kommissar Freiberg hatte neben ihr Platz genommen. Vorn auf dem Beifahrersitz saß Lupus. Die Sicht war klar und die Sonne spielte mit den Schatten der Bäume. Die Bussarde kreisten über den Eifelhöhen und ihr Ruf »piää – piää« verklang in der Ferne.

 
    Kapitel 24
     
     
     
    In einer halben Stunde waren alle Formalitäten für die Untersuchungshaft in der Wilhelmstraße erledigt.
    Im Präsidium hatte sich sehr schnell herumgesprochen, welche Wendung der »Spionagefall« Fournier genommen hatte.
    Fräulein Kuhnert war noch damit beschäftigt, die Ablagen zu ordnen, als ihre »Männer« eintraten. Jetzt wollte sie ganz genau wissen, was sich ereignet hatte. Stichworte genügten nicht, um ihren Wissensdurst zu stillen.
    »Ahrens war dabei. Der kann alles erklären«, sagte Lupus.
    »O ja, nachher auf dem Bötchen«, freute sie sich.
    »Was hört mein Ohr?« fragte Freiberg. »Bin ich auf dem richtigen Dampfer?«
    Recht gewunden versuchte Ahrens zu erklären, daß sie die »River Lady« der B.P.S. für eine Mondscheinfahrt mit Musik und Tanz noch erreichen könnten. »Wenn der Dienst es zuläßt, Chef, hatten wir gedacht…«
    »Aber ja doch, ihr Glückskinder«, unterbrach Freiberg. »Unter einer Bedingung: Mord ist kein Thema für eine fröhliche Nacht auf dem Rhein. Kuhnertchen! Ich meine das ernst!«
    »Ja, gewiß«, gab sie erschreckt zurück und war froh, daß das Telefon klingelte. Kriminalrat Sörensen sprach so ungewöhnlich laut, daß Freiberg den Hörer einige Zentimeter vom Ohr entfernt halten mußte.
    »Gratulation – ganz große Gratulation! Ihr habt dem neunzehnten K einen Haufen Arbeit abgenommen. Ich muß

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