Jakobsweg im Smoking
Freundin geschenkt hat.
Um den Überblick zu behalten, gliedere ich meine kleinteiligere Ausrüstung in drei verschiedene Beutel: Kulturbeutel, Technikbeutel und Dokumentenbeutel.
Kopfhörer: Der Kopfhörer meines iPod Touch funktionieren nicht mehr richtig. Ich brauche ein neues Paar…
12. Ohrstöpsel oder schlaflose Nächte?
Angewidert blickt der Verkäufer auf die bunten Produkte in meinen Händen:
„Davon würde ich gar keinen kaufen!“
„Nicht?“
Ich bin bei Saturn am Alexanderplatz. Aus den vielen hundert Kopfhörern habe ich einige herausgegriffen und um Rat gefragt, da mir Namen wie Sony MDR-EX37B nicht viel sagen.
„Nehmen sie einen Sennheise r. Ähnliche Preisklasse, völlig anderer Sound. Einmal schräg Luftlinie da rüber…“
I ch bringe die Sonys zurück in die kunterbunte Kopfhörer Massenhaltung und laufe schräg Luftlinie – vorbei an hunderten, vielleicht tausenden Kopfhörern – in die elitäre Sennheiserecke, greife drei Produkte und bin schon wieder ratlos: MX 270, OMX 185 oder CX 400-II?
Ein weiterer V erkäufer hilft:
„D a haben sie sich ja sehr unterschiedliche Exemplare herausgegriffen. Die beiden – naja, aber das hier, das ist ein Superteil! Macht richtig guten Sound!“
„Die Kopfhörer von meinem iPod Touch 4 sind kaputt…“, setze ich an.
„Ach, iPod Kopfhörer“, unterbricht mich der Verkäufer, „So guten Sound wie hiermit, wo der Klang direkt im Ohr aufs Trommelfell aufgebracht wird, ist von außen nicht zu machen. Da geht die Hälfte zum Nebenmann und der Rest, naja“, er zuckt mit den Schultern.
Ich bemerke, dass seine N ase mal gebrochen war und etwas schief geheilt ist. Hoffentlich nicht die Folge eines ungünstigen Zusammenspiels von falschen Kopfhörern und gereiztem Nebenmann.
„Ich werde die mal probieren.“
Seine Augen leuchten.
„D ie machen wirklich richtig großen Sound!“
Ich habe die CX 400-II bezahlt, stehe neben den Recyclingbehältern im Vorraum und versuche erfolglos, in die plastikverschweißte Hochsicherheitsverpackung einzudringen. Sie knackt und verbiegt sich leicht, hält aber weiterhin eisern dicht.
Ich rutsche ab…
„Hier, das könnte das Verletzungsrisiko senken!“
Ein Saturn-Wachmann reicht mir lachend eine Schere.
J etzt komme ich unter belustigten Blicken bis zum Kopfhörer durch…
Mein iPod spielt „Everything at Once“ von Lenka.
Wo kommt dieser Bass her?
Der war doch bislang nie im Lied.
Ich wechsele zu „Gangnam Style“ von Psy.
Fantastisch!
Dieser Klang!
Der Verkäufer hatte recht.
Und d ie Welt um mich herum ist absolut stummgeschaltet: Die Lippen der Menschen auf den Rolltreppen bewegen sich. Ich höre nichts.
Die Menschen in der U2 stehen nur Zentimeter von mir entfernt. Nichts. Stummfilm. Lippenbewegungen.
H alleluja!
D amit hatte ich nicht gerechnet. Selbst die Fahrtgeräusche der U-Bahn sind nicht zu hören.
Sean Paul holt tief Luft…
Moment mal, wie bitte?
S eit wann holt Sean Paul denn hörbar Luft am Anfang von „Get Busy“?
Meine iPod Touch Kopfhörer waren wohl wirklich nicht so gut…
Falls es mir in einem Schlafsaal trotz Ohrstöpseln zu laut wird, kann ich auf Kopfhörer musik zurückgreifen. Lauter als die vollbesetzte U-Bahn wird wohl hoffentlich niemand schnarchen…
Ohropax Color und Ohropax Classic sind nur begrenzt wiederverwendbar, daher entscheide ich mich für die Ortec Ultra Plugs.
Später bemerke ich, dass Ohropax ähnliche Ohrstöpsel mit glei chem Schalldämmwert unter dem Namen Ohropax Multi anbietet. Da für mich kein zusätzlicher Qualitätsvorteil erkennbar ist, bleibe ich bei den Ortecs.
Mit schwarzen Extrakappen aus dem Zubehör des Sennheiser CX 400-II Kopfhörers upgrade ich die orangenen Ortec Ultra Plugs. Jetzt wiegen sie zwar rund sieben Gramm inklusive Box, sind aber noch dichter. Sehr schön.
13. Proviant oder fasten?
Im Fernsehen läuft eine Dokumentation mit dem Titel „Am Anfang war das Licht“. Sie handelt von Menschen, die auf Lichtnahrung umgestellt haben. Diese Menschen essen und trinken nicht mehr, sondern ernähren sich aus schließlich von Licht.
Interessant.
Eine Frau, die im Dokumentarfilm vorgestellt wird, ist die Tian Gong Meisterin Tianying. Es heißt, sie lebe im Zustand des Bi Gu Fu Qi – kurz: Bi Gu; wörtlich: Verzicht auf Getreide, Aufnahme von Qi.
Genau genommen isst sie aber nicht nur kein Getreide, sondern angeblich überhaupt nichts.
Ich besuche eine Meditation mit einer Bi Gu Energieübertragung
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