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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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mich auch nicht, wenn sie zauberhafte Ideen hatte – wie zum Beispiel uns in ein anderes County zu entführen, nur damit Cam einen Drink in einer Straße nehmen konnte, die seinen Namen trug.
    Mein Vater hatte schon bei unserer allerersten Begegnung von ihr gesprochen, und anfangs hatte ich dieses andere Mädchen gehasst, weil es Dad dreizehn Jahre lang für sich gehabt hatte, während ich mit seinem Schatten aufgewachsen war. Meine Mom hatte nie ein schlechtes Wort über ihn verloren, und da ich ein etwas frühreifes Kind war, das viele Freunde mit geschiedenen Eltern hatte, die kein gutes Haar aneinander ließen, kam es mir komisch vor, dass Mom auf den Kerl, der sie vor meiner Geburt hatte sitzenlassen, kein bisschen sauer war. Ich stellte Nachforschungen an und bearbeitete meine Mutter monatelang, bis sie endlich mit der Wahrheit herausrückte.
    Ich erinnere mich noch, wie groß meine Wut auf sie gewesen war, weil sie meinem Vater nie von meiner Existenz erzählt hatte.
    Sie hatte ihn während eines Auslandsjahrs an der University of Glasgow kennengelernt. Sie hatten sich in eine leidenschaftliche Affäre gestürzt, die Mom abrupt beendete, als sie nach Ablauf des Studienjahres in ihre Heimatstadt Phoenix zurückkehrte. Dass sie schwanger war, stellte sie erst fest, als sie schon wieder in den Staaten war. Viele Jahre später gestand sie mir, dass sie damals aus Liebe keinen Kontakt zu meinem Dad aufgenommen hatte; sie hatte nicht gewollt, dass er nur aus Pflichtgefühl zu ihr zurückkam. Ich liebte meine Mutter, aber sie war nicht unfehlbar. Sie war jung gewesen und hatte eine egoistische Entscheidung getroffen. Mit dreizehn hatte ich eine ganze Weile daran zu knabbern. Es dauerte lange, bis unsere Beziehung sich wieder normalisierte.
    Später bereute ich bitter, diese Zeit vergeudet zu haben.
    Die Tatsache, dass Dad in Schottland alles, einschließlich Jo, zurückgelassen hatte, um in die Staaten zu fliegen und einem Mädchen ein Vater zu sein, das er kurz zuvor nicht einmal gekannt hatte, bewies, was für ein Mensch er war. Er hatte sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, um bei mir sein zu können. Aber im Zuge dessen hatte er Jo im Stich gelassen.
    Als Cam sich dann irgendwann bei meinem Vater meldete, damit dieser wieder zu Jo Kontakt aufnahm, musste ich daran denken, wie sehr mein Handeln ihr Leben verändert hatte. Der Vater im Gefängnis, die Mutter alkoholkrank – mein Dad war die einzige erwachsene Bezugsperson, die einzige Sicherheit in ihrem Leben gewesen. Natürlich hatte Dad nicht ahnen können, dass Jos Mutter Fiona immer tiefer in die Sucht abrutschen würde, bis Jo praktisch alleine für ihren kleinen Bruder sorgen musste. Das erfuhr er erst, als er nach Edinburgh zurückkam, und wir beide, er und ich, trugen nach wie vor an dieser Schuld.
    Allerdings wurde mir diese Last immer dann ein wenig leichter, wenn ich Zeit mit Jo und Cam verbrachte. Nach all dem Schlechten, das ihr im Leben bislang widerfahren war, hatte sie endlich jemanden gefunden, der erkannte, was für ein großartiger Mensch sie war, und der sie mit dem Respekt und der Liebe behandelte, die sie verdiente.
    Während ich so nachdachte und das Lagerbier trank, das Nate mir gebracht hatte, schaute ich mich unter meinen Freunden um. Ich war umgeben von Menschen, die in ihrem Leben Schlimmes durchgemacht hatten, aber gestärkt aus ihren Erfahrungen hervorgegangen waren und schließlich den Menschen gefunden hatten, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollten.
    Neben Jo und Cam war da noch Joss, wie ich halb Amerikanerin, halb Schottin, die nach Edinburgh gekommen war, um ihrem perspektivlosen Leben in Virginia zu entfliehen. Wenn ich daran dachte, welchen Verlust Joss erlitten hatte, fragte ich mich, woher sie überhaupt die Kraft zum Weiterleben nahm. Meine Mutter war gestorben, als ich einundzwanzig Jahre alt gewesen war. Ich konnte mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie es für Joss gewesen sein musste, mit vierzehn ihre ganze Familie zu verlieren. Aus Erzählungen wusste ich, dass sie seelisch noch stark angeschlagen gewesen war, als sie bei Ellie einzog und deren Bruder Braden kennenlernte. Die beiden hatten allerlei Höhen und Tiefen miteinander erlebt, sich aber schließlich zusammengerauft. In drei Wochen würden sie heiraten.
    Und dann waren da natürlich noch Ellie und Adam. Ich fühlte mich Ellie sehr verbunden, weil wir in puncto Romantik ähnlich idealistisch veranlagt waren und sie mir die ganze

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