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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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angenehme Träume.“

8
    Als Bomb am nächsten Vormittag fünf Minuten nach elf Uhr in der City St. Andrews den ,Grünen Alligator“ betrat, und sich suchend in der geräumigen Bar umsah, erhob sich von einem Tisch im Hintergrund die massige Gestalt Benny Lysters und stürzte unter beträchtlicher Geräuschentwicklung auf ihn zu.
    „Ist das denn die Möglichkeit?“ brüllte der Amerikaner freudig. „Der gute alte Sir James hier auf dieser gottverlassenen Insel! Wie lange ist es her, seit damals auf Key West? Zwei Jahre, drei Jahre?“
    Benny Lyster schüttelte Bombs Rechte wie einen Pumpenschwengel, zog ihn dann in einer grizzlybärartigen Umarmung an sich, so daß Bombs Rippen knackten und sein Toupet gefährlich verrutschte. Dann schob er den Agenten wieder von sich, um ihn entzückt zu betrachten, und schlug ihm mehrere Male mit der Gewalt eines Dreschflegels auf die Schulter.
    Manchmal tut der CIA wirklich etwas zuviel des Guten, dachte Bomb, der fast in die Knie brach:
    „Vier Jahre sind es jetzt her, Benny!“ sagte er mühsam und gab mit schmerzender Schulter zaghaft ein paar freundschaftliche Püffe zurück.
    „Vier Jahre? Das darf doch nicht wahr sein!“ teilte Lyster brüllend dem ganzen Lokal mit. „Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Lucille!“ rief er dröhnend dem Mädchen, das hinter der Bar stand, zu, während er Bomb zu seinem Tisch zog.
    „Zwei doppelte Wodka-Martinis für mich und meinen Freund hier!“
    Sie setzten sich, und Lyster strahlte Bomb an.
    Der gute alte Benny! Bomb wußte, diesmal war die Freude nicht gespielt, sondern echt.
    Der Amerikaner hatte sich nicht verändert, nur daß er heute nicht in seinen gewohnten Yankeehochwasserhosen steckte. Diesmal saßen die Beinröhren seines zerknitterten grauen Leinenanzugs in harmonikaartigen Falten auf seinen ausgelatschten Joggingschuhen auf. Unter dem zerdrückten Sakko trug Lyster ein verwaschenes weinrotes T-Shirt. Ein eingedellter Panamastrohhut mit durchgeschwitztem Band, der auf der Marmortischplatte lag, vervollständigte das CI A-Modell eines mäßig erfolgreichen Schreiberlings.
    „Bist du immer noch in der tintenklecksenden Fakultät tätig, Benny?“ fragte Bomb laut.
    „Ich habe nichts anderes gelernt“, erwiderte Lyster. „Ich bräuchte nur mehr solcher Stories wie damals, als ein gewisser Sir James vor Key West an einem Nachmittag einen 300 kg schweren Thun- und gleich danach einen vierzehn Fuß großen Schwertfisch an der Angel hatte. So etwas reißen einem die Verleger aus den Händen.“
    Dann dämpfte der Amerikaner seine Stimme und sagte:
    „So, das war’s, James. Ende der Vorstellung!“
    Bomb atmete erleichtert auf.
    „Ich dachte schon, du bringst mich um, du verrückter Kerl. Noch so eine Umarmung von dir, und ich wäre ein Fall für den Orthopäden!“ Er kicherte belustigt: „Sir James, der große Hochseefischer. Ausgerechnet ich, wo es mich schon gruselt, wenn ich nur daran denke, daß ich einen Wurm an den Haken stecken müßte.“
    „Hauptsache, die Leute glauben die Show“, sagte Lyster. „Dieser verfluchte Le Sapp hat nämlich überall seine Zuträger. Er hat die ganze Insel in der Tasche..." Er verstummte, weil die Kellnerin, eine großgewachsene, üppige hübsche Kreolin mit einem lustigen vierzipfeligen Turban auf dem Kopf, an ihren Tisch trat. Während sie die Drinks abstellte, rieb sie ihre Hüfte vertraulich am Ellbogen des Amerikaners.
    „Lucille“, sagte Lyster und legte ihr den Arm besitzerstolz um die Taille. „Das ist mein alter Freund Sir James Bomb! Nimm dich in acht vor ihm. Er ist ein Tiger, der abends durch die Bars schleicht und kleine Mädchen wie dich verschlingt.“
    „Das war vielleicht einmal“, wiegelte Bomb ab. „Der Tiger hat unterdessen schon ein paar Zähne verloren.“
    Die dunkle Schöne warf Bomb einen feurigen Blick zu. „Solange der Tiger noch Tatzen und eine rauhe Zunge hat, ist er immer noch ein brauchbares Tier“, sagte sie mit ihrem kreolischen Akzent.
    Sie drehte sich um und zog sich hüftschwenkend hinter die Theke zurück.
    Die beiden Männer starrten ihr gedankenschwer nach.
    „Lösen wir uns von unseren sündhaften Phantasien, auch wenn’s schwerfällt“, sagte Bomb.
    „Also Benny, was läuft hier eigentlich auf Little Gargantua mit diesem Le Sapp? Was ich bisher erfahren habe, war nicht allzuviel, mehr oder weniger nur vage Vermutungen. Unser zuständiger Mann hier an der Botschaft hat kaum Brauchbares geliefert, nur das übliche

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