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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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höchste Amt der westlichen Welt dadurch unter Beweis gestellt, daß er seine Ehefrau in den Alkohol und seine Sekretärin ins Wasser getrieben hatte.
    Mädchen, geh von der Reling weg, dachte Bomb.

    Der Agent sah auf die Uhr, es war kurz vor Mitternacht. Vom Oberdeck drangen die Klänge der Steelband, die dort den Gästen aufspielte, zu ihnen.
    „Wollen wir hinuntergehen?“ fragte Bomb seine Begleitung. Sir Humbert, der bis jetzt tapfer mit von der Partie war, entschuldigte sich: „Seid mir bitte nicht böse, aber meine Füße tun mir schrecklich weh. Die neuen Smokingschuhe! Ich setze mich oben an die Bar. Wir sehen uns dann später. Viel Spaß, ihr beiden!“ Er entfernte sich.
    „Netter alter Knabe, dein Humbsie“, sagte Bomb.
    „Ich kann nicht klagen“, stimmte Lady Constance zu.
    Sie stiegen zum achteren Oberdeck hinunter.

    Die ganze levantinische Mischpoke - libanesische Waffenhändler, türkische Rauschgiftschmuggler, ägyptische Devisenschieber nebst griechischen Kriegsgewinnlern — war hier versammelt. Ari und Archie, zwei skrupellose, sattsam bekannte, in Tonnage und Weibern konkurrierende hellenistische Großreeder, versuchten sich zu Limboklängen in einem heimwehtriefenden Sirtaki. Als ihnen dies mißlang, gingen sie zum Büffet und zu der üblichen infantilen Geschirrzertepperei über, mit der sie so oft in Kneipen auf dem Peleponnes ihren Hang für gepflegte Unterhaltung bewiesen hatten.
    Diese beiden robusten Selfmadegentlemen waren bekannt dafür, daß sie die Liebe mit handfesten Prügeln zu verbinden pflegten. Ihre zahlreichen Gefährtinnen hatten in dieser Hinsicht des öfteren ihr blaues Wunder erlebt - zuweilen auch nicht überlebt.
    Mehr Einfühlungsvermögen in karibische Rhythmen dagegen bewies des einen doppelzentnerschweres Töchterlein. Die junge Dame versuchte tatsächlich auf einen Limbo einen Limbo zu tanzen. Das unglückliche, plumpe Geschöpf, ruhelos die Welt auf der Suche nach Ehemann Numero vier durchstreifend - die ersten drei waren, nachdem sie die griechische Gans kräftig gerupft hatten, davongelaufen -, bemühte sich, seine Leibesfülle unter der querliegenden Stange hindurchzuschieben. Aber sie plumpste auf ihr riesiges Hinterteil, wobei ihre fetten Schenkel hilflos auseinandergingen und den Blick auf ihre weißen Großraumbaumwollschlüpfer freigaben.
    Dieser Gratis-Fleischbeschau widmeten sich - nicht aus erotischen, sondern aus kulinarischen Gründen - zwei in der Nähe stehende dunkelhäutige Herren mit lüsterner Aufmerksamkeit.
    Es waren zwei ehemalige, seit Jahren im Exil lebende schwarz--afrikanische Gewaltherrscher. Der eine Staatspräsident a.D., ein fetter Goliath, halbdebiler Exboxer und vormaliger Sergeant, war ein Drei-Sterne-Kannibale, der sich mit Vorliebe die Hirne, Herzen und Hoden seiner politischen Gegner hatte zubereiten lassen. Der andere, selbsternannter Kaiser von Zentralafrika, ebenfalls Menschenfresser aus Passion, war ein paranoider Meuchelmörder, der die von ihm zum Tode Verurteilten, die seinem Geschmack nicht entsprachen, lebendig Löwen und Krokodilen zum Fräße hatte vorwerfen lassen.

    Über die tänzerische Einlage der dicken Reederstochter amüsierten sich noch zwei weitere Expräsidenten: Ein feistes Riesenbaby, aus seinem rechtmäßigen karibischen Erbe rücksichtslos vertrieben -obwohl doch schon der Vater über seine nichtsnutzigen Stammeskinder streng aber ungerecht geherrscht hatte - und ein eher mickriger gelber Ausbeuter aus dem südostasiatischen Raum. Beide begleitet von ihren geldgierigen, geltungsbedürftigen und verschwenderischen Weibern.
    All diesen unglücklichen Vertriebenen blieb jedoch ein gemeinsamer Trost, der ihnen zwar nicht die teure Heimat ersetzen, aber wenigstens die bitterste Not in der Fremde lindern helfen konnte: Sie hatten rechtzeitig vorsorglich Millionen, wenn nicht Milliarden aus ihren Vaterländern abgezogen und in die Obhut diskreter und honoriger Schweizer Bankiers gegeben. Manche hatten sogar vorausschauenderweise die Entwicklungshilfegelder, die für ihre undankbaren Untertanen gedacht waren, direkt auf Schweizer Nummernkonten umgeleitet.

23
    Bomb versuchte natürlich im Verlaufe der Party so viele technische Details über die C.X. Borgia herauszubekommen wie möglich. So stellte er fest, daß die Außenhaut des Schiffes und die Wände seiner Aufbauten außerordentlich massiv waren. Nun ist eine solide Bauweise für ein hochseetüchtiges Schiff notwendig, aber das hier war schon eine

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