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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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in unserer Zeit – Endlich.‘ Ich erinnere mich an die Schlagzeile. Das war vor fast einem Jahr. Und nun ist die Rakete beinahe fertig. Der ‚Moonraker‘. Und soweit man weiß, soll sie wirklich können, was er sagt. Es ist in der Tat sehr seltsam.« Wieder verfiel er in Schweigen und starrte aus dem Fenster.
    Dann drehte er sich wieder zu Bond auf der anderen Seite seines Schreibtischs um.
    »Im Großen und Ganzen war es das«, sagte er langsam. »Ich weiß auch nicht viel mehr als Sie. Eine wunderbare Geschichte. Ein außergewöhnlicher Mann.« Er dachte nach. »Da ist nur eine Sache …« M tippte mit dem Mundstück der Pfeife gegen seine Zähne.
    »Was denn, Sir?«, fragte Bond.
    M schien eine Entscheidung getroffen zu haben. Er sah zu Bond herüber.
    »Sir Hugo Drax betrügt beim Kartenspielen.«
    1 Das bezieht sich auf Bonds vorherigen Auftrag, der in
Leben und sterben lassen
vom gleichen Autor beschrieben wird.

3
GEZINKTE KARTEN UND SO WEITER
    »Er betrügt beim Kartenspielen?«
    M runzelte die Stirn. »Genau das habe ich gesagt«, kommentierte er trocken. »Kommt es Ihnen nicht seltsam vor, dass ein Multimillionär beim Kartenspielen betrügt?«
    Bond grinste entschuldigend. »Eigentlich nicht, Sir«, erwiderte er. »Ich habe schon erlebt, dass sich sehr reiche Leute bei Patience selbst beschummeln. Aber es passt nicht zu meinem Bild von Drax. Ein wenig enttäuschend.«
    »Genau das ist der Punkt«, sagte M. »Warum tut er das? Und vergessen Sie nicht, dass Betrügen beim Kartenspielen einen Mann immer noch zerstören kann. In der sogenannten besseren Gesellschaft ist es so ungefähr das einzige Verbrechen, das in der Lage ist, jemanden ungeachtet seiner Stellung zu ruinieren. Drax macht es so gut, dass ihn bis jetzt noch niemand erwischt hat. Tatsächlich bezweifle ich, dass ihn schon irgendjemand außer Basildon, dem Präsidenten des Clubs, verdächtigt. Er hat irgendwie mitbekommen, dass ich beim Geheimdienst arbeite, und ich habe ihm schon ein, zwei Mal aus der Patsche geholfen. Er hat mich um meinen Rat gebeten, da er im Club natürlich kein Aufheben darum machen will. Aber vor allem will er Drax davor schützen, sich zum Narren zu machen. Er bewundert ihn genauso wie wir alle und er hat Angst vor einem Skandal. So etwas könnte man nicht einfach unter den Tisch kehren. Unter den Clubmitgliedern befinden sich eine Menge Abgeordnete. Und die Klatschblätter würden ebenfalls schnell Wind von der Sache bekommen. Drax müsste den Club verlassen, und als Nächstes würde einer seiner Freunde, der ihm zu Hilfe eilen will, eine Beleidigungsklage einreichen. Und schon hätten wir einen zweiten Tranby-Croft-Skandal. Zumindest befürchtet Basildon das, und ich muss sagen, dass ich es ähnlich sehe. Jedenfalls«, erklärte M mit Bestimmtheit, »habe ich eingewilligt, ihm zu helfen. Und da kommen Sie ins Spiel. Sie sind der beste Kartenspieler des Secret Service, und ich erinnere mich, dass wir Ihnen für viel Geld einen Kurs über Falschspiel spendiert haben, bevor Sie vor dem Krieg nach Monte Carlo gegangen sind, um diese Rumänen zu erwischen.«
    Bond lächelte grimmig. »Steffi Esposito«, sagte er leise. »So hieß er. Ein Amerikaner. Hat mich eine Woche lang zehn Stunden am Tag üben lassen, wie man falsch mischt und ausgibt. Ich habe damals einen langen Bericht darüber geschrieben. Muss irgendwo im Archiv sein. Er kannte jeden Trick. Wie man die Asse einwachst, damit der Stapel an ihnen verrutscht, oder die hohen Karten durch unauffälliges Einritzen mit einem Rasiermesser markiert. Dann gibt es noch mechanische Vorrichtungen, die man im Ärmel trägt und die einem Karten zugeben. Außerdem kann man ein ganzes Kartenspiel an beiden Seiten um einen Millimeter kürzen, bis auf die Karten, an denen man interessiert ist – zum Beispiel die Asse. An diesen lässt man eine kleine Ausbuchtung stehen. Oder unauffällige Spiegel, die man in Ringen oder am Boden eines Pfeifenkopfs versteckt. Übrigens war es sein Tipp über chemisch behandelte Karten, der mir in Monte Carlo geholfen hat. Ein Croupier benutzte unsichtbare Tinte, die die Truppe mit besonderen Sonnenbrillen sehen konnte. Aber Steffi war ein wunderbarer Bursche. Scotland Yard hat ihn für uns gefunden. Er konnte ein Kartenspiel mischen und danach die vier Asse herausziehen. Es war wie Zauberei.«
    »Klingt ein bisschen zu professionell für unseren Mann«, erwiderte M. »Für so etwas muss man mehrere Stunden am Tag üben oder braucht einen

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