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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Komplizen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er im Blades einen finden würde. Nein, an seinem Betrug ist nichts Sensationelles, und soweit ich weiß, kann es sich auch einfach um eine fantastische Glückssträhne handeln. Es ist seltsam. Er ist kein besonders guter Spieler – er spielt übrigens nur Bridge –, aber ihm gelingt ziemlich häufig ein absolut fantastischer Schnitt – entgegen jeder Wahrscheinlichkeit. Er schafft es immer wieder. Und im Blades wird um hohe Summen gespielt. Seit er vor einem Jahr beigetreten ist, hat er nicht ein Mal verloren. Wir haben zwei oder drei der besten Spieler der Welt im Club, und keiner von ihnen hatte über zwölf Monate hinweg eine so gute Gewinnbilanz. Die Leute scherzen schon darüber, und ich denke, Basildon tut gut daran, deswegen etwas zu unternehmen. Welches System benutzt Drax Ihrer Meinung nach?«
    Bond sehnte sich nach seinem Mittagessen. Der Stabschef hatte ihn bestimmt schon vor einer halben Stunde aufgegeben. Er hätte mit M noch stundenlang über Falschspiel reden können, und M, der niemals hungrig oder müde wirkte, hätte sich alles angehört und sich danach an jede Einzelheit erinnert. Doch Bond brauchte jetzt etwas zu essen.
    »Wenn wir davon ausgehen, dass er kein Profi ist, Sir, und die Karten nicht auf irgendeine Weise vorher manipulieren kann, gibt es nur zwei Antworten. Entweder benutzt er Spiegel, oder sein Partner gibt ihm Hinweise. Spielt er oft mit dem gleichen Mann?«
    »Wir tauschen nach jedem Rubber die Partner«, erklärte M. »Es sei denn, es gibt ein Turnier. Und an den Gästeabenden, montags und donnerstags, bleibt man bei seinem Gast. Drax bringt immer einen Mann namens Meyer mit, seinen Metallmakler. Ein netter Kerl. Jude. Ein hervorragender Spieler.«
    »Vielleicht kann ich mehr sagen, wenn ich es beobachte«, erwiderte Bond.
    »Genau das wollte ich gerade vorschlagen«, sagte M. »Warum kommen Sie heute Abend nicht direkt mit? Sie bekommen dort auf jeden Fall ein gutes Abendessen. Wir treffen uns dort um sechs. Ich knöpfe Ihnen beim Pikett etwas Geld ab und dann sehen wir für eine Weile der Bridgerunde zu. Nach dem Abendessen spielen wir dann ein, zwei Runden mit Drax und seinem Freund. Sie sind montags immer da. Einverstanden? Und ich halte Sie auch nicht von der Arbeit ab?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Bond mit einem Lächeln. »Und ich komme sehr gerne mit. So bleibe ich in Übung. Und wenn Drax wirklich betrügt, werde ich ihn wissen lassen, dass ich es gemerkt habe. Das sollte ausreichen, um ihn in Zukunft davon abzuhalten. Ich würde ihn nur ungern in Schwierigkeiten bringen. War das alles, Sir?«
    »Ja, James«, sagte M. »Und danke für Ihre Hilfe. Drax muss ein verdammter Idiot sein. Offensichtlich handelt es sich bei ihm um einen wunderlichen Kauz. Aber es ist gar nicht so sehr der Mann, um den ich mich sorge. Ich möchte nicht riskieren, dass etwas mit seiner Rakete schiefgeht. Und Drax ist mehr oder weniger das Projekt ‚Moonraker‘. Dann sehen wir uns also um sechs. Sie brauchen sich nicht in Schale zu werfen. Ein paar von uns machen das fürs Abendessen zwar, aber nicht alle. Wir verzichten heute ausnahmsweise darauf. Dann gehen Sie mal und rauen sich die Fingerspitzen mit Sandpapier an oder was Kartenbetrüger sonst so machen.«
    Bond lächelte M an und stand auf. Es schien ein vielversprechender Abend zu werden. Beim Hinausgehen dachte er, dass er gerade zum ersten Mal eine Besprechung mit M gehabt hatte, die keine unangenehmen Konsequenzen nach sich zog.
    Ms Sekretärin saß immer noch an ihrem Schreibtisch. Neben ihrer Schreibmaschine standen ein Teller mit Sandwiches und ein Glas Milch. Sie warf Bond einen fragenden Blick zu, doch sein Gesichtsausdruck verriet nichts.
    »Ich nehme an, er ist schon vorgegangen«, sagte Bond.
    »Schon vor fast einer Stunde«, entgegnete Miss Moneypenny vorwurfsvoll. »Es ist halb drei. Wahrscheinlich ist er gleich schon wieder zurück.«
    »Dann geh ich mal besser in die Kantine, bevor sie schließt«, erwiderte Bond. »Richten Sie ihm aus, dass das nächste Mittagessen auf mich geht.« Er lächelte ihr zu und ging zum Fahrstuhl.
    In der Kantine waren nur noch ein paar Leute. Bond saß allein und aß gegrillte Seezunge, einen großen gemischten Salat und etwas Brie auf Toast. Dazu trank er eine halbe Karaffe weißen Bordeaux. Danach holte er sich noch zwei Tassen schwarzen Kaffee und war um drei wieder in seinem Büro. Mit Ms Problem im Kopf ging er geistesabwesend den Rest

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