Janusliebe
Füßen. Ihr Blick fiel auf den Zettel, der mitten auf dem Tisch lag.
Zögernd griff sie danach.
MUSSTE SCHNELL HANDELN. CARRY HAT ENDLICH JA GESAGT! SIND
BEREITS AUF DER HOCHZEITSREISE. VIEL GLÜCK FÜR EUCH, KÜSSCHEN AN
DAPHNE, BIS AUF BALD!!! CARRY UND LAWRENCE
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«Und, wie geht es ihr?» Officer Dark trat hinter den Stuhl des Beamten, der
aufmerksam die Monitore vor sich beobachtete.
«Völlig gaga, die Kundin», knurrte der Mann, wobei er mit seinem kurzen Zei-
gefinger auf einen der Monitore deutete. «Sehen Sie selbst.»
Dark trat näher heran und beugte sich vor. Er sah Edna Heeth, die in ihrer Zelle
hin und her lief. Es sah aus, als würde sie an einem imaginären Herd stehen, in ei-
nem ebenso imaginären Topf rühren und sich dabei mit einer unsichtbaren Person
unterhalten.
«Ton», befahl Dark und der Beamte drehte an einem Knopf vor sich im Pult.
Gleich darauf erklang Edna Heeth’ Stimme:
«Es ist nicht die beste Unterkunft, aber ich habe auf die Schnelle nichts Or-
dentliches gefunden.» Sie trat an den Tisch und legte ihm das Steak auf den Teller,
das sie ihm gerade gebraten hatte. «Möchtest du etwas von dem Salat?»
«Gerne.» Er lächelte ihr zu. «Das Haus ist ganz in Ordnung, Liebling. Ich werde
es für uns renovieren und zurechtmachen. Dann ist es ein Schmuckkästchen, du
wirst sehen.»
«Aber du hast doch von einer Südstaatenvilla geträumt», erinnerte sie ihn be-
drückt.
«Ach, du Schaf.» Lachend zog er sie auf seine Knie. «Niemals! Das war immer
nur ein Witz, den ich gemacht habe. Nein.» Er küsste sie zart auf die Wange. «Ich
möchte genau dieses Haus hier, um mit dir darin zu leben und unsere Kinder groß-
zuziehen.»
Sie sah ihn hoffnungsvoll und zugleich ängstlich an.
«Heißt das, dass du endlich heiraten willst?»
«Ja, mein Liebling.» Er küsste sie erneut. «Gleich morgen gehen wir zum Frie-
densrichter und lassen uns trauen.»
«Oh, Liebling!» Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. «Ich hatte
solche Angst, dass du mich wegen der kleinen Schlampe verlassen würdest ...»
«Psst.» Rasch legte er ihr den Zeigefinger über die Lippen. «Das ist vorbei, ein
und für alle Mal. Die kleine Schlampe ist tot. Sie wollte mich umbringen, hast du
das vergessen? Aus lauter Eifersucht auf dich, weil ich ihr gesagt habe, dass ich nur
dich liebe. Du hast sie mit dem Küchenmesser erstochen und mir damit das Leben
gerettet.»
«Ja, oh ja.» Sie nickte, dicht an seine Brust geschmiegt. «Es war so schreck-
lich.»
«Aber es ist vorbei», raunte er zärtlich. «Jetzt kann uns nichts mehr trennen.
Wir bleiben für immer zusammen.»
Und dann küsste er sie erneut, so zärtlich und verlangend, dass sie die schäbige
Umgebung um sich herum vergaß.
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