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Janusliebe

Janusliebe

Titel: Janusliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Mier
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behauptet, du seiest mit ihr verlobt», murmelte Carry in Gedanken
an das nächtliche Abenteuer.
«Ja, ich weiß.» Lawrence seufzte. «Die Polizisten haben mich deswegen auch
ganz schön in die Mangel genommen. Erst als Vincent kam und meine Aussage
bestätigte, haben sie mich endlich gehen lassen.»
«Vincent hat die Frau wohl auch identifiziert?»
«Ja.» Lawrence hatte sich inzwischen gesetzt. «Vincent konnte sich an ihr Ge-
sicht erinnern. Sie hatte sich bei uns als Sekretärin beworben. Vince hatte sie sogar
zu einem Vorstellungsgespräch gebeten, aber danach auf ihre Mitarbeit verzichtet.
Warum, weiß ich nicht.» Er atmete tief ein und wieder aus. «Sie muss mir bei die-
sem Gespräch begegnet sein und sich in mich verguckt haben. Anders können wir
uns die ganze Sache nicht erklären.»
Carry sah nachdenklich vor sich hin.
«Wieso ist Robby eigentlich gekommen?», fragte sie nach einer Weile. «Als ich
ging, steckte er noch mitten in einem Artikel.»
    «Das ist eine komische Sache.» Lawrence lehnte sich zurück und schloss für
einen Moment die Augen. «Er war zur Toilette gegangen und hatte dort heimlich
am offenen Fenster eine Zigarette geraucht. Dabei hat er euch entdeckt. Er hat so-
fort den Sicherheitsdienst informiert und ist selbst losgerannt, um einzugreifen.»
«Ach, so.» Carry nickte. «Ich muss mich noch bei ihm bedanken.»
Lawrence grinste von einem Ohr zum anderen.
«Ich habe ihm schon eine Belohnung geschickt», verriet er. «Einen dicken
Dankeschön-Luftballon und dazu eine Mitgliedschaftskarte im Country-Golfclub.
Davon hat der Junge schon immer geträumt.»
«Woher weißt du das?», staunte Carry.
Lawrence’ Grinsen wurde, wenn möglich, noch breiter. «Davon träumen alle
jungen Männer seiner Herkunft.» Er griff nach Carrys Hand. «Robby ist ehrgeizig,
will es zu was bringen. Im Golfclub findet er die richtigen Leute, die ihm alle Tü-
ren öffnen.»
«So!» Lawrence wurde ernst. «Aber jetzt sollten wir endlich über uns reden.
Wie ist das nun mit der Hochzeit?» Er sah betreten zu Boden. «Mist, die Blumen
liegen verwelkt auf dem Beifahrersitz. Ach, Shit! Ich wusste, dass ich den Antrag
versieben würde!»
«Oh, ja, das hast du.» Carry lachte leise.
«Verzeih!» Lawrence hatte sich vollkommen verhaspelt. «Ich bin einfach kein
Poet. Außerdem habe ich seit unserem ersten Treffen zehn Pfund abgenommen.
Und dann stehe ich mir dauernd selbst im Wege, und Glenda, meine Sekretärin,
will kündigen – oh, Carry, das muss ein Ende haben. Bitte, heirate mich und gib
mir meinen Seelenfrieden zurück.»
«Soll das eine Liebeserklärung sein?» Lawrence atmete auf.
«Ja», seufzte er befreit. «Das soll eine Liebeserklärung sein.» Er hob die Hand
und strich Carry mit einer zärtlichen Geste übers Haar. «Es tut mir leid», murmel-
te er dabei. «Ich bin wirklich ein Holzklotz. Dabei möchte ich dir so viele schöne
Dinge sagen, aber ich bringe einfach keine blumigen Sätze zustande. Alles, was ich
sage, hört sich letztlich wie ein Kaufvertrag an.»
Carry lachte leise. Vorsichtig legte sie die Arme um seinen Hals und lehnte die
Stirn an seine Brust.
«Armer Lawrence», flüsterte sie, ein Kichern unterdrückend. «Du musst total
verrückt sein, aber ich mag es, wenn du in dieser Stimmung bist. Dann hast du die
besten Ideen.»
«Ach, Carry!» Lawrence’ Stimme war nur noch ein heiseres Hauchen, wäh-
rend er Carry an sich drückte, dass ihr beinahe der Atem verging. «Ich hatte solche
Angst, dass du mir die Tür vor der Nase zuschlägst.»
    «Aber doch nicht dem Mann, dem ich mein Leben verdanke», neckte Carry
ihn und jetzt konnte sie ihr Lachen nicht länger unterdrücken. Sie kicherte und
prustete so lange, bis Lawrence ihr den lachenden Mund mit einem leidenschaft-
lichen Kuss verschloss.
Eng umschlungen sanken sie auf das Sofa nieder. Lawrence war ein einfühl-
samer Liebhaber, der es verstand, seine Partnerin mit zärtlichen Berührungen,
Küssen und kleinen, frivolen Zungenspielchen in höchste Ekstase zu versetzen.
Diesmal unterwarf sich Carry ohne Zögern. Mit geschlossenen Augen genoss sie
seinen Körper, der sich fest und muskulös anfühlte, und seine Finger, die ihre in-
zwischen nackte Haut berührten.
Sie schwamm in einem Meer aus Lust und Seligkeit, das, von Lawrence’ Lieb-
kosungen aufgepeitscht, immer höhere Wellen schlug. Schließlich öffnete sie sich
ihm ganz und er nahm von ihr Besitz. Zaghaft erst, als fürchtete

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