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Jeden Tag ein Happy End

Jeden Tag ein Happy End

Titel: Jeden Tag ein Happy End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devan Sipher
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machst du denn hier?«, fragte Hope.
    Er sah nervös zwischen ihr und mir hin und her. »Steckt ihr beiden unter einer Decke, oder was?«
    Hope drehte sich zu mir um und fragte vorwurfsvoll: »Woher kennst du ihn?« Ich war mir nicht mehr sicher, dass ich das überhaupt tat.
    »Lasst mich einfach in Ruhe«, murmelte Alexander oder A. J. oder wer auch immer er war. »Lasst mich beide einfach in Ruhe.« Er drehte sich um und ging die Treppe hinunter.
    Hope und ich standen in der Tür und sahen ihm fassungslos nach. Dann schnappte ich mir meine Jacke und rannte los.
    »Wo willst du denn hin?«, rief sie mir hinterher.
    »Ich muss diese Hochzeit verhindern.«
    Die imposante Kalksteinfassade der Synagoge mit den bunten Fenstern verlief wie eine reich geschmückte Festungsmauer entlang der Fifth Avenue. Die drei Meter hohen Bronzetüren wurden von einem Polizisten bewacht. Den hatten sie doch nicht extra wegen mir dort aufgestellt, oder? Ich gesellte mich zu einer Handvoll Leute, die davor in der Schlange standen, und hielt den Kopf gesenkt.
    »Name?«, fragte der Polizist das Pärchen direkt vor mir, ohne von seinem Clipboard aufzusehen.
    »Wir sind wegen der Hochzeit hier«, sagte die Frau. Sie war etwa Mitte fünfzig und unübersehbar aus Long Island.
    »Deshalb frage ich ja, wie Sie heißen. Der Bürgermeister kommt auch, und es dürfen nur Leute rein, die auf der offiziellen Liste stehen.«
    »Wie aufregend.«
    Ich hätte es eher als »frustrierend« bezeichnet. Ich trat aus der Schlange heraus und überdachte meine Strategie. Mir kam eine Idee. Ich spazierte unauffällig zur Straßenecke und huschte dann blitzschnell um das Gebäude herum zum Lieferanteneingang. Dort stand jedoch ebenfalls ein Polizist.
    Am Ende meiner kriminellen Energie angelangt, ging ich zurück zur Fifth Avenue. Ich sah nur noch die Möglichkeit, einfach auf die Tür zuzurennen und den Polizisten mit dem Überraschungsmoment zu überrumpeln. Ich versuchte zu kalkulieren, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass ich Melinda fand, bevor ich im Polizeigriff meine Rechte vorgelesen bekam, als ich fast mit Melindas Großvater zusammenstieß. Er war kurz vor die Tür getreten, um eine Zigarre zu rauchen. Oder um Wache zu stehen.
    Er stand mit dem Rücken zu mir, hatte mein Manöver also nicht mitbekommen. Ich griff mir eine Zeitung aus dem Papierkorb neben mir und versteckte mein Gesicht dahinter, während ich mich wieder langsam dem Eingang näherte. Ich spähte über die Kante. Er hatte sich nicht bewegt. Er hatte zwar einen Krückstock in der Hand, schien sich aber ansonsten gut erholt zu haben. Seine Ärzte hätten wahrscheinlich etwas gegen das Rauchen, aber das war vermutlich auch schon vor dem Herzinfarkt der Fall gewesen. Vielleicht konnte ich ihn ja auf meine Seite ziehen, von einem Rebellen zum anderen mit ihm sprechen. Ich könnte ihn auch kidnappen.
    »Bezahlt euch die Zeitung jetzt schon dafür, vor Synagogen herumzulungern?«
    Die heisere Stimme und der schleimige Husten, der auf die Frage folgte, waren unverwechselbar.
    »Es ist nicht so, wie es aussieht«, setzte ich an.
    »Das glaube ich aber doch«, knurrte er. »Das verstehst du also darunter, gut auf meine Enkelin aufzupassen, ja? Dich hinter einer Zeitung zu verstecken, während sie da drin heiratet?«
    Wäre da nicht der stechende Schmerz am Oberschenkel gewesen, wo er mich soeben mit dem Stock geschlagen hatte, hätte ich gedacht, Opfer einer Halluzination geworden zu sein.
    »Sie erinnern sich, dass Sie das zu mir gesagt haben?« Ich hatte seinen Satz wieder und wieder in meinem Kopf abgespielt. »Ich dachte, Sie hätten mich in dem Moment mit Alexander verwechselt.«
    »Ich habe vielleicht ein schwaches Herz, mit meinem Kopf ist aber immer noch alles in Ordnung«, sagte er schneidend. »Ich hab doch gesehen, wie du sie ansiehst. Diesen Blick habe ich bisher nur ein einziges Mal gesehen. Auf dem Gesicht meines Sohnes, wenn er Melindas Mutter ansah.«
    Hätte ich nicht Angst gehabt, dass er mir noch einmal eins mit dem Stock verpasst, wären mir fast die Tränen gekommen.
    »Ich muss da rein«, sagte ich.
    »Seh ich auch so.«
    Er marschierte durch die wartenden Gäste hindurch, schwang dabei seinen Stock wie eine Machete und schwankte von einer Seite zur anderen. »Platz machen, alter Knacker mit kaputtem Bein im Anmarsch«, sagte er. Ich kam kaum hinterher.
    »Ich habe die Eintrittsprüfung schon bestanden«, bellte er den Polizisten an, schob sich an ihm vorbei und zerrte

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