Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
sein, aber darauf brennend, endlich etwas zu unternehmen.
Qwi blieb wortkarg, hielt ihre schmalen blauen Hände in ihrem Schoß gefaltet. Han fragte sich, ob er zu weit gegangen war, als er ihr ihre Naivität und die böse Natur ihrer Arbeit vorgeworfen hatte. Zu gern wüßte er, was sie dachte.
Als die Fähre in einem der Asteroiden des Zentrums landete und die Sturmtruppen von Bord gingen, führte Qwi Han, Kyp und Chewbacca aus dem Felsenhangar durch einen Tunnel, der groß genug war, um Schiffe passieren zu lassen. »Hier entlang«, sagte sie.
Han hatte keine Vorstellung, wohin Qwi sie bringen wollte. »Kehren wir nicht in Ihr Labor zurück, Doc?«
Qwi verharrte mitten im Schritt und drehte sich zu ihm um. »Nein, nie wieder.« Dann ging sie weiter.
Als sie ein großes Metalltor erreichten, das von zwei Sturmtrupplern bewacht wurde, griff Qwi wieder nach ihrer Tasche und hielt die aufgedruckten Hologramme ins Licht. Die Sturmtruppler nahmen Haltung an.
»Öffnen Sie«, befahl Qwi.
»Jawohl, Dr. Xux«, sagte einer der Wachen. »Ihre Tasche, bitte?«
Sie reichte ihm mit einem gezwungenen Lächeln die Tasche. Han wurde unruhig. Diese Wachen kannten Qwi, die jetzt viel gelassener wirkte als während ihrer ganzen bisherigen Flucht. Plante sie Verrat? Aber mit welchem Zweck? Er und Kyp drehten sich einander zu, doch die Sturmtruppenhelme verbargen ihre Gesichter.
»Der Wookiee begleitet uns, um die anstrengende Wartungsarbeit an den Maschinen zu erledigen – die Kühlsysteme müssen bis zum morgigen Abflug der Flotte vollständig überholt werden«, erklärte Qwi. »Diese beiden Wachen sind speziell ausgebildet, ihn unter Kontrolle zu halten. Dieser Wookiee hat schon einigen Schaden angerichtet, und wir können keine weitere Verzögerung riskieren.« Han unterdrückte ein Stöhnen. Qwi sprach zu schnell, ließ ihre Nervosität durchschimmern.
»Geben Sie mir nur die entsprechende Genehmigung«, sagte der Posten. »Sie kennen die Vorschriften.« Er überprüfte die Tasche mit einem Scanner und gab sie dann Qwi zurück. Der Sturmtruppler wirkte unbeschwert, als wäre er froh, hier postiert zu sein, statt an der hektischen Mobilmachung teilnehmen zu müssen.
Qwi trat ans Datenterminal des Tores und gab eine Anfrage ein, dann reichte sie ihm wieder Admiral Daalas Genehmigung. Han fragte sich, wie oft sie dieses Schriftstück noch benutzen wollte.
»Hier, die Arbeitsgenehmigung für den Wookiee mit dem Zuteilungsvermerk für zwei Hilfskräfte. Tol Sivron persönlich hat die Genehmigung erteilt.«
Die Wache zuckte die Schultern. »Wie immer. Ich muß nur noch die Dienstnummern dieser beiden Soldaten scannen. Dann können Sie hineingehen.« Er gab Hans und Kyps Nummern ein und hantierte anschließend an den Torkontrollen.
Die mächtigen Stahlbetontore glitten knirschend zur Seite und gaben den Blick auf einen Hangar frei, der von Schwebelampen erhellt wurde. An der Decke ließen große, dreieckige Oberlichter das unheimliche Leuchten der strudelnden Schlundgase herein. Qwi betrat die Halle. Dann änderte sich ihr ganzes Verhalten, als wäre plötzlich eine ungeheure Last von ihren Schultern gefallen. Han, Kyp und Chewbacca folgten ihr.
Nachdem der Wachposten an seinen Kontrollen hantiert hatte, schlossen sich die Tore und sperrten sie im Inneren ein. Qwi entspannte sich merklich.
Han starrte das Schiff an, das sich von allen anderen unterschied, die er bisher kennengelernt hatte. Kleiner als der Millennium Falke, länglich und facettiert, sah es wie ein riesiger Kristallsplitter aus. Seine Repulsoraggregate hielten es aufrecht, und eine Leiter führte hinauf zur offenen Schleuse. Zwischen den Facetten ragten Laserkanonen hervor.
Die Panzerung war farbenprächtig und schimmerte wie ein See aus Öl und geschmolzenem Metall, der ständig in Bewegung war. Am unteren Scheitelpunkt hing der seltsam verschwommen wirkende Wulst eines ungeheuer leistungsstarken Resonanztorpedosenders. Obwohl kaum größer als ein Jäger, vibrierte der Sonnenhammer vor Macht.
»Dieses Ding wollen wir stehlen?« rief Han.
»Natürlich«, sagte Qwi Xux. »Der Sonnenhammer ist die gewaltigste Waffe, die je erfunden wurde, und ich habe acht Jahre meines Lebens mit seiner Konstruktion verbracht. Sie erwarten doch nicht im Ernst, daß ich ihn Admiral Daala überlasse, oder?«
26
Die Sublichttriebwerke des Millennium Falken flammten weißglühend, als sich das Schiff rasend schnell von Kessels Garnisonsmond entfernte. Ein Schwarm von
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