Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
auf die Schwärme der Jäger, die ihren Kurs kreuzten. »Feuer frei!«
Luke und Lando wechselten einen kurzen Blick, als um sie herum das Kreuzfeuer explodierte. »Das könnte unsere Chance sein, hier herauszukommen!« sagte Lando.
»Ja, vielleicht bemerken sie nicht einmal, daß wir verschwinden«, stimmte Luke zu.
Plötzlich drang ein Piepen aus dem Komm des Falken, es war zwar deutlich hörbar, wirkte aber im Vergleich zu den Warntönen der überlasteten Systeme und zusammenbrechenden Schilde völlig harmlos. Pfeifend lenkte R2 ihre Aufmerksamkeit darauf. Lando senkte den Blick.
»Wir bekommen eine Botschaft über die private Kommfrequenz des Falken.« Lando runzelte die Stirn. »Wieso sollte jemand so etwas tun? Wie kann überhaupt jemand den Privatkode des Falken kennen?«
Dann dröhnte Hans zornige Stimme aus dem Lautsprecher. »Wer auch immer auf dem Falken ist, er sollte einen verdammt guten Grund haben, mein Schiff zu fliegen!«
»Han! Bist du das?« rief Lando. Erregung durchflutete Luke.
»Lando?« fragte Han nach einer Pause. Aus den Lautsprechern drang Chewbaccas Gebrüll und übertönte Hans eigenen Freudenschrei. »Was treibt ihr hier?«
Um sie herum durchzuckten blendende Lichtblitze den Weltraum, als die Waffen der beiden Flotten wetteiferten. Wie rivalisierende Kraytdrachen in der Paarungszeit schlugen die Streitkräfte Kessels und des Imperiums blindwütig aufeinander ein.
»Han, hör mir zu. Luke ist auch hier«, sagte Lando. »Wir mußten von Kessel fliehen, aber der Navcomputer des Falken ist gelöscht worden. Wir können nicht in den Hyperraum springen.«
Eine Explosion erschütterte die Steuerbordseite und schüttelte sie durch, aber die meisten Kampfschiffe Kessels konzentrierten ihre Feuerkraft auf die viel größere Bedrohung durch Daalas imperiale Flotte. Obwohl hoffnungslos unterlegen, formierten sich die drei Carrack -Kreuzer und deckten die Basilisk mit Breitseiten ein.
Über die private Kommfrequenz hörten sie, daß Han mit jemandem hinter ihm sprach und sich dann wieder an Lando wandte. »Wir können die Koordinaten in euren Navcomputer speisen, und dann fliegen wir im Tandem zurück nach Coruscant.«
Lando überprüfte den Computer, sah die Zahlen über das Display rollen und hob triumphierend eine Faust. »Wir haben sie! R2, bereitmachen zum Sprung.«
»Paß bloß auf mein Schiff auf, Lando«, sagte Han. »Auf mein Zeichen.«
»Du hast mein Wort darauf, Han.« Landes Hände huschten über die vertrauten Kontrollen des Falken.
»Bereit für den Sprung in den Hyperraum!« sagte Han.
Die Kessel-Streitkräfte drehten bei und griffen die viel größeren Sternzerstörer an, deckten die imperialen Schiffe mit Salven aus ihren Ionenkanonen und Turbolaserbatterien ein. Aber die Sternzerstörer schleusten ihre TIE-Jägergeschwader aus, um die kopflos agierenden Kessel-Schiffe auszuradieren.
»Auf dein Zeichen, Han!«
»Drück drauf!«
Das letzte, was sie sahen, war Kessels riesiger Loronar Angriffskreuzer, der unter dem konzentrierten Feuer der Basilisk und der Gorgo explodierte. Sie beobachteten, wie der brennende Koloß abtrudelte und den Sternzerstörer Mantis rammte, so daß die Bauchseite des pfeilförmigen Rumpfes barst und in Flammen aufging.
Dann füllte sich das Universum mit Sternlinien.
29
Das Wiedersehen war genauso, wie Han es sich vorgestellt hatte. Auf dem Rückflug nach Coruscant hatte er lange darüber nachgedacht.
Leia und die Zwillinge erwarteten ihn bereits, als der Sonnenhammer und der Millennium Falke nebeneinander auf der hohen Landeplattform niedergingen. Han schwang sich aus der Schleuse des Sonnenhammers und hastete die Leiter hinunter, aber bevor er den Boden erreichte, lief Leia schon auf ihn zu und umarmte ihn.
»Freust du dich, daß ich wieder da bin?« fragte er.
»Ich habe dich vermißt«, sagte sie und küßte ihn.
»Ich weiß«, grunzte er mit einem schurkischen Lächeln.
Sie stemmte die Arme in die Hüften. »Wie? Du hast mich nicht vermißt?«
Han wandte sich verlegen ab. »Nun, zuerst sind wir auf Kessel abgestürzt, dann saßen wir in den Gewürzminen fest und dann gerieten wir mitten in einer Ballung Schwarzer Löcher in die Gewalt einer Bande Imperialer. Ich hatte wirklich nicht viel Zeit…«
Als Leia ihn ansah, als würde sie ihn im nächsten Moment ohrfeigen, ließ Han ein Lächeln aufblitzen. »Aber trotz allem hat es nicht mehr als zwei Sekunden gegeben, in denen ich dich nicht mit jeder Faser meines Herzens
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