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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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vorbei. Der Infrarotfilter lieferte auch keine schlechteren Bilder als die normalen Linsen seines mechanischen Auges. Die raupenähnlichen Larven verbeugten sich schweigend und arbeiteten sklavisch weiter. Doole hatte sie aus dem Eiersack genommen und hier aufgezogen, so daß ihre gesamte Existenz um die Gewürzverarbeitung kreiste. Für sie war er ein Gott.
    Als Doole in die Nähe eines der größten Männchen kam, richtete dieses sich auf, nahm eine Verteidigungsstellung ein und wedelte mit seinen zerbrechlichen Armen, als wollte es Doole von seinem Territorium vertreiben. Schockiert stellte Doole fest, daß die männliche Larve fast ausgereift war. War die Zeit wirklich so schnell vergangen? Diese würde bald ihre Haut abwerfen und zu einem kräftigen Erwachsenen metamorphieren.
    Doole würde sie vorher töten müssen. Was er im Moment am wenigsten gebrauchen konnte, war ein Konkurrent – selbst wenn dies bedeutete, daß er eins seiner eigenen Kinder töten mußte.
     
    Boss Roke stand, die Hände in die Hüften gestemmt, im Appellraum und schenkte den Arbeitern ein plumpes, abschätziges Lächeln. »Wir haben gestern ein weiteres Team verloren. Einen Aufseher und vier Arbeiter, tief unten in den neuen Stollen.« Er ließ seine Worte wirken, aber die meisten der Gefangenen hatten das Fehlen der Arbeiter bereits bemerkt.
    »Die vorliegenden Proben zeigen, daß es möglicherweise die reichsten Gewürzvorkommen sind, die wir je entdeckt haben, und ich werde nicht zulassen, daß Unfähigkeit und Aberglaube mich um die Prämie bringen. Ich brauche ein paar Freiwillige, die mich in die unteren Stollen begleiten und die Lage überprüfen – und wenn sich keine Freiwilligen melden, werde ich eben welche bestimmen.« Boss Roke wartete. »Nicht so viele Freiwillige auf einmal.«
    Er sah sich im Raum um. Han behielt ihn im Auge; er wußte, daß er wegen seiner Rolle bei dem gestrigen Aufruhr zu den Kandidaten gehörte. Aber es kümmerte ihn nicht nicht, wenn seine Vermutung zutraf. Um Roke gar nicht erst in den Genuß kommen zu lassen, ihn zu zwingen, trat Han vor. »Ich melde mich freiwillig. So kann ich wenigstens einen weiteren Tag totschlagen, bei dem man sich sowieso nur die Hände schmutzig macht.«
    Roke sah ihn überrascht an und kniff dann argwöhnisch die Augen zusammen.
    »Ich komme auch mit.« Kyp Durron trat neben Han. Han spürte, wie ihm warm vor Freude wurde, aber er unterdrückte das Gefühl. Er wollte keine Erklärung abgeben, jetzt noch nicht.
    Chewbacca heulte verblüfft auf und grunzte dann seine Zweifel an Hans Verstand.
    »Was hat er gesagt?« fragte Boss Roke.
    »Er meldet sich auch freiwillig«, erwiderte Han.
    Chewie gab ein unbehagliches, protestierendes Schnauben von sich, erhob aber keine weiteren Einwände.
    »Ich brauche noch einen Freiwilligen«, sagte Roke und sah sich im Raum um. »Du, Clorr.« Er deutete auf einen ehemaligen Gefängnisangestellten, der bei Hans Meuterei erheblichen Schaden angerichtet hatte. »Ich nehme einen Aufseher und euch vier mit. Zieht euch an. Los.«
    Roke drängte zur Eile. Inzwischen hatte sich Han daran gewöhnt, in den Thermoanzug zu schlüpfen und die Atemmaske aufzusetzen. Er schaltete das Energieset ein, und Wärme pulsierte durch den Anzug. Chewbacca sah mit dem leeren dritten Ärmel, der schlaff und flach vor seiner Brust baumelte, lächerlich aus.
    Kyp und Chewbacca starrten Han an und fragten sich, was er im Schilde führte. Han bedeutete ihnen mit einer verstohlenen Handbewegung, daß er ihre Fragen zu gegebener Zeit beantworten würde. Natürlich hatte er einen Plan.
    Einer der anderen Aufseher, der einen nervösen und besorgten Eindruck machte, wechselte sein Blastergewehr von einer Schulter zur anderen.
    »Gehen wir!« sagte Boss Roke und klatschte in die Hände.
    Die vier Freiwilligen und der zweite Wächter stellten sich an dem Durchgang zur langgestreckten Metallkammer auf, in der die Schwebegrubenbahn wartete. Roke und der Aufseher nahmen in der ersten Lore Platz, während sich die anderen in die beiden übrigen Wagen quetschten.
    »He, wie wär’s mit ein paar von diesen Infrarotbrillen?« rief Han. »Wenn da unten wirklich etwas ist, müssen wir sehen können, wohin wir fliehen.«
    Roke setzte verächtlich seine Brille auf. »Ihr seid entbehrlich.« Er aktivierte das Steuersystem des Triebwagens. Die Lichter erloschen, und das gegenüberliegende Tor glitt knirschend in die Höhe. Sofort wurde das Gewölbe mit kalter, dünner Luft

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