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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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unbequeme Schlafnische. Die Metallstreben rechts und links, die die Matratzen und Kojen voneinander trennten, sahen wie Käfiggitter aus.
    Kyp kletterte in die obere Koje und beugte sich nach unten. »Was sollte das überhaupt?« fragte er. »Was hat dich so wütend gemacht?«
    Einer der Aufseher hämmerte mit einem Stunnerstock gegen die Seite der Koje. »Zieh den Kopf ein!«
    Kyps Gesicht verschwand blitzartig, aber Han konnte noch immer hören, wie er sich bewegte. »War wohl überempfindlich, schätze ich«, knurrte Han. Kummer überwältigte ihn. »Mir ist gerade nur klargeworden, daß heute der Tag ist, an dem meine Kinder nach Hause kommen, und ich nicht bei ihnen sein kann.«
    Bevor Kyp etwas erwidern konnte, schaltete Boss Roke das einschläfernde Feld ein, das um die Kojen pulsierte und Han trotz seines Widerstands in einen bodenlosen Abgrund dumpfer Alpträume stürzte.
     
    Moruth Doole stand vor der Tür des Nebengebäudes, in dem das Gewürz verarbeitet wurde, und befestigte einen Infrarotfilter an seinem mechanischen Auge. Sichtlich irritiert zischte er und ließ die Zunge aus dem Mund zucken, um die Luft zu schmecken und seine Sicherheit zurückzugewinnen.
    Das Gespräch mit Solos Frau hatte ihn sehr nervös gemacht; er fragte sich, was die Neue Republik wohl mit ihm anstellen würde. In der warmen Dunkelheit der Gewürzverarbeitungsräume konnte er sich entspannen. Der Anblick der blinden und hilflosen Arbeiter, die Stunde um Stunde seinen Reichtum mehrten, machte ihn stärker und selbstbewußter.
    Die schwere Metalltür fiel donnernd zu und sperrte das Licht aus. Die zweite Pforte öffnete sich zu einem gebärmutterähnlichen Gewölbe, das durch die Körperwärme der Arbeiter in seiner IR-Brille warm und rot erglühte. Doole atmete tief ein und roch die modrige Feuchte der verschiedenen Lebensformen.
    Er betrachtete die verschwommenen, orange leuchtenden silhouettenhaften Gestalten, die über das Förderband gebeugt standen. Sie bewegten sich unruhig und schreckten vor ihm zurück. Das hob Dooles Stimmung. Er trat zwischen sie und inspizierte ihre Arbeit.
    Hunderte von blinden Larven, bleich und wurmartig, mit großen, blicklosen Augen und vier dünnen Armen, griffen nach den empfindlichen Gewürzkristallen. Sie wickelten die Fasersegmente in undurchsichtiges Papier und legten sie in spezielle Schutzbehälter, die später von einer Fähre hinauf zur Werft und Transferbasis auf Kessels Mond gebracht würden. Jetzt, da die Larven bequem in der völligen Dunkelheit arbeiteten, die für die Gewürzverarbeitung erforderlich war, liefen Dooles Geschäfte viel besser als damals unter imperialer Kontrolle.
    Der kurze telepathische Effekt, den das Glitzerstim-Gewürz erzeugte, hatte die Substanz zu einem wertvollen Handelsgut gemacht, das vom Imperium streng kontrolliert wurde. Auf anderen Planeten gab es eine schwächere Form des Gewürzes, die als Mineralryll bekannt war, aber Kessel war der einzige Ort, wo man Glitzerstim finden konnte. Das Imperium hatte Kessels Gewürzproduktion im eisernen Griff gehabt und das Glitzerstim sowohl zu Spionage- und Verhörzwecken als auch zu Loyalitäts- und Sicherheitsüberprüfungen benutzt.
    Aber auf dem Schwarzmarkt hatte es immer eine große Nachfrage gegeben: Liebespaare, die sich nach vorübergehender telepathischer Vereinigung sehnten, kreative Künstler, denen es um Inspiration ging, Investoren, die Insiderinformationen einholen, kriminelle Geschäftsleute, die reiche Klienten betrügen wollten. Viele Schmuggler belieferten Jabba den Hutt und andere Gangstersyndikate mit dem Gewürz.
    Aber das Imperium hatte jetzt keine Kontrolle mehr über die Gewürzproduktion. Doole hatte eigentlich erwartet, nun keine Probleme mehr zu haben – doch dann war Solo zurückgekehrt.
    Doole hatte schon seit Tagen auf den Anruf von Coruscant gewartet. Immer wieder hatte er seine Antworten geprobt, genau wissend, was er sagen mußte. Vielleicht hatte er zu intensiv geübt, zu schnell geantwortet und Ministerin Organa Solo auf diese Weise mißtrauisch gemacht.
    Skynxnex meinte, daß Doole überreagierte, daß es genügte, einfach ihre Rollen zu spielen. Solo und der Wookiee waren in den Gewürzminen perfekt verborgen. Niemand würde sie dort jemals finden. Aber es gab immer die Möglichkeit, daß irgend etwas schiefging. Vielleicht würde es das Beste sein, wenn er einfach den Befehl gab, Solo umzubringen, um jedes Risiko auszuschalten.
    Doole ging an den Reihen der Larvenarbeiter

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