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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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des Universums. Er steuerte mit seinem Passagier die modifizierte Fähre in eine Umlaufbahn und gewährte dem Mann einen Blick auf den zum Untergang verdammten Planeten Hol Sha. Der viel zu nahe Mond hing über der Welt wie eine erhobene Faust vor einem Vorhang aus Sternen.
    Luke aktivierte die Sublichttriebwerke der Fähre und kreuzte durch die gleißenden Wunder des Hexenkessel-Nebels, während Gantoris durch die Sichtfenster in die wirbelnden, glühenden Gase starrte. Dann stürzten sie durch das bodenlose, außerdimensionale Loch in den Hyperraum und durchquerten die Galaxis.
    Richtung Bespin.
    Während der ereignislosen Reise begann Luke Gantoris von der Macht zu erzählen, von dem Training, dem sich die Kandidaten auf der geplanten Jedi-Akademie unterziehen sollten. Jetzt, wo er zugestimmt hatte, schien Gantoris bereit und sogar begierig, die seltsamen Echos und Gefühle zu verstehen, die sein ganzes Leben lang sein Bewußtsein berührt hatten.
    Das Brummen der mächtigen Maschinen der Fähre und die schwindelerregenden, abstrakten Wirbel des Hyperraums ermunterten Luke dazu, mit den ersten Übungen zu beginnen, um Gantoris’ Potential zu wecken. Luke war über die Konzentrationsfähigkeit des Mannes überrascht; er mußte nur die Augen schließen und sank sofort in eine tiefe Trance. Während seines eigenen Jedi-Trainings war Luke ein ungeduldiger junger Mann gewesen; Gantoris war unter viel härteren Umständen aufgewachsen und dadurch zäh und ausdauernd geworden.
    »Greif hinaus und spüre dein Bewußtsein, spüre deinen Körper, spüre das Universum um dich herum. Die Macht umfaßt und durchdringt alles. Alles ist Teil von allem.«
    Luke achtete genau darauf, was er von Gantoris verlangte. Obi-Wan Kenobi hatte Luke eine Weile ausgebildet, und Yoda hatte sich noch länger mit ihm beschäftigt. Aber Luke war außerdem, wenn auch ohne Erfolg, von Joruus C’baoth unterwiesen worden und hatte während seiner Zeit mit dem wiederbelebten Imperator die Mächte der Dunklen Seite kennengelernt.
    Luke konnte nicht vergessen, daß es ebenfalls Obi-Wan Kenobis Training war, das Anakin Skywalker in Darth Vader verwandelt hatte. Lohnte es sich wirklich, die Jedi-Ritter zurückzubringen, wenn der Preis dafür die Erschaffung eines neuen Vaders war? Gantoris’ ominöse Träume von einem »Schwarzen Mann«, der ihm die Macht zeigen und ihn dann vernichten würde, beunruhigten Luke außerordentlich.
    Als Luke die Fähre aus dem Hyperraum steuerte und Bespin anflog, erwartete er, daß die neuen Eindrücke Gantoris vielleicht überwältigen würden. Aber der ernste Mann starrte wie ein Kind durch die Sichtfenster, tief beeindruckt von dem rotierenden Gasplaneten, auf dem Lando Calrissian einst über Cloud City geherrscht hatte. Der Anblick des wirbelnden Planeten brachte abrupt die Erinnerungen an die größten Schrecken in Lukes Leben zurück. Er kniff die Augen zu, als er den Stachel dieser Erinnerungen spürte.
    Gantoris, der hinter ihm im Passagierabteil der Fähre saß, beugte sich nach vorn. »Stimmt etwas nicht? Ich habe gerade bei dir einen starken Gefühlsausbruch gespürt.«
    Luke blinzelte. »Das konntest du spüren?«
    Gantoris zuckte die Schultern. »Jetzt, wo du mir beigebracht hast, wie man spürt und wie man horcht, kann ich es deutlich erfassen. Was belastet dich? Sind wir in Gefahr?«
    Luke öffnete die Augen und sah wieder zu Bespin hinaus. Er dachte an seinen Freund Han Solo, der entführt, in Karbonid eingefroren und zu Jabba dem Hutt gebracht worden war; er dachte an das Duell mit Darth Vader auf den Laufgängen von Cloud City, das Luke seine Hand gekostet hatte. Und, am allerschlimmsten, er erinnerte sich an Vaders tiefe Stimme, die ihm die schreckliche Wahrheit offenbart hatte. »Luke, ich bin dein Vater.«
    Luke fröstelte, aber er drehte sich um und sah Gantoris in die dunklen Augen. »Ich habe sehr viele Erinnerungen an diese Welt.«
    Gantoris schwieg und stellte keine weiteren Fragen mehr.
     
    Auf Bespins Luftströmungen trieben fliegende Minenkomplexe – über den Wolken schwebten automatische Raffinerien und Vorratstanks und Anlagen, die wertvolle Gase aus den Wolkenbänken filterten. Allerdings hatte sich von diesen fliegenden Fabriken keine als profitabel erwiesen. Der driftende Koloß von Tibannopolis war menschenleer, eine knarrende Geisterstadt am Himmel.
    Luke holte sich die wie betrunken torkelnde fliegende Stadt auf sein Navigationsdisplay. Die Konstruktion schwankte über den

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