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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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düsteren Wolken, wo sich ein Sturm zusammenbraute. Defekte Repulsorliftgeneratoren hatten dafür gesorgt, daß die Stadt sich zur Seite neigte.
    »Ist das unser Ziel?« fragte Gantoris.
    Das Dach, die Decks und die Seitenverkleidungen von Tibannopolis waren von Altmetallsammlern abmontiert worden. Mit ihren zerbeulten Wandungen und verdrehten Trägern, die eine breite Halbkugel bildeten, sah die Stadt wie ein Skelett ihres früheren Selbst aus. An der Unterseite hingen eingedellte Ballasttanks. Zahllose Antennen und Wetterfahnen ragten aus den Nahtstellen hervor.
    »Wir müssen hier auf jemand warten«, erwiderte Luke.
    Er ließ die Fähre auf einem der Hauptlandedecks niedergehen, das stabil genug aussah, um sein Schiff tragen zu können. Das Zickzackmuster der tragenden Teile war von einer Schutzschicht überzogen, aber an einigen Stellen waren die Schweißnähte aufgeplatzt.
    Luke kletterte aus dem A-Flügler, dicht gefolgt von Gantoris. Die langen Haare des Mannes umflatterten ihn mähnengleich; stolz stand er in seiner geliehenen Pilotenmontur da. Seine schwarzen Augen glitzerten vor Staunen.
    Der Höhenwind heulte klagend durch die ausgeschlachteten Überreste von Tibannopolis. Das schwankende Metall stöhnte, als sich rostige Nahtstellen aneinanderrieben. Der Wind hatte einen bitteren, chemischen Geruch von den Spurengasen, die in die Höhe gewirbelt wurden.
    Schwarze, vogelähnliche Kreaturen mit dreieckigen Köpfen drängten sich in den Fensterhöhlen der Gebäude und nisteten auf nackten Stahlgerüsten. Als sich Luke und Gantoris in Bewegung setzten, schreckten die fliegenden Kreaturen hoch und raschelten mit lederigen Schwingen. Ihre Schnäbel öffneten und schlossen sich mit krächzenden Lauten.
    Unter und um Tibannopolis hatten die Wolken das rauchige Grau eines aufziehenden Gewitters angenommen. Blitze zuckten durch die Wolkenbank unter ihnen.
    »Was jetzt?« fragte Gantoris.
    Luke seufzte und holte ein paar Luftmatratzen und einen Schlafsack aus dem Laderaum der Passagierfähre. »Wir haben zwei Tage eingesperrt im Schiff verbringen müssen. Ich weiß nicht genau, wann Streen zurückkehren wird, und ich denke, wir haben uns etwas Schlaf verdient.«
    »Streen?« fragte Gantoris.
    »Der Mann, auf den wir warten.«
     
    Der Sturm brach in der Nacht los und fauchte über die bloßliegenden Decks von Tibannopolis. Auf den Metallegierungen erblühten neue Rostflecke und Patina. Luke und Gantoris hatten in den verfallenen Gebäuden von Tibannopolis Unterschlupf gefunden und lagen auf dem Boden, der aufgrund des Neigungswinkels der herrenlosen Stadt schräg abfiel.
    In eine Jedi-Trance vertieft, die erholsamer war als einfacher Schlaf, ignorierte Luke seine Umgebung, hielt aber ein kleines Fenster in seinem Bewußtsein offen, um im Fall des Falles sofort in den Wachzustand zurückzukehren.
    Gantoris überraschte ihn. »Luke, ich glaube, jemand kommt. Ich kann es spüren.«
    Luke wurde übergangslos wach, rollte aus der schützenden Metallnische und spähte zu den weißgewaschenen Wolkenwirbeln hinüber. Er brauchte nur einen Moment, um mit seinen Sinnen die sich nähernde Aura eines Menschen zu lokalisieren – aber er war beeindruckt, daß Gantoris den fernen Fremden überhaupt erspürt hatte.
    »Ich habe geübt«, erklärte Gantoris, »einfach hinausgegriffen und mich mit meinem Bewußtsein umgesehen. Hier gibt es nicht viel, was mich ablenken kann.«
    »Gute Arbeit.« Luke versuchte, die Befriedigung von seinem Gesicht zu verbannen, doch es gelang ihm nicht. »Das ist der Mann, auf den wir gewartet haben.«
    Mit seinen Sinnen konzentrierte er sich auf ein schwarzes Objekt, das sich ihnen durch die Himmelslandschaft aus aufsteigenden Gasen näherte. Luke sah ein merkwürdiges Gebilde aus zusammengebundenen Plattformen und voluminösen Tanks, das an Ballons hing und von Propellern angetrieben wurde, die in alle Richtungen abstanden. Das zusammengeschusterte Fluggerät driftete auf sie zu, ritt auf den Winden.
    Luke lächelte angesichts der bizarren Konstruktion, während Gantoris sie ehrfürchtig bestaunte. Sie konnten die Silhouette eines einzelnen Mannes am Ruder ausmachen. Windstöße knatterten in den Trimmsegeln an den Seiten der Hauptplattform. Streen, der Gasprospektor, kehrte heim.
    Luke und Gantoris gingen zur Landeplattform hinunter, um ihn dort zu empfangen. Als das Gebilde aus Gastanks, Ballons und flachen Laufgängen näherkam, entdeckte Streen sie endlich.
    Er schaltete an den Kontrollen seines

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