Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Rücken rann. Er durfte nicht eine Sekunde in seiner Wachsamkeit nachlassen – er hatte eine Aufgabe für die Neue Republik zu erfüllen. Das hier war kein Urlaub.
Die Hülle der Raumbarke knirschte und knackte. Mit einem abgehackten Zischen glitten langsam die Schleusentore des Heckfrachtraums zur Seite, als würden zwei Riesen sie ruckartig aufstemmen. Bläulich-weißes Licht fiel auf Kisten und Kartons, die mit Verladenetzen gesichert oder an eine Wand geschraubt waren – Nahrungsmittel, Kommunikationsgeräte, Kleidung und Luxusgüter.
Gantoris und Streen überquerten lautlos die Lichtung und traten an seine Seite. Streens Augen weiteten sich vor Staunen, aber Gantoris machte ein verwirrtes, säuerliches Gesicht. Seine Haut behielt ihre dunkle Tönung wie von einer ständigen Zornesröte. »Brauchen wir wirklich all diese Dinge, Master Skywalker?«
Luke musterte die Ladung. Nach den – überflüssigen – Luxusgütern zu urteilen, mußte Leia die Frachtliste zusammengestellt haben. Exotische Nahrungssynthesizer, bequeme Kleidung, Heizgeräte, Luftfeuchtigkeitsneutralisatoren, selbst ein paar hohle ithorianische Windglockenspiele.
»Das geht schon in Ordnung«, sagte er.
Kolben und Kugellager knirschten, als sich von der erhöhten Pilotenkanzel eine schmale Rampe senkte. Dann erschien die Silhouette eines Mannes auf der Rampe; er trug Stiefel, eine faltige, gefütterte Pilotenmontur und einen runden Helm. Er kam die Rampe herunter und nahm den weißen Helm mit dem blauen Rundbogen-Symbol der Neuen Republik ab. Der Pilot schüttelte den Kopf mit den kurzgeschnittenen dunklen Haaren.
»Wedge!« rief Luke grinsend. »Hat die Neue Republik keinen besseren Posten für ihren General als den eines kosmischen Botenjungen?«
Wedge Antilles klemmte den Helm unter den gefütterten orangenen Ärmel seiner Pilotenmontur und reichte Luke die Hand. Luke umarmte Wedge wie man einen Freund umarmt, den man schon viel zu lange nicht gesehen hat.
»Du mußt zugeben, daß ich für den Job qualifiziert bin«, konterte Wedge. »Außerdem hatte ich es satt, die Abbrucharbeiten in Imperial City zu leiten, und um nicht wieder die Raumschiffwracks im Orbit um Coruscant beseitigen zu müssen, griff ich zu, als mir dieser Job angeboten wurde. Botenjunge ist immer noch besser als Müllmann.«
Wedge warf einen Blick über Lukes Schulter, und ein weiteres Lächeln zauberte Grübchen auf seine Wangen. Gantoris kam aus dem Frachtraum und schüttelte Wedge knapp und fast brutal die Hand, während er dem Piloten in die Augen sah. »General Antilles, haben Sie etwas von meinen Leuten gehört? Ich hoffe, sie sind alle sicher auf ihrer neuen Heimatwelt Dantooine eingetroffen?«
»Ja, Gantoris, sie sind alle gut angekommen und es geht ihnen gut. Wir haben eine ganze Siedlung aus sich selbst errichtenden Wohnmodulen abgesetzt und ihnen Programmeinheiten und Agrardroiden zur Verfügung gestellt, so daß sie eine lebensfähige Kolonie gründen können. Dantooine ist ein äußerst fruchtbarer Planet – reich an Tieren und eßbaren Pflanzen. Glauben Sie mir, sie werden es viel angenehmer haben als auf Eol Sha.«
Gantoris nickte bedächtig. »Das bezweifle ich nicht.« Seine glitzernden Augen blickten an Wedge vorbei zu den Baumwipfeln. Das orangene Licht des aufgehenden Gasplaneten ließ seine Augen wie die Lavaseen von Eol Sha glühen, über die er Luke gehetzt hatte.
»Gantoris, Streen – entladet bitte den Nachschub«, sagte Luke. »Ich denke, es dürfte euch keine Schwierigkeiten bereiten, die Kisten mit der Macht zu transportieren. Betrachtet es als Prüfung. R2, hole bitte Kirana Ti und Dorsk 81 aus ihren Quartieren; sie sollen mithelfen.«
Streen und Gantoris begaben sich zur gewellten Frachtrampe. R2-D2 ratterte über das Landegitter und verschwand im schattigen Hangar des Großen Tempels, um die anderen Jedi-Kandidaten zu suchen.
Luke klopfte seinem Freund auf die Schulter. »Ich sterbe vor Neugierde, Wedge. Hoffentlich hast du den neuesten Klatsch mitgebracht.«
Wedge hob seine Brauen. Sein schmales Kinn und seine weichen Gesichtszüge ließen ihn noch jünger als Luke erscheinen. Sie hatten zusammen eine Menge durchgemacht. Wedge hatte Luke auf seinem triumphalen Flug durch den Graben des Todessterns begleitet, ihm bei der Verteidigung der Echo-Basis auf dem Eisplaneten Hoth geholfen und gemeinsam mit ihm gegen den zweiten Todesstern über Endor gekämpft.
»Klatsch?« fragte Wedge lachend. »Dafür sollte sich ein Jedi-Meister
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