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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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nächste Nachschublieferung handeln mußte.
    Luke war so auf die Ausbildung seiner neuen Jedi konzentriert gewesen, daß er jeden Kontakt zur galaktischen Politik verloren hatte. Als er die Fähre sah, spürte er, wie sehr er sich danach sehnte, etwas von Leia und Han und ihren Kindern zu hören.
    Er schlug die Kapuze seines braunen Jedi-Mantels zurück. Der Stoff war zu warm für den schwülen Dschungel, aber Luke hatte längst aufgehört, auf kleinere körperliche Unannehmlichkeiten zu achten. Er war auf Eol Sha durchs Feuer gegangen und hatte sich in die Gewürzminen von Kessel gewagt, da konnte ihn etwas Schweiß nicht mehr stören.
    Als die Rebellen ihre Geheimbasis im Massassi-Tempel eingerichtet hatten, hatten sie zunächst die Räume von den wuchernden Pflanzen säubern müssen. Auf der anderen Seite des Flusses stand ein weiterer großer Tempel, und Satellitenaufnahmen deuteten darauf hin, daß noch mehr Gebäude unter der undurchdringlichen Vegetation begraben waren. Aber die Allianz war zu sehr mit ihrem Krieg gegen das Imperium beschäftigt gewesen, um umfangreiche archäologische Ausgrabungen vorzunehmen. Die verschollene Rasse der Tempelerbauer war noch immer so geheimnisumwittert wie damals, als die Rebellen zum erstenmal ihren Fuß auf Yavin 4 gesetzt hatten.
    Die gefliesten Steingänge des Tempels waren uneben, aber in einem bemerkenswert gut erhaltenen Zustand, wenn man bedachte, daß sie Jahrhunderte lang den Elementen ausgeliefert gewesen waren. Luke fuhr mit dem Turbolift vom Dach hinunter in den dritten Stock, wo die anderen Schüler schliefen oder ihre frühmorgendlichen Meditationen durchführten. Als er aus dem Turbolift trat, rollte ihm R2-D2 entgegen, um ihn zu begrüßen. Die Räder des Droiden ratterten über die holprigen Fliesen, und er drehte den halbkugelförmigen Kopf, während er aufgeregt zwitscherte.
    »Ja, R2, ich habe die Fähre gesehen. Gehst du bitte zur Lichtung und nimmst sie in Empfang? Gantoris und Streen kehren gerade von ihrem Ausflug in den Dschungel zurück. Ich will ihnen entgegengehen und feststellen, was sie herausgefunden haben.«
    R2 piepste bestätigend und rollte zu einer Steinrampe. Luke wanderte weiter durch die kühlen Gewölbe des Tempels, roch die modrige, abgestandene Luft, das staubige Aroma zerbröckelnder Steine. In den Korridoren, neben den Durchgängen zu den verlassenen Quartieren, hingen noch immer einige der alten Allianz-Banner.
    Lukes Jedi-Akademie war in keinster Weise luxuriös ausgestattet; sie war sogar weit entfernt von jeder Bequemlichkeit. Aber er und seine Schüler mußten sich mit Problemen auseinandersetzen, die ihre Kräfte viel mehr beanspruchten als der Mangel an Annehmlichkeiten. Luke hatte noch nicht alle zeitbedingten Schäden beseitigen können, doch die Leuchtpaneele, Wasserversorgung und Nahrungskonverter der Allianz waren repariert und wieder in Betrieb genommen.
    Als er das Erdgeschoß des Tempels erreichte, sah er vor sich die halb geöffneten Hangartore, die wie ein dunkler Mundschlitz aussahen. Luke spürte die Echos der Vergangenheit im Hangar, geringe Rückstände von Sternjägertreibstoff und Kühlflüssigkeit, Staub und Schmiere in den Ecken. Er trat hinaus in den Dschungel und blinzelte ins blasse Sonnenlicht, das vom aufsteigenden Dunst aus dem feuchten Unterholz gefiltert wurde.
    Luke kam gerade rechtzeitig. Als er sich einen Weg durch das wuchernde Dickicht bahnte, hörte er, wie sich seine beiden Jedi-Schüler näherten. Um den Einfallsreichtum seiner Schüler zu testen und ihnen Gelegenheit zu ungestörter Konzentration zu geben, schickte Luke sie paarweise in die Wildnis. Allein auf sich und ihre Fähigkeiten gestellt, übten sie ihre Konzentration in der Macht, um andere Lebensformen aufzuspüren und zu studieren.
    Luke hob grüßend eine Hand, als die beiden durch die fedrigen Farne und dichten Blaublattbüsche traten. Der hochgewachsene, düstere Gantoris schob dicke Äste zur Seite und kam auf Luke zu. An seiner hohen Stirn waren die Augenbrauen wegrasiert; seine Haut wirkte rauh und wettergegerbt. Obwohl Gantoris auf Eol Sha problemlos zwischen Geysiren und Lavaflüssen gelebt hatte, zuckte er zusammen, als er den Jedi-Meister sah, aber er gewann seine Selbstbeherrschung sofort zurück.
    Auf seiner höllischen Heimatwelt hatte Gantoris sein angeborenes Talent in der Macht dazu benutzt, eine kleine Gruppe vergessener Kolonisten am Leben zu erhalten. Gantoris hatte Alpträume von einem schrecklichen

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