Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
sicher, ob wir bei der Niederschrift des Handbuchs diese Maßnahme vorgeschlagen haben«, sagte Golanda schulterzuckend und blätterte ebenfalls in den Seiten.
»Vielleicht sollten wir sie in einem Anhang hinzufügen?« schlug Yemm vor.
Wermyn schlug mit seiner einen fleischigen Hand das Buch auf. »Direktor, ich sehe hier den Punkt 5.4 ›Im Falle einer Rebellen-Invasion‹, Paragraph C. Sollte eine derartige Invasion zur Besetzung des Zentrums führen, habe ich mit meinem Team den Kraftwerkasteroiden aufzusuchen und die Kühltürme zu zerstören, so daß sich das System überhitzt und sowohl diese Basis als auch die Invasoren vernichtet.«
»Gut, gut!« sagte Tol Sivron, als er die entsprechende Seite gefunden und den Text überprüft hatte. »An die Arbeit.«
Wermyn stand auf. Seine speckige, grünlich-purpurne Haut verdunkelte sich. »All diese Anweisungen sind von uns gemeinsam abgesegnet worden, Direktor, aber ich kann dieser Entscheidung nicht ganz folgen. Wie gelangt mein Team in Sicherheit? Um genau zu sein, wie gelangen wir alle in Sicherheit, nachdem ich die Kettenreaktion ausgelöst habe?«
Die Stimme eines Sturmtrupplers gellte durch die Warnrufe, die aus dem Interkom drangen. »Rebellen-Truppen haben die Basis betreten! Rebellen-Truppen haben die…« Die Worte brachen ab. Nur noch statisches Rauschen war zu hören.
»Geben Sie den Befehl zur Evakuierung«, sagte Sivron. Mit seinen eng zusammenstehenden Knopfaugen blickte er aus dem breiten Fenster. Die Schlachtschiffe der Rebellen beschossen das Zentrum. Dann tauchte ein metallenes Gitterwerk auf, eine Armillarsphäre von der Größe eines kleinen Mondes.
»Gehen Sie nur und kümmern Sie sich um die Reaktoren, Wermyn«, sagte Tol Sivron. »Wir evakuieren in der Zwischenzeit die Besatzung zum Todesstern-Prototypen, holen Sie dann ab und fliehen aus dem Schlund. Die Rebellen werden sterben, während wir unser kostbares Wissen zum Imperium zurückbringen.«
Drei Transporter mit den Kommandotrupps der Neuen Republik landeten auf dem Hauptasteroiden des Zentrums, nachdem sie mit ihren Buglasern die geschlossenen Hangarschleusen zerstört hatten. Als sich die Ausstiegsluken der Transporter wie mechanische Flügel öffneten, sprangen die Soldaten heraus und nahmen ihre Verteidigungsstellungen ein. Mit eingezogenen Köpfen hinter blastersicheren Schilden kauernd, bedrohten sie die Umgebung mit ihren Hochenergiegewehren.
Chewbacca stieß ein Wookiee-Kriegsgeheul aus, als er mit schußbereitem Blitzwerfer die Rampe herunterpolterte. Er hielt die armbrustförmige Waffe in einer haarigen Pranke und suchte nach einem Ziel. Sein Fell sträubte sich. Er roch Rauch, Öl und Kühlgase. Chewbacca hob die andere Pranke und bedeutete dem Elitetrupp des Page-Kommandos, ihm zu folgen.
Blasterschüsse zischten, als vier Sturmtruppler aus dem Hinterhalt das Feuer eröffneten. Einer der Soldaten des Page-Einsatzkommandos brach zusammen, dann schalteten vierzig Blasterstrahlen die Imperialen aus.
Chewbacca dachte an seine Zeit als Gefangener im Schlund-Zentrum zurück, als man ihn zu Wartungsarbeiten auf Admiral Daalas Schiffen gezwungen hatte. Er war versucht gewesen, eine ihrer Angriffsfähren der Gamma -Klasse zu sabotieren, doch das hätte ihm nur den Tod gebracht, ohne den imperialen Streitkräften bleibende Schäden zuzufügen.
Doch Chewbacca gingen die anderen Wookiee-Sklaven nicht aus dem Kopf. Er erinnerte sich an ihre geduckten Köpfe, ihr glanzloses Fell, ihre ausgezehrten Körper. Das Feuer in ihren Augen war nach der jahrelangen, mörderischen Zwangsarbeit erloschen.
Mit einem kaum unterdrückten Knurren dachte er an den sadistischen Fettsack von einem Wookiee-Aufseher, der für die Überwachung der Sklaven verantwortlich war. Seine glühenden Augen, die an splitterndes Glas erinnernde Stimme und die tödliche Energiepeitsche hatten die Wookiees eingeschüchtert und jeden Gedanken an einen Aufstand im Keim erstickt.
Alarmsirenen heulten und ließen Chewbaccas Adrenalin- und Zornpegel steigen. Grollend trieb er die Einsatzkommandos zur Eile an. Er dachte an C-3PO, der sich noch immer an Bord des Flaggschiffs Yavaris befand, und war froh, daß der Protokolldroide in Sicherheit war. Chewbacca hatte keine Lust, 3PO noch einmal zusammenzubauen.
Er erreichte eine riesige, felsverkleidete Werkstatt, in der er endlose Stunden Zwangsarbeit geleistet hatte. Ein schweres Druckschott mit Nieten so groß wie Chewbaccas Knöchel versperrte den Zutritt.
Er
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