Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
zwei… drei… vier…« Erst als er bei Elf angelangt war, drang eine barsche Stimme aus dem Kommsystem.
»Eindringling, wir übertragen jetzt die Landekoordinaten. Weichen Sie nicht von ihnen ab, oder wir werden Sie vernichten. Nach der Landung übergeben Sie die Kontrolle über Ihr Schiff unverzüglich an die Sturmtruppen.«
»Sie scheinen nicht zu verstehen, was hier vor sich geht«, sagte Kyp lachend. »Entweder Sie lassen mich sofort mit Botschafter Furgan sprechen, oder Ihr Sonnensystem wird zur neuesten Supernova der Galaxis. Ich habe bereits einen Nebel gesprengt, um zwei imperiale Schlachtkreuzer auszuradieren – meinen Sie nicht auch, daß ich einen kleinen Stern vernichten werde, um einen Planeten voller Sturmtruppen auszulöschen? Holen Sie Furgan und schalten Sie endlich auf Bildübertragung um.«
Der Holowürfel flackerte, und das breite, flache Gesicht Furgans erschien, der den Kommoffizier zur Seite schob. Kyp erkannte den Botschafter an seinen buschigen Brauen und den wulstigen, purpurnen Lippen.
»Warum sind Sie hierhergekommen, Rebell?« fragte Furgan. »Sie sind nicht in der Position, Forderungen zu stellen.«
Kyp verdrehte die Augen und verlor allmählich die Geduld. »Hören Sie zu, Furgan. Ich will herausfinden, was aus meinem Bruder Zeth geworden ist. Er wurde vor rund zehn Jahren auf dem Planeten Deyer zwangsrekrutiert und hierhergebracht. Sobald ich die Information habe, können wir verhandeln.«
Furgan starrte ihn an und zog die dichten, stacheligen Brauen zusammen. »Das Imperium verhandelt nicht mit Terroristen.«
»Sie haben in dieser Angelegenheit keine Wahl.«
Furgan versteifte sich und gab schließlich nach. »Es wird einige Zeit dauern, eine derart alte Information einzuholen. Behalten Sie Ihre Position im Orbit bei. Wir kümmern uns darum.«
»Sie haben eine Stunde«, sagte Kyp und unterbrach die Verbindung.
In der Hauptzitadelle des imperialen Militärausbildungszentrums von Carida blickte Botschafter Furgan auf seinen Kommoffizier hinunter und verzog die Lippen, die von der Farbe frischer Blutergüsse waren. »Überprüfen Sie die Angaben dieses Jungen, Lieutenant Dauren. Ich will alles über die Vernichtungskraft dieser Waffe wissen.«
Ein Lieutenant der Sturmtruppen marschierte so zackig herein, daß Furgan Schauder der Bewunderung über den Rücken liefen. »Berichten Sie«, sagte er zu dem Offizier.
Der Helmlautsprecher verstärkte die Stimme des Sturmtrupplers. »Colonel Ardax meldet, daß sein Kommandotrupp bereit zum Abflug zum Planeten Anoth ist«, berichtete er. »Wir haben acht AGT-ATs samt Begleitmannschaft und Waffen auf den Dreadnaught Blutrache verladen.«
Furgan trommelte mit den Fingern auf die polierte Konsole. »Unsere Vorbereitungen mögen vielleicht ein wenig übertrieben erscheinen, da es scheinbar nur darum geht, ein Baby zu entführen und eine einzelne Frau zu überwältigen, die auf es aufpaßt – aber es handelt sich hierbei um ein Jedi-Ba by, und ich werde die Schutzvorkehrungen, die die Rebellen wahrscheinlich getroffen haben, nicht unterschätzen. Sagen Sie Colonel Ardax, er soll sich mit seinem Trupp auf den Start vorbereiten. Ich muß hier noch ein kleines Problem lösen – und dann können wir uns um den jungen, formbaren Ersatz für den Imperator kümmern.«
Der Sturmtruppler salutierte, wirbelte auf einem polierten Stiefel herum und verließ den Raum.
»Botschafter«, sagte der Kommoffizier nach einem Blick auf die Bildschirmmeldungen, »wir wissen von unserem Spionagenetz, daß die Rebellen eine imperiale Waffe namens Sonnenhammer gestohlen haben, die angeblich einen Stern zur Explosion bringen kann. Und vor weniger als einer Woche hat sich im Hexenkessel-Nebel eine mysteriöse multiple Supernova ereignet – genau wie der Eindringling behauptet.«
Furgan wurde von Erregung ergriffen, als sich sein Verdacht bestätigte. Wenn er den Sonnenhammer und das Jedi-Baby in seine Hand bekam, würde er über größere Macht verfügen als alle der zerstrittenen Kriegsherren der Kernsysteme zusammen! Carida konnte zum Zentrum eines blühenden neuen Imperiums werden – mit Furgan als heimlichem Herrscher.
»Solange der Pilot des Sonnenhammers abgelenkt ist«, sagte Furgan, »sollten wir einen Großangriff auf sein Schiff starten. Wir dürfen uns eine derartige Gelegenheit nicht entgehen lassen.«
Kyp starrte auf den Chronometer des Sonnenhammers und wurde mit jeder verstreichenden Zeiteinheit wütender. Hätte er nicht die
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