Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
begrüßen. An seiner Seite ging der junge Kyp Durron; er humpelte ein wenig, eine Folge seiner noch nicht ganz verheilten Verletzungen, aber jede seiner Bewegungen verriet eine ungeheure innere Kraft. Sein ganzes Auftreten hatte sich in kürzester Zeit gewandelt.
Aber obwohl Kyp von allen neuen Jedi das größte Martyrium durchgemacht hatte, hatten sich auch Lukes andere Schüler als viel fähiger und großartiger erwiesen, als Luke vorausgesehen, gar erhofft hatte.
Gemeinsam hatten sie Exar Kun besiegt, den Dunklen Lord der Sith. Cilghal hatte mit einer neuen Jedi-Heiltechnik Mon Mothmas Leben gerettet. Streen hatte sein Selbstvertrauen zurückgewonnen und sich als außerordentlich talentiert bei der Vorhersage und Kontrolle des Wetters erwiesen.
Tionne arbeitete weiter an der Erforschung der Jedi-Geschichte, eine Aufgabe, die durch die Zerstörung des Jedi Holocrons noch schwieriger geworden war – aber Luke wußte, daß es noch andere Holocrons geben mußte, auch wenn sie im Laufe der Jahrtausende verlorengegangen waren. Viele der alten Jedi-Meister hatten in solchen Geräten ihr Leben und ihre Weisheit aufgezeichnet.
Andere, wie Dorsk 81, Kam Solusar und Kirana Ti, hatten noch keine besonderen Fähigkeiten gezeigt, doch ihre Kräfte waren breitgefächert und stark. Einige der neuen Jedi würden auf Yavin 4 bleiben und ihre Ausbildung fortsetzen; andere würden hinaus in die Galaxis ziehen und als Ritter die Neue Republik verteidigen.
R2 teilte trillernd mit, daß der erste Sonnenstrahl in wenigen Minuten die Spitze des Tempels treffen würde. Der kleine Droide war überglücklich, an Lukes Seite zu sein.
Luke sammelte seine Jedi-Ritter um sich und spürte, wie sich ihre wachsenden Kräfte vereinigten. Sie waren ein Team, keine Einzelkämpfer mit Kräften und Fähigkeiten, die sie nicht verstanden.
Die anderen standen auf den rissigen Steinplatten der Aussichtsplattform und blickten zum Horizont hinüber, hinter dem sich die Sonne verbarg. Luke suchte nach den richtigen Worten, um seinen Stolz und seine hohen Erwartungen auszudrücken.
»Ihr seid die ersten der neuen Jedi-Ritter«, sagte er und hob wie segnend seine Hände. »Ihr seid der Kern eines großen Ordens zum Schutz der Neuen Republik. Ihr seid Meister der Macht.«
Obwohl seine Schüler nichts sagten und keine Reaktion zeigten, spürte er den Aufruhr ihrer Gefühle, ihren aufkeimenden Stolz.
Es würden andere Schüler kommen, neue Kandidaten für seine Jedi-Akademie. Luke mußte der Tatsache ins Gesicht sehen, daß einige von ihnen der dunklen Seite verfallen würden – aber je mehr Verteidiger der Macht er ausbildete, desto stärker würden die Legionen der hellen Seite sein.
Die auf dem Dach versammelten Jedi keuchten gleichzeitig auf, als die Sonne über Yavins Horizont aufging. Blendend weiße Strahlen, hell wie Feuerjuwelen, ergossen sich über den Dschungelmond und wurden von der aufgewühlten Atmosphäre gebrochen und reflektiert.
R2 pfiff; Luke und die anderen Jedi beobachteten in ehrfürchtigem Schweigen das Naturereignis.
Der Regenbogensturm warf über alle sein Licht, während der neue Tag begann.
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