Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit
fest.
»Nein, ich habe sie nicht gesehen«, antwortete Duenna. Ihre Stimme blieb ruhig.
»Aber du bist nicht sonderlich überrascht zu hören, dass sie auf Phindar sind«, sagte Terra.
»Ich bin überrascht«, erklärte Duenna, »ich möchte es nur nicht zeigen.«
»Lachhaft!«, Terras Stimme war jetzt voller Wut. »Vielleicht sollte ich dich warnen, alte Frau. Wenn du Paxxi und Guerra siehst oder auch nur mit diesen Verrätern sprichst, werde ich dafür sorgen, dass du erneuert wirst!«
Paxxi und Guerra sahen einander mit betroffenen Gesichtern an.
»Aber nicht, bevor du die Brüder mit eigenen Augen sterben siehst«, zischte Terra.
»Nein!«, schrie Duenna. »Ich flehe Euch an .«
»Flehe, wenn du willst«, sagte Terra. »Offensichtlich kannst du immer noch tiefer sinken. Du befolgst meine Anweisungen, wäschst meine Kleider, räumst meinen Müll fort - warum solltest du mich nicht auch noch anflehen?«
»Ich würde Euch anflehen, wenn Ihr mich erhören würdet«, sagte Duenna mit zitternder Stimme. »Wenn Ihr nur wüsstet, wer Ihr einst wart, was Ihr wieder sein könntet ...«
»Genug! Hör mir zu, Duenna. Der geringste Kontakt mit den beiden und sie sterben. Und deine Erinnerungen sind für immer dahin, alte Frau. Aber mach dir keine Sorgen - ich werde den schrecklichsten Planet aussuchen, auf dem ich dich aussetzen kann. Und jetzt lass mein Bad ein.«
Terras energische Schritte entfernten sich. Sie hörte Duennas leisere Tritte hinter ihr hergehen.
»Los«, sagte Guerra. »Wir müssen verschwinden.«
Sie schlüpften in die silbernen Mäntel und zogen die verspiegelten Visiere auf. Es war einfach, sich unter die anderen Wachen des Syndikats zu mischen, als die das Gebäude verließen.
Sobald sie auf der dunklen Straße angekommen waren, führte Guerra sie in eine enge Gasse. Dort legten sie Mäntel und Visiere ab. Guerra steckte alles in eine Tasche, die er dabei hatte.
»Warum nimmt Terra an, dass Duenna Kontakt mit euch aufnimmt?«, fragte Obi-Wan die Derida-Brüder. »Weiß sie, dass Duenna eine Sympathisantin der Rebellen ist? Ist es nicht gefährlich, ihr zu vertrauen?«
»Ist nicht so«, sagte Guerra ruhig. »Terra ist sich nicht sicher. Sie hat Angst, dass Duenna uns kontaktieren will, weil sie weiß, dass Duenna unsere Mutter ist.«
Obi-Wan warf Qui-Gon einen überraschten Blick zu. »Aber wieso arbeitet sie dann für das Syndikat?«
Qui-Gon war gespannt, was die phindanischen Brüder zu sagen hatten.
Guerra und Paxxi tauschten reuevolle Blicke aus. Paxxi nickte Guerra zu. »Die Jedis sollten es wissen«, sagte er.
»Ja, ist so«, sagte Guerra traurig. »Duenna arbeitet für Terra, weil Terra ihre Tochter ist.«
»Also ist Terra .«
»Unsere Schwester!« erklärte Paxxi.
»Sie ist nicht die Schwester, die wir hatten«, meinte Guerra. »Nicht die, die wir einst kannten. Sie wurde anders, als sie elf Jahre alt war. Das Syndikat hat sie großgezogen. Sie hat keine Erinnerung daran, was für ein Mädchen sie einmal war. Sie wuchs hier auf, an diesem Ort voller Boshaftigkeit und Machtgier.
»Keine Liebe«, sagte Paxxi sanft.
»Deswegen hat unsere Mutter ihr Leben geopfert« sagte Guerra. »Sie dachte, als Dienerin könnte sie Terra wenigstens etwas Liebe geben. Oder vielleicht den Teil in Terra zurückbringen, den sie kennt.« Guerra zuckte mit den Schultern. »Aber es gelang ihr nicht. Terra veränderte sich nicht. Doch Duenna bleibt bei ihr. Sie wird bleiben und zu ihrer Tochter halten - egal, was sie macht. Egal, was aus ihr geworden ist.«
Kapitel 11
In dieser Nacht teilten Guerra und Paxxi ihr enges Quartier mit Qui-Gon und Obi-Wan. Es war ein winziger Raum in dem kleinen Haus, das Kaadi zusammen mit seiner Familie bewohnte. Sie hatte jetzt, da sie die Brüder gefunden hatte, darauf bestanden, dass sie dort blieben. Die Jedis hatte sie ebenso freundlich aufgenommen. Sie legten sich für die Nacht auf Leintücher, die sie dem Boden auslegten. Paxxi schlief sofort ein, während Qui-Gon in ein Stadium gelangte, das die Jedi als Erholsamen Schlaf in Gefahr bezeichneten. Seine Augen waren geschlossen, doch ein Teil seines Bewusstseins war die ganze Zeit aufmerksam.
Obi-Wan konnte nicht einschlafen. Er hörte nicht auf, darüber nachzudenken, wie es wohl wäre, wenn man sein Gedächtnis verlor. Er konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen. Er hatte im Tempel so hart gearbeitet, tiefe Freundschaften geschlossen und so viel von Yoda und den anderen Meistern gelernt. Was wäre, wenn
Weitere Kostenlose Bücher