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Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit

Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit

Titel: Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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ihm all dies genommen würde?
    »Bist du wach, Obawan?«, flüsterte Guerra auf dem Leintuch neben ihm.
    »Ja«, gab Obi-Wan leise zurück.
    »Ja, ist so, dachte ich mir«, sagte Guerra. »Ich höre dich denken. Bist du noch immer böse auf mich?«
    »Ich bin nicht böse auf dich, Guerra«, sagte Obi-Wan. »Vielleicht hatte ich zu wenig Geduld mit dir. Du sagst uns niemals die ganze Wahrheit.«
    »Ist nicht so«, flüsterte Guerra. »Oh, ich lüge. Du hast Recht, Obawan, wie immer. Ich fühle, dass du mit Jedi-Gons Entscheidung, uns zu helfen, nicht einverstanden bist.«
    »Ist nicht so«, sagte Obi-Wan, »... oder ist doch so. Vielleicht lüge ich.«
    »Ah, du nimmst mich auf den Arm«, sagte Guerra traurig. »Und ich verdiene es nicht besser, das weiß ich.«
    »Warum hast du mir nie etwas von eurer Schwester erzählt?«, fragte Obi-Wan.
    »Terra«, murmelte Guerra. Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Sie ist mein Feind, oder nicht? Und deiner auch. Dabei war es nicht immer so. Das musst du glauben. Wenn du sie nur als Kind gekannt hättest! Freundlich, klug und ehrlich! Und lustig! Sie war unser kleines Anhängsel. So haben wir sie genannt, mein guter Bruder und ich. Baftu nahm alles Gute in ihr und löschte es aus. Dann füllte er die übrig gebliebene leere Hülle mit Hass. Verstehst du, warum wir das Syndikat zerschmettern müssen, Obawan? Deswegen riskiert Duenna so viel - sie und Paxxi denken, dass sie Terra erreichen können, wenn es das Syndikat nicht mehr gibt.«
    »Glaubst du das auch?«, fragte Obi-Wan.
    Guerra seufzte wieder. »Nein, mein Freund«, sagte er. »Ich glaube es nicht. Aber ich hoffe es. So wie meine Familie. In seltenen Fällen können Personen mit wirklich starkem Willen den Folgen der Gehirnwäsche standhalten. Sie behalten kleine Erinnerungsschnipsel zurück. Nur Bruchstücke - ein Gesicht, einen Geruch, ein Gefühl. Ich fürchte, bei Terra ist es nicht so. Sie steckt schon zu lange darin. Ich habe nicht den Glauben, den mein guter Bruder hat. Ich habe nur diese winzige Hoffnung in meinem Herzen.«
    »Das ist etwas, an dem man sich festhalten kann«, sagte Obi-Wan.
    »Ja, ist so!«, sagte Guerra leise. »Wenn ich also meinen Freund ausgetrickst habe, wenn ich ihm vielleicht anfangs nicht alles gesagt habe - vielleicht wird der gute Freund Obawan das verstehen und mir trotzdem seine Hilfe wieder gewähren?«
    Eine Pause entstand zwischen den beiden. Mit einem Mal verschwand Obi-Wans Irritation bezüglich Guerra. Er sah die Angst und den Schmerz, mit dem Guerra die ganze Zeit gelebt hatte. Genau wie auf der Minenplattform, wo Guerra seine Furcht vor dem sicheren Tod mit Lachen und Scherzen überdeckt hatte, so tat er es auch hier auf Phindar. Qui-Gons Entscheidung, ihnen zu helfen, war richtig gewesen. Obi-Wan wusste das jetzt.
    »Natürlich werde ich dir helfen«, flüsterte er, doch Guerra war bereits eingeschlafen.
    In der darauf folgenden Nacht zogen Obi-Wan, Qui-Gon, Guerra und Paxxi die schusssicheren Mäntel über ihre Kleider und setzten die Visiere auf. Im Schutz eines Felsüberhangs beobachteten sie die Aktivitäten bei der Lagerhalle am Raumhafen.
    Es schien keine sonderlich scharfen Sicherheitskontrollen zu geben. Syndikatsmitglieder gingen in den Gebäuden ein und aus, ohne Pässe oder Ähnliches vorzuzeigen. Sie mussten also nur vorgeben, eine Lieferung abzugeben. Zumindest hofften sie das.
    Paxxi und Guerra hatten den ganzen Tag gearbeitet, um authentisch aussehende Ware zusammen zu sammeln. Ihre Container waren zwar mit BACTA und MEDPACS beschriftet, waren aber nur mit alten elektronischen Bauteilen gefüllt. So hatten sie wenigstens etwas, um es nach drinnen zu tragen.
    »Sobald wir drin sind, sollten wir uns in zwei Gruppen teilen«, instruierte sie Qui-Gon. »Guerra, du gehst mit Obi-Wan, Paxxi kommt mit mir. Wir starten an entgegengesetzten Enden und treffen uns in der Mitte, wenn es geht. Wenn ihr eure Ware seht oder den Antiregistrator, verschwindet. Wenn wir nichts finden, müssen wir alle innerhalb von zwanzig Minuten aus dem Gebäude verschwunden sein. Wir dürfen kein Risiko eingehen.«
    »Aber was machen wir, wenn wir nichts finden?«, fragte Paxxi.
    »Dann versuchen wir es noch einmal«, sagte Qui-Gon. »Wir können es uns nicht leisten, entdeckt zu werden. Je früher wir da wieder rauskommen, desto besser.« Er wandte sich an Obi-Wan. »Vergiss nicht, deine Hände in den Taschen zu lassen, damit niemand sehen kann, wie kurz deine Arme sind. Wir müssen

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