Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung
»Wenn er die Lotterie manipuliert, könnte er das Vermögen kassieren und den Planeten verlassen.«
»Vielen Dank für die Unterstützung«, sagte Den voller Sar-kasmus.
»Hast du mir in letzter Zeit einen Anlass gegeben, dir zu vertrauen?«, fragte Andra kühl.
»Dinko«, zischte Den.
»Dieb«, zischte sie zurück.
Qui-Gon ignorierte ihren Zank für den Augenblick. Er war ärgerlich und voller Sorge. Er hatte nicht gewollt, dass Obi-Wan mit ihm kam. Xanatos war auf freiem Fuß und dazu noch auf seinem Heimatplaneten. Überdies dachte er immer noch an ihre Flucht. Aber die Einwände des Jungen leuchteten ein. Sie mussten ein gewisses Risiko eingehen, um Xanatos niederzustrecken. Aber musste es unbedingt größer als das sein, das er bereit war einzugehen?
Er sah, dass Obi-Wan ihn beobachtete. Der Junge fragte sich, warum er nicht wollte, dass er ging. Für Obi-Wan würde das eine Frage des Vertrauens sein. Qui-Gon musste es gestatten.
»In Ordnung«, meinte er. »Obi-Wan und Andra werden die Beweise besorgen. Den und ich bleiben hier. Und jetzt lasst uns die Vorbereitungen treffen.«
Kapitel 12
Obi-Wan und Qui-Gon standen bei den Swoops, die Obi-Wan und Andra zu den Geheiligten Teichen bringen sollten. Andra stand mit Den in der Nähe und überprüfte ihren Survival-Pack. Obi-Wan hatte nur ein paar Stunden geschlafen, fühlte sich jedoch wach und klar. Einige Sterne glitzerten am dunklen Himmel. Das Morgengrauen war nur wenige Stunden entfernt. Andra war der Meinung, dass ihre Chancen am besten standen, wenn sie am frühen Morgen zu den Teichen vordringen, Filmaufnahmen machen, Beweise sammeln und wieder verschwinden würden. Sie mussten vor Mittag zurück in Thani sein, wenn die letzte Runde von Katharsis stattfand.
»Wenn es Anzeichen von Schwierigkeiten gibt, verschwindet einfach«, sagte Qui-Gon ruhig zu Obi-Wan. »Wenn ihr denkt, dass ihr den Sicherheitskräften nicht ausweichen könnt, versucht nicht, in das Gelände einzudringen. Erkundet es zuerst.«
»Ich habe mir die Karten angesehen«, sagte Obi-Wan. »An-dra kennt einen Weg, wie man unbemerkt hineinkommen kann. Sie hat ihn immer benutzt, als sie ein kleines Mädchen war. Sie denkt, dass der Weg noch immer da ist.«
»Die Karte ist nicht die Realität«, sagte Qui-Gon. »Du kannst dich nicht völlig darauf verlassen. Versichert euch, dass euer Eingang auch euer Ausgang sein kann.«
»Ich weiß all diese Dinge«, gab Obi-Wan zurück. Er war frustriert und enttäuscht. Qui-Gon behandelte ihn wie einen Schüler der Abschlussklasse im Tempel. Er wusste, dass sie als Meister-Padawan-Team von Neuem beginnen mussten, wenn Qui-Gon ihn wieder annehmen würde. Aber musste er sich wieder in ein Kind verwandeln?
Qui-Gon nickte. »Ich weiß. Es ist meine eigene Unsicherheit, die mich all diese Dinge wiederholen lässt. Ich vertraue dir, Obi-Wan.«
Die Worte durchdrangen Obi-Wan und erfüllten ihn mit Wärme.
»Ich werde nicht versagen«, sagte er.
»Halte dich nur in Sicherheit«, gab Qui-Gon zurück.
Andra zog ihre Kapuze über ihre braunen Zöpfe, als sie auf sie zukam. »Seid Ihr bereit, Obi-Wan?«
Er schwang ein Bein über den Swoop. Er war nicht an ein solch bewegliches Gefährt gewöhnt. Die Kontrollen der Swoops saßen in der Lenkstange und nur eine kleine Berührung genügte, damit sich die Maschine quer legte oder abtauchte. Obi-Wan lernte schnell, aber es hatte einige Zeit gedauert, bis Qui-Gon mit seinen Fähigkeiten zufrieden war.
Andra gab Gas und schoss davon. Obi-Wan folgte ihr.
»Geht kein Risiko ein!«, rief ihnen Den nach.
»Er klingt besorgt«, rief Obi-Wan Andra zu.
Sie knirschte mit den Zähnen. »Er versucht nur vorzutäuschen, dass er ein guter Mensch ist. Das macht er immer.«
Der schwarze Himmel wurde langsam grau, als sie durch die ruhigen Vororte der Stadt kamen. Die Abstände zwischen den Gebäuden wurden größer. Das Land war bepflanzt. Als die Sonne schließlich am Himmel stand, gab es kaum noch Ansiedlungen, nur gelegentlich ein kleines Dorf in einem Tal.
Obi-Wan bewunderte die Schönheit des Landes. Felder mit Lavendel und blauen Blumen wogten in einer sanften Brise. Alle paar Kilometer kamen sie an tiefblauen Seen vorbei, die zwischen den Hügeln glitzerten.
»Das ist ein wunderschönes Land«, rief er während des Fluges zu Andra hinüber.
»Hier wurde ich geboren«, gab sie zurück. »Es gibt Pläne, all dies auch zu einem Globalen Park zu machen. Aber jetzt frage ich mich, weshalb. Wollen sie das alles
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