Jedi-Padawan 09 - Die Suche nach der Wahrheit
Kommunikations-Ring.
Qui-Gon sah sich die runden Gebäude innerhalb des Ringes an. An einem Bau zu seiner Linken erblickte er ein offenes Fenster. Er zeigte es Adi mit einer Kopfbewegung. Sie nickte.
Sie gingen in das Gebäude und erreichten durch ein Labyrinth von Korridoren schnell den Raum mit dem offenen Fenster. Sie waren sicher, dass V-Nen und O-Melie hier warten würden.
Die Tür war leicht angelehnt. Qui-Gon zögerte.
»Kommt bitte schnell herein«, flüsterte V-Nen.
»Und bitte schließt die Tür«, fügte O-Melie hinzu.
»Das ist ein sicheres Zimmer«, sagte V-Nen, sobald die Jedi hereingekommen waren und die Tür geschlossen hatten. »Melie und ich haben Anti-Abhöreinrichtungen installiert. Die Lufthüpfer, die Euch vielleicht aufgefallen sind, sind unbemannt. Sie tragen optische und akustische Abhöranlagen. Alles, was wir sagen, wird aufgezeichnet. In unseren Häusern sind Sender, die alles zu ihnen übertragen.«
Qui-Gon und Adi sahen sich an. »Wir hatten schon ange-nommen, dass das der Fall ist«, sagte Qui-Gon. »Wie konnten die Bürger von Kegan das zulassen?«
»Es begann als Maßnahme gegen die Kriminalität«, erklärte O-Melie. »Die Gesellschaft war stabil, aber nachdem wir zu einem Tauschhandelssystem übergegangen waren, gehörten Bagatelldiebstähle zur Tagesordnung. V-Tan und O-Vieve schlugen vor, dass automatische Lufthüpfer als Sicherheitseinrichtung eingesetzt werden und wir alle stimmten zu. Ursprünglich waren sie nur dazu gedacht, den Markt zu überwachen. Dann wurden sie auf den Wohn-Ring und darüber hinaus eingesetzt. Niemand hatte damit gerechnet, dass sie dazu verwendet wurden, Unterhaltungen und Aktivitäten zu überwachen. Es wurde langsam mehr - und jetzt werden wir die ganze Zeit beobachtet.«
»Aber wenn alle Bürger von Kegan eine Stimme haben, hättet Ihr dann nicht später wieder dagegen stimmen können?«, fragte Adi.
V-Nen schüttelte den Kopf. »Jeder Bürger hat eine Stimme, aber nur V-Tan und O-Vieve entscheiden, worüber abgestimmt wird.«
O-Melie lächelte traurig. »Wir haben die Illusion einer Demokratie. Keine echte.«
»Sagt uns, wie wir Euch helfen können«, bat Adi höflich. »Was denkt Ihr, ist mit O-Lana geschehen?«
O-Melie und V-Nen sahen sich ängstlich an. »Wir machen uns Sorgen um ihre Sicherheit. Es gibt Gerüchte über Kinder, die verschwinden.«
Qui-Gon erinnerte sich an etwas, das ihn die ganze Zeit gestört hatte. »Ist es das, was O-Yani gemeint hatte, als sie sagte, O-Lana würde nicht verschwinden?«
O-Melie nickte. »Manche Kinder kommen in den Lern-Ring und dann hört man nie wieder etwas von ihnen.«
»Der Lern-Ring?«, fragte Qui-Gon sofort. »Wo ist der?«
»Dieser Ring liegt nicht im Stadtgebiet von Kegan, sondern weiter entfernt«, erklärte V-Nen. »Dort wird in einem von O-Vieve und V-Tan entwickelten Kurs unterrichtet. Dieser Kurs wurde vor ungefähr fünfzehn Jahren eingeführt. Vorher gab es keine zentrale Einrichtung und die Kinder wurden Zuhause unterrichtet.«
»Wir wissen nicht, wo der Lern-Ring ist«, sagte O-Melie. »Nur, dass er irgendwo auf dem offenen Land liegt. Man sagt, dass es für die Kinder besser sei, wenn die Eltern nicht dorthin kommen können. Die Kinder kommen mit vier Jahren in den Lern-Ring. Es gibt keine Ausnahmen. Mit Schul schwänzern wird hart umgesprungen.«
»Deshalb sieht man auf den Straßen keine Kinder«, sagte Adi.
»Obi-Wan und Siri!«, rief Qui-Gon plötzlich aus. »Könnte es sein, dass sie versehentlich dorthin gebracht wurden?«
»Das wäre möglich«, sagte V-Nen. »Wir hören immer, dass die Wachen, die Schul schwänzer suchen, zuerst handeln und dann Fragen stellen. Und sie werden Euren Padawanen nicht glauben, wenn sie sagen, dass sie nicht von Kegan sind. Es gibt nur ganz wenige Bürger, die wissen, dass Jedi hier sind. O-Vieve und V-Tan dachten, es wäre das Beste, wenn Eure Ankunft geheim bliebe.«
»Ihr wisst ja, dass wir Euch ohne V-Tans und O-Vieves Erlaubnis kontaktiert haben«, sagte O-Melie. »Wir haben darauf gebaut, dass die wohlwollenden Führer es nicht wagen würden, einen Besuch der Jedi abzulehnen. Und so war es dann auch. Sie haben Euch erlaubt zu kommen. Aber sie wollten nicht, dass wir uns allein mit Euch treffen.«
»Sie sagen, es wäre zu unserem Schutz«, erklärte V-Nen. »Sie glauben, dass die Jedi von Dunkelheit umgeben sind.«
Qui-Gon war verblüfft. »Das verstehe ich nicht.«
»O-Vieve hat Visionen von der Zukunft«, erzählte
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