Jedi-Padawan 09 - Die Suche nach der Wahrheit
O-Melie. »V-Tan hat Träume. Und viele ihrer Voraussagen sind eingetreten. Deswegen vertrauen die Keganiten ihnen. O-Vieve hatte eine Vision von den Jedi. Sie behauptet, dass eine böse Macht all diejenigen umschließen wird, die sich in der Nähe der Jedi aufhalten. Alle Keganiten haben Angst vor den Jedi.«
Also hatte Adi Recht. Das war es, was sie bei V-Haad und ORina gespürt hatte. Angst.
»Aber wir bezweifeln die Wahrheit von O-Vieves Vision«, sagte V-Nen. »Wir wollen das Beste für unsere Tochter. Wir mussten Kontakt mit Euch aufnehmen. Wir wissen, dass Lana nicht zu einer Routine-Untersuchung mitgenommen wurde. Dann hätten wir jetzt schon längst etwas von ihr gehört.«
O-Melie seufzte tief.
V-Nen nahm seine Frau schützend in den Arm. Er legte eine Hand auf ihr Haar und drückte sie sanft an sich. »Es tut mir Leid, dass ich all diese Dinge aussprechen muss, Melie«, sagte er. »Aber ich weiß, dass du dasselbe denkst. Wir müssen um Lanas Willen stark sein. Wir müssen den Jedi gestatten, uns zu helfen. Wir schaffen es nicht allein.«
O-Melie hob langsam den Kopf. Tränen glitzerten in ihren Augen. »Nen hat Recht«, sagte sie zitternd. »Wir brauchen Eure Hilfe.«
»Und dafür sind wir da«, sagte Qui-Gon.
V-Nen legte seine Hand auf Qui-Gons Unterarm. O-Melie tat dasselbe bei Adi Gallia.
»Jetzt sind wir Nen und Melie für Euch«, sagte V-Nen. »Unser Schicksal ist mit dem Euren verbunden.«
»Wir werden Eure Tochter finden«, versicherte ihnen Qui-Gon.
»Ihr müsst vorsichtig sein«, sagte Nen zu ihnen. »Wir sind Teil einer Bewegung auf Kegan, die sich gegen O-Vieve und V-Tan stellt. Wir glauben, dass die Isolationspolitik falsch ist. Handel und Forschung könnten für Kegan gut sein. Die ständige Überwachung hat unsere Anti-AbschottungsBewegung so schwer gemacht. Es ist zwar nicht so, dass wir verhaftet werden oder uns verboten wird, über bestimmte Dinge zu sprechen - im Gegenteil V-Tan und O-Vieve beste-hen darauf, dass Kegan eine offene Gesellschaft ist. Und doch werden all jene von uns bestraft, die fragen, warum man Kegan nicht verlassen darf. Sie werden in Arbeitsbereiche versetzt, die sie nicht mögen, müssen unerwartet das Haus mit jemandem teilen, ihre Anfragen werden schlecht bearbeitet ... Lauter Dinge, die das Leben auf Kegan schwierig machen. Ihr könnt Euch vorstellen, dass unsere Bewegung deswegen viele Mitglieder verloren hat. Der Rest hat gelernt, vorsichtig zu sein.«
»Aber jetzt sind sie zu weit gegangen«, sagte Melie. »Sie haben uns unsere Tochter weggenommen. Ich will nicht mehr länger vorsichtig sein.«
»V-Tan und O-Vieve haben gesagt, dass es unser Ende sein wird, wenn ein Keganite den Planeten verlässt«, fuhr Nen fort. »Sie werden alles versuchen, um zu verhindern, dass Lana den Planeten verlässt.«
»Wir müssen sie finden, bevor es zu spät ist«, sagte Me-lie mit bebender Stimme.
»Aber jede Bewegung wird beobachtet«, fügte Nen mutlos hinzu. »Alles, was wir sagen, wird mitgehört.«
»Ich habe eine Idee«, sagte Qui-Gon. »Auto-Hüpfer werden von ZIPs kontrolliert - Zentralen Instruktions-Prozessoren.«
»Ja«, stimmte Nen zu. »Der ZIP ist in einem bewachten Gebäude hier im Komm-Ring.«
»Wenn Adi und ich den ZIP ausschalten können, müssen sie alle Auto-Hüpfer zurückrufen, bis er repariert ist. Bis dahin können die Leute ihre Informationen etwas freier austauschen. Ihr werdet in der Lage sein, Eure Gruppe zu mobilisieren und wir werden Zeit haben, Lana zu suchen.«
»Qui-Gon, ich muss mit Euch reden«, sagte Adi streng.
Sie zog Qui-Gon in eine Ecke.
»Ich muss diesem Plan widersprechen«, sagte sie leise und in einem besorgten Tonfall. »Das ist absolut gegen die Wünsche des Rates. Wir greifen direkt in das Regierungssystem von Kegan ein, wenn wir einen ZIP ausschalten.«
»Aber wie sonst können wir unsere Mission durchführen?«, fragte Qui-Gon. »Bevor wir hier ankamen, wussten wir nicht, dass die Leute unter ständiger Überwachung stehen. Wir wussten nicht, dass sie von zwei mächtigen Anführern kontrolliert werden. Und unsere Padawane und ein unschuldiges Kind werden vermisst!«
Adi biss die Lippen zusammen. Sie sah nachdenklich auf den Boden.
»Adi, wir müssen sie finden«, sagte Qui-Gon sanft. »Es ist die einzige Möglichkeit.«
Adi hob den Kopf. Ihre dunkelbraunen Augen waren noch immer voller Zweifel. Sie sagte kein Wort.
»Ich könnte es verstehen, wenn Ihr mir nicht helfen wollt«, sagte Qui-Gon entschlossen.
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