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Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Titel: Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Boden, denn er würde sich natürlich keiner direkten Anweisung widersetzen. Dann nickte er langsam. Obi-Wan spürte allerdings, dass in ihm Wut und Frustration kochten.
    Sie würden Zeit brauchen, um dies zu besprechen. Zeit, die sie an Bord des colicoidischen Schiffes haben würden.
    Obi-Wan musste sich nicht umdrehen, um zu prüfen, ob sein Padawan ihm auch wirklich folgte. Er spürte dessen wütenden, stillen Widerspruch auf dem Weg zurück zum zentralen Reaktor. Sie trafen keine Droiden-Patrouillen und konnten sich ohne weiteres wieder in den Reaktor schleichen. Schließlich rannten sie den Laufsteg entlang.
    Obi-Wan ging gebeugt unter ihren Shuttle, öffnete die Luke und kletterte hinein. Er schnallte sich auf dem Pilotensitz fest und bedeutete Anakin durch die Sichtscheibe, ihm zu folgen.
    Anakin kam unter das Schiff. Doch plötzlich schlug ganz in der Nähe seines Kopfes Blasterfeuer in die Schiffswandung ein. Anakin warf sich zu Boden.
    Ein Pirat mit Blastern in beiden Händen sprang vom Laufsteg herunter. Er sah menschlich aus, und daher fragte sich Obi-Wan, wie er eine solche Distanz mit einem Satz hatte überbrücken können.
    Der Pirat landete nur ein paar Meter von Anakin entfernt. Er hatte seinen Blaster noch immer auf ihn gerichtet, schoss aber nicht noch einmal. Seine kurzen Haare waren geflochten und die Zöpfe mit spitzen, glitzernden Objekten durchsetzt. An seinem Gürtel hingen mehrere tödliche Waffen. Er sah stark aus, war aber nicht sonderlich groß.
    Plötzlich wurde Obi-Wan klar, dass der Pirat eine Frau war. Dann blitzten vertraute blaue Augen auf und ein Schock durchfuhr ihn.
    Das war nicht irgendeine Frau. Der Pirat war Siri.

Kapitel 9

    Siri sah nicht mehr wie ein Jedi aus. Sie trug eine Tunika und Beinkleider aus verschiedenen Häuten. Blasterpanzerungen bedeckten ihre Schultern und ihre Brust. Auf ihren bleichen Wangen prangten rote Narben. Bei näherem Hinsehen entpuppten sie sich als Zeichnungen, die ihr ein wildes Aussehen verleihen sollten. Ihr hellblondes Haar war mit irgendeiner Schmiere dunkel gefärbt. Obi-Wan war angesichts ihrer wilden Erscheinung schockiert.
    Und doch musste er darauf vertrauen, dass sie nicht auf Anakin schießen würde.
    »Anakin, steig ein«, rief er.
    Anakin sah in Siris Blastermündung.
    »Du wirst nicht auf ihn schießen, Siri«, sagte Obi-Wan.
    »Ich bin nicht mehr Siri«, gab Siri zurück. »Ich bin Zora.«
    »In dir ist immer noch ein Jedi«, sagte Obi-Wan. »Auch wenn du jeden einzelnen Teil unseres Kodex' verraten hast.«
    »Es gibt so viel Dinge bei den Jedi, die ich nicht vermisse«, sagte Siri nachdenklich. Sie stand zwischen Anakin und dem Shuttle. »Eines davon ist ihre Selbstgerechtigkeit. Das ist so furchtbar langweilig.«
    Anakins Blick wanderte von Obi-Wan zurück zu Siri. Er war vollkommen perplex.
    »Zora!« Eine laute, bellende Stimme erfüllte den Raum. »Hast du die Eindringlinge gefunden?«
    »Krayn«, sagte Anakin, obwohl überhaupt noch niemand zu sehen war.
    »Steig ein!«, zischte Obi-Wan.
    »Zora!« Die bellende Stimme war laut und nahe.
    Siri machte einen Satz nach vorn. Mit einer schnellen Bewegung schloss sie die Luke und trennte damit Anakin von Obi-Wan. Dann drehte sie sich seitlich zu den gewaltigen Turbinen. Sie drückte ein paar Tasten auf dem Kontrollfeld und die riesigen Turbinen begannen sich schneller zu drehen.
    Obi-Wan erriet ihre Strategie ein paar Sekunden zu spät. Er bekam gerade noch die Steuerelemente zu fassen, als die Turbinen mit der dreifachen Geschwindigkeit als normal zu rotieren begannen. Eine gewaltige Windböe packte den Shuttle wie eine Feder und trug ihn auf den Abluftschacht zu.
    Obi-Wan kämpfte im Cockpit verbissen darum, die Kontrolle über das Schiff zu behalten. Zuerst schlug es gegen eine Seite des Schachtes, dann gegen die andere. Schnell öffnete er die seitlichen Flügel des Shuttle etwas, um mehr Kontrolle zu erlangen. Es war alles andere als einfach, das Schiff vor einem Aufprall und dem Verbrennen zu retten, doch Obi-Wan schaffte es trotz der Turbulenzen, es im Zentrum des Kanals zu halten.
    Die Propellerblätter, die sich vor ihm drehten, riefen ihm in Erinnerung, dass er auch in Stücke gehackt werden konnte. Obi-Wan griff nach der Macht und konzentrierte sich mit all seiner Willenskraft auf die vor ihm liegende Aufgabe. Die Zeit schien langsamer laufen, als er seine Geschwindigkeit und die der sich drehenden Rotorblätter abzuschätzen versuchte. In allerletzter Sekunde aktivierte

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