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Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Titel: Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Colicoiden auf ihn gewartet hätten, wäre nicht ihr eigenes Schiff beschädigt gewesen.
    Captain Anf Dec hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er die Anwesenheit der Jedi als störend empfand. Er hatte sich bei Obi-Wan nicht einmal dafür bedankt, dass der das Waffensystem auf Krayns Schiff außer Betrieb gesetzt hatte. Er hatte im Gegenteil noch betont, dass dies das Mindeste war, was er von den Jedi ohnehin erwartet hatte. Obi-Wan spürte, dass der Captain nervös war: Er fürchtete die Reaktion seiner Vorgesetzten auf diese Mission. Die Colicoiden tolerierten bei ihrem Führungspersonal kein Versagen.
    Obi-Wan wusste, dass es zwecklos war, Krayns Schiff durch den Hyperraum zu verfolgen, doch er hatte verlangt, dass das colicoidische Kommunikationssystem die Galaxis nach möglichen Austrittsvektoren von Krayns Schiff durchsuchte. Er hatte Anf Dec dem vollen Druck des Senats und des Jedi-Rates aussetzen müssen, bevor der Captain zugestimmt hatte.
    Natürlich standen die Chancen schlecht. Ein Piratenschiff registrierte sich nicht auf den Planeten, auf denen es landete. Wenn Reparaturen oder Nachschub nötig waren, würden sie zu einem der vielen Raumhäfen gehen, die gern ein paar Credits mit illegalen Geschäften machten - oder sie würden einfach ein vorbeikommendes Schiff überfallen und es seines Treibstoffs und seiner Nahrungsmittel berauben.
    Vielleicht, so dachte Obi-Wan, hatte Krayn sie nur deshalb angegriffen. Vielleicht war es einfach ein Irrtum gewesen. Doch wenn das der Fall war, benötigte Krayn dringend Treibstoff oder Versorgungsgüter und war jetzt auf der Suche nach dem nächstliegenden Raumhafen, der auch Illegale aufnahm.
    Bis jetzt hatte die colicoidische Suche nichts ergeben.
    Aber hatte Krayn einen Fehler gemacht? Obi-Wans Gedanken drehten sich immer wieder um diese Frage. Er wusste aus den Aufzeichnungen über Krayn, dass der Pirat auch immer dann überlebt hatte, wenn seine kriminellen Kollegen wegen strategischer Fehleinschätzungen, Privatgefechten und schief gegangener Allianzen umgekommen waren. Krayn führte ein verabscheuungswürdiges Leben, doch er war intelligent und wagemutig.
    Obi-Wan blieb stehen. Er ließ es zu, dass ihn seine Sorge um Anakin und seine Wut auf sich selbst in Wallung brachten. Wenn der Körper erregt war, ging es dem Verstand gut.
    Er beruhigte sich. Er atmete tief durch. Er fand einen Ort in seinem Innern, der wusste, dass Vermutungen zwecklos waren. Er hatte sein Bestes gegeben und alle Möglichkeiten in Betracht gezogen. Was auch immer er noch unternehmen würde - es würde ihn nur bremsen.
    Als er so in sich selbst hineinhorchte, hörte er Qui-Gons Worte. Sein Meister hatte sie oft gesagt, wenn sie das Gefühl gehabt hatten, während einer Mission in eine Sackgasse geraten zu sein.
    Lass uns das >Wer< betrachten. Das wird uns zum >Wieso< führen.
    Obi-Wan wurde bewusst, dass er schon seit einiger Zeit Captain Anf Dec ansah. Die demonstrative Unfreundlichkeit des Captains machte ihm nichts aus. Andere Dinge schon. Und als Obi-Wan jetzt seinem Instinkt freien Lauf ließ, kam ihm etwas in den Sinn. Er erinnerte sich wieder an das Unbehagen, das der Captain während ihrer ersten Begegnung an Bord des Schiffes offensichtlich empfunden hatte. Der Captain schien sich nicht die geringsten Sorgen über einen möglichen Angriff von Krayn gemacht zu haben. Das war eigenartig, wo doch die Colicoiden die Hilfe der Jedi angenommen hatten.
    Obi-Wan ließ noch einmal den Moment Revue passieren, in dem Krayn das colicoidische Schiff das erste Mal angegriffen hatte. Auch da hatte es etwas in Anf Decs Verhalten gegeben, was ihn gestört hatte.
    Der Jedi fokussierte seinen Verstand ganz und gar auf diesen Moment und rief sich alle Details in Erinnerung. Er und Anakin waren auf die Brücke gerannt. Der Captain hatte eine schnelle Folge von Anweisungen gegeben. Er hatte alle Anzeichen gezeigt, einer Panik nahe zu sein. Dabei waren Colicoiden eher emotionslose Wesen. Sie wurden auf Zurückhaltung und Kaltblütigkeit trainiert. Captain Anf Decs Verhalten war äußerst ungewöhnlich.
    Und doch war es nicht seine Angst, die Obi-Wan beunruhigte. Es war seine Wut. Das war es, was den Captain außer Rand und Band gebracht hatte - er war überrascht worden. Er schien den Angriff persönlich genommen zu haben.
    Aber weshalb? Die Colicoiden hatten die Jedi angeheuert, weil sie von der Möglichkeit ausgegangen waren, dass Krayn sie angreifen konnte.
    Oder etwa nicht? Obi-Wan fiel wieder ein,

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