Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
von Krayn auf unseren Heimatwelten gefangen genommen. Dann hat man uns unter Androhung der Todesstrafe zum Dienst auf diesem Schiff gezwungen.« Condi sah ihn eindringlich an. »Den Monden und Sternen sei Dank, dass unsere Rettung jetzt nahe ist.«
Obi-Wan deaktivierte sein Lichtschwert. Die nackte Verzweiflung in Condis Gesicht überzeugte ihn. Sie wurde in den Gesichtern all seiner Begleiter widergespiegelt. Offensichtlich hatten alle unter großen Entbehrungen zu leiden.
»Es tut mir Leid«, sagte Obi-Wan. »Aber ich bin nicht zu einer Rettungsmission gekommen.«
Condi ließ den Kopf sinken, doch dann hellte sich seine Miene gleich wieder auf. »Aber Ihr könnt uns mit Euch nehmen. Wir können Euch beim Kampf helfen.«
»Das kann ich nicht.« Obi-Wan hatte das Gefühl, als wären diese vier Worte die schwierigsten, die er jemals ausgesprochen hatte. »Ich habe nur ein kleines Schiff. Es ist gerade groß genug für mich und meinen Begleiter.« Er wollte ihnen eigentlich versprechen, dass er zurückkehren würde, aber wie sollte er dieses Versprechen halten können? Wenn er mit Anakin das Schiff verließ, würde Krayn verschwunden sein. Sein Schiff konnte sich überall in der Galaxis verstecken. Das Wort eines Jedi bedeutete ihm zu viel, als dass er etwas versprechen würde, das er möglicherweise nicht halten könnte.
Jemand von weiter hinten sagte jetzt etwas. »Ihr wollt uns also hier zurücklassen? Einfach so?«
Obi-Wan wusste nicht, was er antworten sollte. »Ich werde mein Bestes geben, um Euch zu helfen«, sagte er schließlich. »Aber nicht hier. Und nicht jetzt. Um Euch zu helfen, muss ich dieses Schiff verlassen.«
Condi schluckte. »Dann werden wir Euch dabei helfen.«
»Nein.« Obi-Wan schüttelte entschlossen den Kopf. »Das werde ich nicht zulassen. Ich würde Euch in Gefahr bringen. Das Beste, was wir füreinander tun können, ist, hier auseinander zu gehen.«
Condis Ausdruck war voller Schmerz, doch er nickte würdevoll. »Wir haben Euch niemals hier gesehen, Jedi.«
»Danke.« Da sah Obi-Wan eine Bewegung am Ende des Korridors. Anakin!
Er lief durch die Gruppe der Sklaven hindurch zu seinem Padawan. Anakin sah ihn und blieb stehen. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte wegzulaufen.
Obi-Wan kam zu ihm. »Anakin, ich habe keine Zeit, mit dir zu diskutieren. Wir müssen gehen.«
»Überall sind Patrouillen«, sagte Anakin. »Ich kann Krayn nicht finden.«
»Unsere beste Chance, diese Operation zu vereiteln, besteht darin, das Schiff sofort zu verlassen«, sagte Obi-Wan drängend.
»Aber er ist hier!«, widersprach Anakin ihm. »In diesem Augenblick! Wir können ihn vernichten.«
»Ein Lebewesen dem Tod zu weihen, ist nicht die Art der Jedi«, sagte Obi-Wan voller Ernst zu ihm.
»Nicht einmal, wenn dieses Wesen andere versklavt, sie umbringt, als wären sie nichts, und sie gegen ihren Willen einsperrt?«, fragte Anakin. »Ich habe gehört, wie Euch die Sklaven um Hilfe angefleht haben. Ich habe gesehen, wie Ihr ihnen den Rücken zugewandt habt. Wie könnt Ihr sie in einer solchen Misere zurücklassen? Für einen Sklaven bringt jeder Tag nur eine weitere Möglichkeit, zu sterben.
Krayn zu töten, bedeutet, sie zu befreien. Wie könnt Ihr so etwas nur tun?«
»Anakin, du musst logisch bleiben«, sagte Obi-Wan. Es fiel ihm schwer, nicht die Geduld zu verlieren. »Wie soll ich ihnen denn helfen? Wenn wir Krayns Imperium zerschlagen wollen, brauchen wir einen Plan. Wir können uns nicht einfach an Bord seines Schiffes schleichen und hoffen, dass er uns über den Weg läuft.«
»Dieser Plan erscheint mir genau so gut wie jeder andere.«
»Das ist aber nicht so. Wir könnten dabei sterben und viele andere auch. Wenn uns nur eine einzige Fehleinschätzung oder nur ein Fehler unterläuft, wird Krayn an denen Rache üben, die er kontrolliert: an den Sklaven. Unser bester Plan kann nur der sein, jetzt zu gehen und den Senat zu bitten, seine Möglichkeiten gegen Krayn einzusetzen. Wir werden hier nicht mehr länger diskutieren. Die Zeit läuft uns davon. Höchstwahrscheinlich suchen schon jetzt die Wachen nach uns und außerdem glaube ich nicht, dass die Colicoiden noch sehr viel länger warten werden. Komm jetzt. Du musst begreifen, dass dies der beste Weg ist.«
»Ihr seid derjenige, der nicht begreift!«, rief Anakin.
Obi-Wan war angesichts von Anakins Vehemenz überrascht, doch er sah ihn weiterhin eindringlich an. Er wollte, dass sein Padawan ihm gehorchte.
Anakin zögerte. Er blickte zu
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