Jedi Quest 02 - Der Weg des Padawan
die Randbereiche der Stadt. Curi drosselte das Tempo etwas, als sie auf einen breiten Boulevard kamen. Er war vollkommen leer. Verlassene Lufttaxis standen herum. Cafes und Geschäfte waren geschlossen und leer.
Niemand war auf den Straßen. Es schien so, als wären sämtliche Radnoraner aus dieser Stadt spurlos verschwunden.
Obi-Wan hatte Anzeichen von Panik erwartet, doch die Gebäude und alles andere waren intakt.
Es sah eigentlich alles ganz normal aus - bis auf den Umstand, dass es keinerlei Lebenszeichen gab. Sogar die Vegetation war abgestorben. In den Blumenbeeten standen nur verwelkte Stängel. Ein riesiger Baum hatte keine Blätter mehr und seine dornigen Äste sahen aus wie flehende Arme. Die Jedi konnten sehen, dass auf dem Mittelstreifen des Boulevards einst meterhohe Büsche gestanden hatten. Jetzt wurden die trockenen Blätter und Blüten vom Wind verteilt.
Die Jedi schwiegen angesichts der bedrückenden Szenerie. Obi-Wan hatte schon Bürgerkriege und Umweltkatastrophen gesehen, doch dies schien schlimmer zu sein. Sogar in seinem Bio-Iso-Anzug hatte er noch das Gefühl, den Tod in der Luft riechen zu können.
Vor ihnen sahen sie ein großes Med Center. Wenigstens hier waren Zeichen von Aktivität zu erkennen. Im Hof des Gebäudes sahen sie, wie Mediziner in Bio-Iso-Anzügen umhergingen.
Curi landete den Gleiter und sie stiegen aus. Obi-Wan empfand Beklemmung beim Klang seiner Schritte. Durch den weißen Anzug war seine akustische Wahrnehmung beeinträchtigt und ließ ihm alles unwirklich erscheinen.
Curi lief schnell zu einem Mediziner und gab ihm die Medikamente. »Wir wissen nicht, ob die etwas bewirken«, sagte sie zu den Jedi. »Wir versuchen einfach alles. Vielen Dank, dass Ihr sie mitgebracht habt.«
Sie lehnte sich gegen eine Wand. Die Erschöpfung war ihrem ganzen Körper anzusehen.
»Ihr braucht Ruhe«, sagte Soara. Obi-Wan spürte echte Besorgnis unter ihrer gewohnten rauen Schale. Und er wusste auch, weshalb: Curi sah aus, als würde sie jeden Augenblick zusammenbrechen.
Doch irgendwie schaffte die Frau es, eine verborgene Kraftreserve zu aktivieren. Sie richtete sich wieder auf und schüttelte den Kopf. »Für mich gibt es keine Ruhe. Wisst Ihr das denn nicht? Nicht, solange ich hierfür verantwortlich bin.« Sie blickte auf die leeren Straßen. »Für all diesen Horror«, flüsterte sie.
»Was meint Ihr?«, fragte Siri.
»Hat Galen es Euch nicht erzählt?« Curi seufzte. »Wir haben hier ein Forschungslabor. Ich bin für die geschäftliche Seite zuständig. Galen ist der Wissenschaftler. Die Giftgasemission kam aus unserem Labor. Wir wissen noch immer nicht, wie es passieren konnte, auch wenn uns das die Verantwortung nicht nimmt. Galen hat Tag und Nacht an der Evakuierung gearbeitet. Er könnte selbst schon lange weg sein.«
»Und Ihr?«, wollte Obi-Wan wissen.
»Ich war im Sauberen Sektor, als ich es hörte - wie Galen auch. Ich kam sofort her. Ich habe ursprünglich eine Ausbildung als Medizinerin. Hier werde ich am nötigsten gebraucht.«
»Es war sehr tapfer von Euch, hierher zu kommen«, sagte Soara.
Curi presste die Lippen aufeinander. »Es war das Mindeste, was ich tun konnte.«
»Habt Ihr Untersuchungen über das Leck in Eurem Labor angestellt?«, fragte Siri.
Curi schüttelte den Kopf. »Ich hatte noch keine Zeit, alle Sicherheitsfaktoren zu überprüfen, daher habe ich einfach die Stilllegung des Labors angeordnet. Uns war sehr schnell klar, dass wir es mit etwas zu tun hatten, das sich sehr schnell bewegt. Sobald ich erkannt hatte, dass uns die Zeit davonläuft, kam ich hierher, um den Kranken zu helfen. Uns war seinerzeit nicht klar, dass die Kranken bald Tote sein würden. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten würde. Ihr müsst wissen, dass Galen mit der Entwicklung von Waffensystemen zu tun hatte. Er experimentierte mit dem Giftgas für eine zukünftige Biowaffe. Er hatte keine Ahnung, worauf er da gestoßen war.«
»Was wisst Ihr über das Giftgas?«
»Wir wissen mehr darüber, was es nicht ist, als was es ist«, gab Curi zu. »So wissen wir, dass es kein Virus ist. Es ist auch kein Gas, aber es verbreitet sich durch die Luft. Irgendwie wird es in den Kreislauf absorbiert, wir wissen aber noch nicht, auf welchem Weg. Es könnte durch die Haut geschehen. Die Partikel sind so mikroskopisch klein, dass sogar ein Bacta-Bad sie nicht vollkommen wegwaschen kann.«
»Es sieht aber nicht so aus, als hättet Ihr hier dieselben Probleme wie der Saubere
Weitere Kostenlose Bücher