Jedi Quest 02 - Der Weg des Padawan
wissen, dass sie uns dort in der Falle haben.«
»Könnte sein. Aber wir haben keine andere Wahl, weil wir keine andere Strategie haben«, sagte Siri. »Zwischen hier und Tacto gibt es nichts. Kein einziges Versteck für uns.«
Die Canyons lagen direkt vor ihnen. Sie konnten schon das eigenwillige Zickzack-Muster sehen, das sie auf dem Land beschrieben. Doch erst als sie direkt darüber waren, erkannten sie, dass es sich bei den Canyons in Wirklichkeit um tiefe Risse im Boden handelte. Siri steuerte den Luftgleiter in die Tiefe hinab. Der Himmel wurde grau, als die Sonne verschwand.
Der Spalt im Boden wurde breiter, je tiefer sie kamen, und irgendwann fanden sie sich in einer ausgedehnten unterirdischen Schlucht wieder. Es gab überall Abzweigungen, doch die waren selbst für einen Luftgleiter zu schmal.
Ry-Gaul hing ihnen dicht an den Fersen. Der MTT verfolgte sie ebenfalls noch.
»Sie haben tatsächlich einen Plan«, sagte Siri mit zusammengebissenen Zähnen, als sie weiter nach unten schossen.
Obi-Wan wünschte, sie hätten ein vielseitigeres Fahrzeug. Der Luftgleiter war eher dafür gebaut, auf seinen Repulsorliften über die Planetenoberfläche zu gleiten und weniger dafür, abzutauchen und zu manövrieren.
Der MTT hatte sie jetzt beinahe eingeholt. Obi-Wan fiel plötzlich wieder mit einem Gefühl des Unbehagens ein, dass MTTs oft mit Protonentorpedos bestückt waren.
»Ich würde alles für einen Deflektor-Schild geben«, murmelte Siri.
Da explodierte plötzlich die Canyonwand neben ihnen. Felsbrocken und Steine donnerten gegen den Luftgleiter. Siri hatte Schwierigkeiten, die Kontrollen in der Hand zu behalten.
Soara und Ry-Gaul kamen hinter ihnen ebenfalls in Schwierigkeiten. Ein Schuss von dem MTT traf sie ins Heck. Sie stürzten durch die Luft, wobei sie eine Spur aus schwarzem Rauch hinter sich her zogen. Ry-Gaul kämpfte darum, den Antrieb wieder in Gang zu bringen.
»Sie stürzen ab!«, rief Obi-Wan.
Er griff mit der Macht hinaus, wusste aber, dass es zwecklos war. Er konnte keinen Luftgleiter vor dem Absturz bewahren. Hilflos sah er zu, wie die Maschine spiralförmig nach unten stürzte.
»Festhalten!«, rief Siri. Sie drückte den Luftgleiter in einen steilen Sinkflug. Die Steuerelemente vibrierten unter ihren Händen und die Maschine schüttelte sich. Sie zwang den Gleiter bis an seine Grenzen - und darüber hinaus.
Siri drehte scharf nach links ab und glitt unter den anderen Luftgleiter. Und genau in diesem Augenblick sprangen Soara und Ry-Gaul ab.
Sie landeten auf dem Heck von Siris und Obi-Wans Gleiter, wobei dieser wild ins Schlingern geriet. Ry-Gaul und Soara lösten ihre Seilkatapulte und hielten sich damit an dem schwenkenden und sich aufbäumenden Gleiter fest. Siri versuchte mit angespanntem Gesicht, die Maschine wieder unter Kontrolle zu bringen.
Der Boden kam bedrohlich näher. Die Wände des Canyons schossen an ihnen vorbei. Vor ihnen ragte eine senkrechte Steilwand in die Höhe. Siri versuchte, den Gleiter abzubremsen, doch die Kontrollen saßen fest.
»Stell die Energieversorgung ab!«, rief Obi-Wan.
Siri stellte den Antrieb komplett ab. Mit einem schneidenden Heulen verstummte er. Der Gleiter schlug auf dem Boden auf, prallte ab und begann sich wie wild zu drehen. Soara und Ry-Gaul hielten sich verzweifelt an ihren Seilen fest. Obi-Wan wurde von seiner Tür gegen Siri geschleudert. Dann schlug er mit dem Kopf gegen seinen Sitz.
Der Gleiter knallte gegen die Canyonwand und blieb liegen.
Obi-Wan schmeckte Blut in seinem Mund, wusste aber, dass er nicht verletzt war. Er warf Siri einen Blick zu. Sie zuckte, nickte aber gleichzeitig, um ihn wissen zu lassen, dass so weit alles in Ordnung war. Soara versuchte aufzustehen, doch ihr Bein stand in einem seltsamen Winkel ab. Ry-Gaul stützte sie und half ihr beim Aufstehen.
Die Jedi zögerten keine Sekunde. Sie hatten nicht einmal Zeit, um sich über alles klar zu werden. Der MTT kam auf sie zugeschossen und feuerte aus allen Laserkanonen.
Obi-Wan und Siri sprangen von dem Gleiter ab und liefen in Deckung. Ry-Gaul stützte Soara und schleppte sich zusammen mit ihr ebenfalls weg. Obi-Wan fand einen schmalen Durchgang zwischen zwei senkrechten Canyonwänden. Er ging schnell hinein, gefolgt von den anderen.
Ry-Gaul beugte sich hinab und untersuchte Soaras Bein. »Nicht gebrochen.«
Soara versuchte zu lächeln. »Wenigstens eine gute Nachricht.«
»Kannst du gehen?«, fragte Obi-Wan.
»Ja«, gab Soara mit schmerzverzerrtem
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